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Spastik


Spastische Lähmung bzw. organisch bedingte Spastik bezeichnet einen erhöhten Muskelwiderstand bei passiver Bewegung. Die Ursache kann z. B. ein Hirninfarkt (Schlaganfall) sein. Sie kann nach Verletzungen (Querschnittslähmung), nach Sauerstoffmangel bei der Geburt (infantile Zerebralparese) oder bei Multipler Sklerose auftreten. Die Anzahl der Menschen mit spastischen Symptomen in Deutschland ist nicht bekannt.

Die spastische Symptomatik ist einerseits durch Muskelschwäche, Ungeschicktheit und Störungen der Feinmotorik gekennzeichnet, andererseits durch einen erhöhten Tonus der Muskulatur, Muskelschmerzen und spontane Muskelkrämpfe (siehe auch: Schmerz).

Es gibt in Deutschland etwa 120.000 Patienten mit Multipler Sklerose, einer schubweise verlaufenden Erkrankung der Nerven. Je nach betroffenem Teil des Nervensystems leiden die Patienten unter verschieden Symptomen (Taubheitsgefühl, Lähmungen, Sprachstörungen, Zittern, Muskelkrämpfe etc.).

Die infantile Zerebralparese wird vor allem mit Krankengymnastik behandelt. Bei spastischen Störungen anderer Ursachen werden Medikamente eingesetzt, die die Muskeln entspannen sollen, vor allem Benzodiazepine (z. B. Diazepam/VALIUM u.a., Tetrazepam/MUSARIL u.a.) und Baclofen/LIORESAL u.a. Diese Substanzen, die oft in hohen Dosen verabreicht werden müssen, damit eine ausreichende Wirkung erzielt wird, führen dann zu Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Schwindelgefühl. Bei vielen Patienten wirken diese Medikamente nicht hinreichend oder nur um den Preis nicht akzeptabler Nebenwirkungen.

Es liegen einige Studien an kleinen Kollektiven bzw. Einzelfallstudien vor, die die Wirksamkeit von THC bei organisch bedingter Spastik belegen. Cannabis wirkt zudem im Gegensatz zu allen anderen bekannten antispastisch wirkenden Medikamenten auch antiataktisch, d. h. es kann Störungen der Bewegungskoordination verbessern.

Eine objektive Besserung von Spastizität und Bewegungskoordination ist bereits bei Dosierungen unterhalb der psychotropen Schwelle festzustellen. In einer Einzelfallstudie, die mehrere Jahre überblickt, profitierte der Patient ohne relevante Wirkungseinbuße über mehrere Jahre von einem THC-Präparat in niedriger Dosierung.

Bereits 1982 ergab eine Umfrage in den USA unter 43 Personen mit Wirbelsäulenverletzungen, daß 22 von ihnen Marihuana gegen ihre Muskelkrämpfe anwendeten. Die Wirksamkeit von Cannabispräparaten hat sich zwischenzeitlich bei Patienten mit organisch bedingter Spastik weiter herumgesprochen. Auch in vielen deutschsprachigen Rehabilitätszentren für Querschnittsgelähmte wird Marihuana geraucht, oft mit stillschweigender Duldung der Ärzte.
 


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