Betreff: ACM-Informationen vom 6. Februar 1999 Datum: Wed, 17 Feb 1999 12:01:01 +0100 Von: Bernie Firma: H.A.N.F. e.V., HANFnet, Hanf Museum, Hanfparade Center Berlin Foren: de.sci.medizin.cannabis is bei mir und in der gruppe irgendwie untergegangen: ---------------------------------------------------------- ACM-Informationen vom 6. Februar 1999 ---------------------------------------------------------- NEUE EMAIL-ADRESSE!!! info@acmed.org 1. USA/Kalifornien: Weiterhin Unklarheit über die Umsetzung von Proposition 215 Marvin Chavez zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt 2. Kurznachrichten 3. DER KOMMENTAR 1. USA/Kalifornien: Weiterhin Unklarheit über die Umsetzung von Proposition 215 Marvin Chavez zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt Marvin Chavez, Gründer des medizinischen Marihuana-Klubs von Orange County in Kalifornien wurde am 29. Januar wegen des Verkaufs von Marihuana an verdeckte Ermittler, die sich als Schmerzpatienten ausgegeben hatten, und wegen der Versendung von Cannabis an einen Krebspatienten zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Richter Thomas Borris ließ keine Verteidigung auf der Grundlage von Proposition 215, der in 1996 angenommenen Marihuana-Initiative, zu. Chavez ist bereits wegen Drogendelikten vorbestraft. Staatsanwalt Carl Armbrust überzeugte die Jury, dass er Marihuana verkauft habe. "Während ein Gesetz verabschiedet wurde, nach dem Menschen, die Marihuana benötigen, dieses besitzen, verwenden und anbauen dürfen, so gibt es kein Gesetz, dass den Verkauf von Marihuana erlaubt," erklärte er. Während Armbrust sagte, Chavez sei nicht mehr als ein gerissener Strassendealer, der Proposition 215 als Vorwand verwendet, sagen Freunde von Chavez, nichts sei entfernter von der Wahrheit. Die Unklarheit darüber, wie Proposition 215 in Kalifornien umgesetzt werden soll, ist weiterhin groß. Viele Cannabis-Klubs in Nordkalifornien haben geschlossen und viele Behörden stimmen in der Interpretation nicht überein. "Die Cannabis-Klubs waren ein grosser Notbehelf (...), aber es war nicht die Lösung," erklärte Scott Imler, Direktor des Cannabis Resource Center in West Hollywood/Los Angeles. Das Zentrum ist eins von zwei bekannten Marihuana-Klubs in Südkalifornien und hat 1.100 Mitglieder. "Das größte Problem, das wir hatten, sind fehlende Richtlinien der Exekutive," erklärte Jason Browne, ein Treuhänder des Humboldt Cannabis Center in Arcata. "Jeder wartet auf den anderen, dass der etwas tut, und in der Zwischenzeit leiden darunter die Patienten." Der neue Gouverneur Gray Davis, ein Demokrat, hat bisher nicht gesagt, ob er Richtlinien verabschieden will. Generalstaatsanwalt Bill Lockyer, ebenfalls ein Demokrat, erklärte, dass er für das Marihuanagesetz gestimmt habe, und stimmte der Einschätzung zu, dass mehr Klarheit notwendig sei. Seine Mutter und seine Schwester starben beide an Leukämie. "Es gibt Versäumnisse, Lücken und Mehrdeutigkeiten in der ursprünglichen Gesetzesfassung, die von einer Klärung profitieren würden," sagte Lockyer. "Es ist nicht ganz klar, wer ein Betreuer sein kann und wie genau das System für den Aufbau einer Verteilungsstelle oder Klinik aussieht." Patienten können Marihuana noch in Verteilungsstellen in San Francisco, West Hollywood, San Diego, Fairfax, Sonoma County, Ukiah, Arcata, Berkeley und Hayward bekommen. "Bevor die Bundesregierung nicht ihre Politik ändert oder eine nichteingreifende Rolle einnimmt, so lange kann das kalifornische Verfahrensschema nicht legal umgesetzt werden," sagte Lockyer. "Wenn unser Gesetz strenger wäre und es eher eine Klinik gäbe -- keine Kultstruktur in der Satzung --, dann wäre das vielleicht teilweise überzeugend für die Bundesregierung, wenn sie sehen, dass es ein strenges Regulationssystem