Cannabis als Medizin
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Resorption


Der resorbierte Anteil von Cannabis lag in verschiedenen Untersuchungen nach dem Rauchen zwischen 2 und 56% (im Mittel 15 bis 25%). Wird Cannabis gegessen, so werden 4 bis 12% (im Mittel 6 bis 8%) des THC vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen. Bei gleichzeitiger Aufnahme von etwas Fett kann die Ausbeute auf 10 bis 20% verdoppelt werden. Das Fett verbessert den Transport der fettlöslichen Cannabinoide durch die Darmschleimhaut.

Unterschiede in der Aufnahmerate sind beim Vergleich von Dosierungen zu beachten. Da bei intravenöser Anwendung sämtliches THC in die Blutbahn gelangt und beim Rauchen etwa 20%, so entspricht eine intravenöse Dosis von 2 mg einer inhalativen Dosis von etwa 10 mg. Beide Dosierungen führen zu deutlichen psychischen Effekten.

THC wird zum Teil durch die Magensäure verändert und es bindet eventuell an Bestandteile der Nahrung. Es gib Hinweise darauf, daß schlechte Resorbierer immer schlecht resorbieren und gute immer gut, allerdings gibt es nur wenige Informationen zu dieser Frage. Es ist sinnvoll, Cannabisprodukte immer möglichst unter den gleichen Bedingungen zu essen bzw. zu trinken, will man einen vergleichbaren Effekt erzielen.

Beim Rauchen wird die Aufnahme von THC durch mehrere Faktoren beeinflußt. Die Dauer des Zuges an der Zigarette und die Tiefe der Inhalation sind die wichtigsten Faktoren. Ein Teil des THC (ca. 30%) geht durch Verbrennung verloren, ein anderer Teil durch Seitenströme des Rauches. Der Feuchtigkeitsgehalt der Zigarette beeinflußt die aufgenommene THC-Menge nicht.

In einer Untersuchung wurde das übliche Rauchverhalten mittels einer Rauchmaschine simuliert. Es fanden sich 16 bis 19% des THC im Hauptstrom des Rauches von Marihuanazigaretten. Wurde die Marihuanazigarette in einem Zug geraucht, so daß kein Verlust durch Seitenströme entstand, so erhöhte sich dieser Anteil auf 69%.

Wie in einer jüngeren Untersuchung nachgewiesen wurde, wirkt sich die Dauer des Atemanhaltens nicht so stark auf den Rauschzustand aus wie allgemein unter Marihuanakonsumenten angenommen. Die Probanden waren angewiesen worden, nach der Inhalation des Rauches den Atem für eine unterschiedlich lange Dauer (0, 10 oder 20 Sekunden) anzuhalten. Zwar fand sich bei längerem Atemanhalten (10 bzw. 20 Sekunden gegenüber 0 Sek.) ein geringfügig höherer Plasmaspiegel von Delta-9-THC, es hatte jedoch keinen Einfluß auf den subjektiven Rauschzustand.

Die Zeit, in der eine bestimmte THC-Menge aufgenommen wird, hat wichtige Bedeutung für den Konzentrationsverlauf im Blutplasma.

THC kann auch intravenös gegeben werden, etwa in wenige Milliliter Alkohol gelöst, das langsam (über 2 Minuten) in den Injektionsport einer schnell laufenden Kochsalzinfusion injiziert wird. In den meisten Tierversuchen wurde THC als Emulsion in Albumin oder Tween 80 verabreicht.

Auch nach lokaler Applikation am Auge kann ein variabler Teil der Cannabinoide in den Körper aufgenommen werden. Bei Tierversuchen wird THC manchmal in den Bauchraum appliziert, was zu einer langsam steigenden Konzentration im Plasma führen kann.

Bei rektaler Applikation als Suppositorium (Arzneizäpfchen) werden am besten THC-Ester verwendet. Die Resorption der THC-Ester aus dem Enddarm ist gut. Ein Teil gelangt direkt in die untere große Hohlvene, der andere Teil wie bei oraler Aufnahme in die Lebervene und damit in die Leber. Die Ester werden im Blut und in der Leber durch entsprechende Enzyme rasch aufgespalten und in das aktive THC umgewandelt. Bei Untersuchungen an Hunden ließ sich so eine Bioverfügbarkeit von bis zu 68% erzielen. 
 


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