Die Gruene Kraft

Teil Eins 

WAS SOLL DAS GANZE GEREDE ÜBER HANF? 

Was ist überhaupt Hanf?  

Nun, kurz gesagt, Hanf ist die Pflanze, die von Botanikern `Cannabis Sativa` genannt wird. Es gibt noch andere Pflanzen, die Hanf genannt werden, aber Cannabis ist die nützlichste Vertreterin dieser Familie. Sativa läßt sich übrigens auch mit "nützlich" übersetzen, also Cannabis = Hanf , Sativa = nützlich, also nützlicher Hanf.  

Hanf wird seit prähistorischen Zeiten für viele unterschiedliche Zwecke verwendet. Hanf-Fasern sind das bekannteste Produkt der Pflanze. Mit dem Begriff Hanf werden deswegen auch Seile und Tücher bezeichnet. Diese Produkte werden allerdings nur aus dem Stengel der Pflanze gewonnen.  

Was ist dann genau Cannabis?  

Cannabis ist, wie schon gesagt, die mannigfaltigste Vertreterin der Hanf-Familie. Den aus den Fasern gewonnenen Stoff nannte man in England "canvass", Segeltuch, da Hanfstoffe die einzigen waren, die nicht beim Kontakt mit Salzwasser auf hoher See verroteten. Die Cannabis - Pflanze hat noch drei weitere wichtige Eigenschaften: sie produziert viele Samen, Zellstoff für die Papierindustrie (sogenannte Pulpe) und Medizin.  

Die Pulpe kann, neben der Papierherstellung, sogar als Treibstoff verwendet werden. Die Samen wiederum können für Nahrungsmittel verwendet werden, vom Schweinefutter bis zum vegetarischen Fleischersatz. Das Öl aus den Samen kann als Basis für Farben und Lacke dienen. Die Medizin wird aus den Blüten und Blättern der Pflanze gewonnen und kann gegen eine Vielfalt von Krankheiten eingesetzt werden.  

Woher kommt der Begriff MARIJUANA?  

Das Wort Marijuana kommt aus dem mexikanischen Slang und wurde in den USA Ende der 30er Jahre erstmals erwähnt. Während dieser Zeit gab es dort eine ganze Menge von Regierungsprogrammen, die als "Reefer Madness-Bewegung" in die Geschichte eingingen. Der Begriff Marijuana bezieht sich nur auf den medizinischen Teil der Pflanze, den die mexikanischen Soldaten zu rauchen pflegten.  

In den USA und in Deutschland ist es vollkommen legal, Pflanzenteile wie Stengel und Wurzel zu besitzen. Niemand kann wegen des Besitzes von Hanf-Papier oder eines Hanf-T-Shirts bestraft werden. Marijuana, also die Blüten, Knospen und Blätter sind schon wieder ein anderer Fall. Dieser Teil der Pflanze ist absolut illegal. Die Samen sind allerdings frei verkäuflich, man darf sie nur nicht einsähen. In den USA müssen die Samen zum Beispiel erst sterilisiert werden, bevor sie z.B. für Nahrungszwecke eingesetzt werden können.  

Da es unmöglich ist, Hanf ohne Marijuana zu produzieren, gibt es in Deutschland und den USA keine große Hanf-Industrie, wie z.B. in Italien, Spanien und in großen Teilen Osteuropas, obwohl die EU jeden Hektar Hanf mit viel Geld bezuschusst. Die Bundesopiatenstelle (sic!) erteilt rein theoretisch Anbaugenehmigungen, aber halt nur theoretisch. Die einzigen Personen / Institutionen, die bisher in den Genuß einer solchen "Außnahmegenehmigung" kamen, sind unabhängige Forscher (Botaniker, Mediziner, Biologen etc.) sowie einige Universitäten in der BRD.  

