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Glaukom


Glaukom, auch „grüner Star" genannt, ist ein Sammelbegriff für Augenkrankheiten, die mit einem erhöhten Augeninnendruck einhergehen. Der Augeninnendruck mißt normalerweise etwa 15 mmHg bis maximal 22 mmHg.

Etwa 1,2 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer primären krankhaften chronischen oder akut rezidivierenden Erhöhung des Augeninnendrucks. Ältere Personen sind häufiger betroffen, 2% aller 40- bis 60jährigen und 3% aller über 60jährigen.

Beim akuten Glaukom kommt es zu einer anfallsartigen Zunahme des Augeninnendrucks bis auf 50 oder gar 80 mmHg durch Verlegung der Abflußwege des Kammerwassers, der Flüssigkeit im Auge. Beim chronischen Glaukom werden zwei Verlaufsformen unterschieden, das Weitwinkelglaukom und das chronische Engwinkelglaukom. Ursache des Weitwinkelglaukoms ist eine chronische Abflußstörung des Auges. Die Patienten sind zunächst über lange Zeit beschwerdefrei und die Diagnose erfolgt oft zufällig bei der Anpassung einer Lesebrille. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich eine zunehmende Blindheit. Das chronische Engwinkelglaukom ist durch einen schubweisen Verlauf gekennzeichnet mit größeren Druckschwankungen und ständiger Bedrohung durch einen erneuten Anfall. Das chronische Engwinkelglaukom wird medikamentös oder opperativ behandelt.

Medikamente sollen entweder die Produktion des Augenkammerwassers vermindern oder den Abfluß fördern. Dazu zählen Cholinergika (Pilocarpin/Spersacaprin u.a.), Betarezeptorenblocker (Timolol/Chibro-Timoptol u.a.), Sympathomimetika (Clonidin/ISOGLAUKOM) und Karboanhydrasehemmer (Azetazolamid/Diamox u.a., Dorzolamid/Trusopt).

Alle diese Substanzen können mit unangenehmen Nebenwirkungen einhergehen. So werden bei Verwendung von Pilokarpin (z. B. Pilocarpol) Störungen der Fern-Naheinstellung mit vorübergehender Kurzsichtigkeit, bei längerer Anwendung eine Verengung der Pupillen mit Sehstörungen bei Dunkelheit und Augenschmerzen beklagt. Das recht neue Dorzolamid (Trusopt) wird wegen der möglichen Nebenwirkungen vor allem als Zusatztherapeutikum eingesetzt, wenn Mittel wie Pilokarpin oder Betarezeptorenblocker nicht ausreichen. Häufige Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen am Auge, Augenreizung, Hornhautentzündung (Keratitis), Störung des Geschmacksinns.

Cannabis senkt den Augeninnendruck, der Wasserabfluß aus dem Auge wird um das zwei- bis dreifache vergrößert. Auch die Produktion des Kammerwassers soll vermindert werden. Diese Wirkung ist sowohl bei Gesunden als auch bei Glaukompatienten nachzuweisen. Bei letzteren ist der Effekt allerdings stärker ausgeprägt. Beim Rauchen von Marihuana sinkt der Augeninnendruck um bis zu 50%. Auch bei örtlicher Anwendung am Auge wurde der Druck gesenkt, allerdings war dieser Effekt nicht immer reproduzierbar. (Siehe auch: Dosierung).

Da Cannabisprodukte über einen anderen Mechanismus als zugelassene Arzneimittel wirken, können sie zusammen mit anderen Medikamenten verwendet werden, so daß sich deren Wirkungen ergänzen.

In den USA werden einige Glaukompatienten, denen konventionelle Arzneimittel nicht helfen, legal mit Marihuanazigaretten versorgt.


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