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Offener Brief an das Bundesministerium für Gesundheit


 
Grüne Hilfe Netzwerk e.V. / Pressesprecher
c/o Jo Biermanski

Pressemitteilung zum Grüne Hilfe - Meeting 2000 vom 1. April in Trier

Trier. Gut .30 TeilnehmerInnen beteiligten sich am Grüne Hilfe (GH) - Meeting am 1. April im Bürgerhaus-Nord in Trier.

Neben VertreterInnen der GH-Büros Alsfeld, Berlin, Bonn, Lippstadt und Trier waren darunter Hanf-AktivistInnen der Gesellschaft für nachwachsende Rohstoffe e.V. Saarbrücken und der Initiative "movemus" aus Frankenthal. Viele am Thema Hanf / Cannabis / Marihuana und/oder an der Arbeit der GH als eine Art Cannabis-Selbsthilfe Interessierte komplettierten die Veranstaltung. Besonders erwähnenswert eine Gruppe Dessauer Hanf-AktivistInnen, die in Zusammenarbeit mit dem Büro Halle die Einrichtung eines zweiten Regionalbüros Sachsen-Anhalt anstreben.

In der Eröffnungsrede bedauerte der Trierer Hanf-Aktivist René Gorig den Tod des 1. Vorsitzenden Hans-Josef Bidinger aus Trier, der wenige Tage vor dem Treffen an den Folgen einer schwerwiegenden Krankheit verstorben war. Auch von der schweren Krankheit der "Oma" der GH Eva Gorig aus Heidweiler mußte René Gorig berichten, die zur Folge hat, daß Ralf und Eva Gorig zumindest vorläufig ihre Arbeit für das Fachbüro Gefangenenhilfe einstellen müssen.

Trotz dieser dunklen Schatten fand das Treffen jedoch in angenehmer Atmosphäre statt und es wurde zunächst die Arbeit und Entstehung der GH über Werner Piper und die Neugründung auf Initiative der Cannabis-Bundeskonferenz durch Christiane Eisele als "Informations- und Kontaktbörse" zu dem Thema Cannabis und Recht, Cannabis als Medizin und Gefangenenbetreuung erläutert.

In seinem Referat "Cannabis als Medizin" erläuterte Jo Biermanski vom Fachbüro Medizin u.a. geschichtliche Hintergründe, Einsatzmöglichkeiten und legale Möglichkeiten der medizinischen Cannabis-Nutzung bei geringfügigen Nebenwirkungen.

Im Zusammenhang mit dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichts Karlsruhe (BVG) vom 20. Januar, die Klage von 8 PatientInnen für die medizinische Nutzung von Cannabis nicht zu zulassen, äußerte Biermanski, daß es nicht einzusehen sei, daß PatientInnen neben der Belastung durch die Krankheit noch der Angst vor Strafverfolgung und dem Problem der kriminalisierten Beschaffung ausgesetzt seien. Durch den Beschluß des BVG sei der Versuch gescheitert, den PatientInnen den langwierigen Rechtsweg durch die Instanzen zu ersparen. Dies ist in den Augen Biermanski's ein weiteres Indiz, daß Änderungen bezüglich der herrschenden Cannabis-Prohibition nicht auf dem Rechtsweg, sondern auf politischer Ebene erreicht werden müssen.

Abschließend wies er darauf hin, daß das breite Spektrum an medizinischen Nutzungsmöglichkeiten nur durch eine Cannabis-Legalisierung ermöglicht werden kann. Es wurde aufgerufen, daß "Cannabis-PatientInnen" sich neben der Ausschöpfung ihrer rechtlichen Möglichkeiten durch einen Antrag beim Bundesamt für Arzneimittel/Berlin (unter Berücksichtigung der zu erwartenden Musteranträge der Arbeitsgemeinschft Cannabis als Medizin e.V./Köln) im Rahmen ihrer Möglichkeiten "outen" und sich aktiv in die politischen Aktionen, wie die weltweiten Cannabis-Aktionstage vom 1. - 7. Mai oder die HANFPARADE am 19. August in Berlin, zu beteiligen. Somit könnten PatientInnen einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung des Themas Hanf / Cannabis / Marihuana beitragen. Das Referat kann gegen Einsendung von 3,30 DM in Briefmarken beim GH - Fachbüro Medizin in Alsfeld angefordert werden.

Im Referat "Vereinigte Knaststaaten von Amerika" erläuterte der Trierer Hanf-Aktivist Matthew Applebe die führende Rolle der USA im "Drogenkrieg", auch wenn sie nicht unbedingt das Land mit den absurdesten Drogenstrafen seien.

Ein "Meisterwerk" gelang der DEA (oberste amerikanische Drogenbehörde) Ende März, als sie eine gleichzeitige Razzia in 26 lateinamerikanischen Ländern koordinierte: Die 2.257 Festgenommenen werden ihre Gerichtsverhandlungen voraussichtlich ebenso wie die Gefängnisstrafe in den USA erdulden müssen.

Allein werden sie nicht sein, erläuterte Matthew Applebe mit dem Hinweis, daß die USA 25 % der Welt-Gefangenen "unterhalte", obwohl sie nur 5 % der Weltbevölkerung ausmachten.

Abschließend wies er darauf hin, daß DEA-Agenten auch in Europa aktiv seien: Der Überwachungscomputer "Echelon" sammelt seit Jahren Daten über europäische BürgerInnen, in Schottland ist vor kurzem die amerikanische Drogenbekämpfungsstruktur mit "Drogenzar" eingeführt worden, die britische Regierung haben alte Schiffe als Gefängnisse reaktiviert und die französische hat Interesse an amerikanischen Privatgefängnis-Komplettanpaketen angemeldet. Im Sinne der freiheitlichen Grundordnung sei hier erhöhte Aufmerksamkeit und Gegenöffentlichkeit notwendig. Das Referat kann gegen Einsendung von 2,-- DM in Briefmarken beim FB Gefangenenhilfe / Arenrath angefordert werden.

Abschließend wurde eine erste provisorische Grüne Hilfe - CD-Rom mit umfangreichen Infos, Daten, Fakten und Meinungen zur Drogenproblematik, sowie mit Musik zum Thema "Legalize It" aus aller Welt vorgestellt. Die CD-Rom wird weiter überarbeitet und aktualisiert und kann gegen Einsendung von 30,-- DM (+3,-- DM Porto) beim FB Gefangenenhilfe angefordert werden.

Des weiteren wurde beschlossen vom 2. - 4. Juni in Bonn ein GH-internes Arbeitstreffen, bei dem u.a. die Vorstandsbesetzung, Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsaufteilungen erörtert werden sollen. Neben aktiven GH-Mitgliedern können an diesem Treffen nur Personen mit festem Interesse am Aufbau eines GH-Büros teilnehmen. (Infos und Anmeldung über das RB Bonn oder FB Gefangenebetreuung)

Abschließend wies die GH darauf hin, daß sie sich unter andrem an den bundesweiten Aktionen zum weltweiten Millenium Marihuana March vom 1. - 7. Mai (z.B. in Trier, Berlin, Hamburg, Frankenthal, Düsseldorf, Dessau) und an der HANFPARADE am 19. August in Berlin beteiligen wird und rief zu bunter und vielfältiger Unterstützung durch Hanf-FreundInnen auf.

Jo Biermanski - Pressesprecher

Links zu den Nachrichten:

Grüne Hilfe News 04/2000
 
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