gibt." (Quellen: Orange County Register vom 30. Januar 1999, AP vom 30. Januar 1999) 2. Kurznachrichten ****USA: Behördenvertreter und Unterstützer der medizinischen Verwendung von Marihuana sagen, dass eine Übersicht der nationalen Institute für Medizin, die noch in diesem Monat veröffentlicht werden soll, sich ablehnend äussert in der Frage einer Einstufung von Marihuana als eine weniger gefährliche Droge oder in der Frage eine Verschreibungsfähigkeit durch Ärzte. Die achtzehnmonatige Übersicht über die gesundheitlichen Auswirkungen von Marihuana und seinen arzneilichen Nutzen war vom Drogenbeauftragten Barry McCaffrey angefordert worden. (Quelle: AP vom 30. Januar 1999) ****Australien: Das erste Behandlungsprogramm für Cannabisabhängige hat in Adelaide begonnen. Das achtwöchige Programm behandle alle Lebens- und Persönlichkeitsaspekte eines Abhängigen, weil die meisten Abhängigkeiten als Antwort auf Leid im normalen Leben entstünden, erklärte Programmkoordinator Nick Gill. Es besteht aus zwei wichtigen Komponenten. Die erste ist ein kognitives Training, ein Management für Stimmung und Denken, um Strategien für die Überwindung des Konsumdrangs und für die Vorbeugung von Rückfällen zu entwickeln. Der andere Hauptschwerpunkt liegt auf dem psychologischen und spirituellen Wohlbefinden. (Quelle: Australian Associated Press vom 29. Januar 1999) ****Großbritannien: Die Zahl der jungen Briten, die illegale Drogen nehmen, hat nach einem Regierungsbericht vom 29. Januar in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich zugenommen. Allerdings beschränken sich nach dem Bericht des Office for National Statistics die meisten Jugendlichen auf Cannabis. "Die meisten Menschen, die Drogen ausprobiert haben, machen genau das -- probieren sie und hören damit auf." Etwa 40 Prozent der 20-24jährigen haben eine Marihuanazigarette geraucht. Aber nur etwa 20 Prozent von ihnen haben Amphetamine oder LSD ausprobiert. "Im Gegensatz zu einigen Vorurteilen weisen gutausgebildete Arbeitnehmer eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, jemals in ihrem Leben Drogen genommen zu haben, als ärmere, ungelernte Arbeiter," heisst es im Bericht. "Aber unter den regelmäßigen Drogenkonsumenten tendieren jene mit einer höheren Konsumfrequenz und jene, die zu gefährlicheren Formen der Anwendung (wie etwa Injektion) wechseln, dazu, ungelernt zu sein." (Quellen: Reuters vom 29. Januar 1999, PA News vom 29. Januar 1999) 3. DER KOMMENTAR ... zu seiner Erfahrung mit der Wirkung von Cannabis bei einem Schmerzpatienten: "Cannabis ist kein neues Medikament und weist klar eine relativ niedrige Toxizität auf. Es sollte nicht ausgeteilt werden wie Smarties (genauso wenig wie Valium), aber es sollte nicht würdigen Fällen wie Walter verweigert werden, nur wegen des ineffektiven weltweiten "Drogenkriegs" der USA während der vergangenen 80 Jahre." Dr. Colin Brewer, medizinischer Direktor des Stapleford Centre in London (The Independent vom 2. Februar 1999) KLARSTELLUNG: In den letzten ACM-Informationen berichteten wir von in einer Frankfurter Apotheke seit kurzem erhältlichen Dronabinol-Zubereitungen. Wir stellen hiermit klar, dass uns nur für die sachlichen Angaben zu diesem Dronabinol die Informationen von THC Pharm als Quelle dienten. Alle anderen Ausführungen stammten nicht von THC Pharm. Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e. V. (ACM) Maybachstr. 14 D-50670 Köln Deutschland Fon: +49 (0)221-912 30 33 Fax: +49 (0)221-130 05 91 Email: info@acmed.org Internet: http://www.acmed.org -- http://www.hanflobby.de/hanfmuseum/ <- Hanf Museum, Berlin die Hanfausstellung (250qm), in der BRD das einzige seiner Art und neben Bologna und Amsterdam das dritte weltweit http://www.hanfnet.org/update.html <- alles ist neu!!!