In den USA sieht es genauso aus. Hier muß das DEA, die Drogenbehörde, die Genehmigungen prüfen und beurteilen. Allerdings haben alle diese staatlichen Maßnahmen nichts an der Tatsache geändert, daß z.B. in den USA der Hanf das Landwirtschaftsprodukt mit den höchsten Gewinnen ist. Den horrenden Schwarzmarktpreisen sei (nicht) Dank.  

Wie kann Hanf als Nahrungsmittel benutzt werden?  

Hanfsamen zeichnen sich besonders durch ihre hochgradige Anreicherung mit Proteinen und essentiellen Fettsäuren aus. Viele Völker dieser Erde haben den Hanf nicht zuletzt wegen dieser Samen angebaut und meist als eine Art Brei oder Müsli zu sich genommen, die Haferflocken nicht unähnlich schmecken. Die Blätter selber können als Rohfutter in der Landwirtschaft verwendet werden, allerdings sollte man sich dann nicht über Kühe wundern, die einen Freß-Flash kriegen. Hanfsamen selbst sind nicht psychoaktiv, können also ohne Sorgen gegessen werden.  

Die Proteine des Hanfsamens ähneln den körpereigenen . Er ist auch absolut leicht verdaulich, weshalb Hanf gerne als Nahrungsmittel für Menschen mit Verdauungsstörungen verschrieben wird (vom Arzt!). Die Samen nannte man vor langer Zeit "Edestin" und wurden von der Wissenschaft als der Prototyp pflanzlichen Proteins benutzt.  

Wie schon gesagt versorgt Hanf den menschlichen Körper mit essentiellen Fettsäuren. Hanfsamen sind die einzigen Samen, die diese Öle fast ohne gesättigte Fette beinhalten. Als eine Ergänzung zu medizinischen Diäten kann Hanf so die Gefahr von Herzkrankheiten verhindern. Diese Öle sind es auch, die Vögel länger leben lassen, wenn sie Hanf zu fressen kriegen (in jedem normalen Vogelfutter sind Hanfsamen).  

Mit Hanfsamen kann ein Veganer oder ein Vegetarier ohne Probleme überleben. Eine Hand Hanfsamen pro Tag reichen, um genug Proteine und essentielle Fettsäuren für den Tagesbedarf eines Erwachsenen zur Verfügung zu stellen.  

Was ist der Vorteil von Hanf zu anderen Nahrungsquellen wie "traditionelles" Getreide?  

Hanf braucht wenig Dünger und wächst fast überall. Es ist gegen so gut wie alle Krankheiten resistent und braucht deshalb nur eine geringe Menge Pestizide und Fungizide, wenn überhaupt. Die Wurzeln des Hanfes dringen sehr tief in den Boden ein und schützen die Scholle so zusätzlich gegen Bodenerosion. Wenn die Pflanze nach der Blüte ihre Blätter verliert, so geraten Mineralien und Stickstoff wieder zurück in den Boden. Es gibt Fälle, wo auf demselben Acker über 20 Jahre Hanf wuchs, und zwar ohne eine nachweisbare Verschlechterung der Scholle.  

Weniger Dünger und "Landwirtschaftliche Chemie" hat zwei positive Auswirkungen. Einmal bedeutet sogut wie kein Dünger weniger Kosten und Aufwand. Zweitens schütz es die Umwelt, denn die heutigen Pestizide verseuchen das Grundwasser und gefährden die Menschen, da es sich meist um hochgradig gesundheitsgefährdende Gifte handelt (was einen Pilz oder einen Krankheitserreger tötet, das kann auch Menschen schädigen). Je weniger Pestizide verspritzt werden müssen---um so besser!  

Was ist mit Soja?  

Kann Hanf es zu einer globalen Proteinquelle bringen? Hanf produziert zwar nicht soviel Protein wie Soja, aber das Hanf-Protein ist von viel höherer Güte. Hanf könnte die Lebensmittelpflanze der Zukunft werden. Außerdem ist Hanf auch viel leichter anzubauen.  

Aber es gibt noch einen weiteren Vorteil auf der Hanf-Seite. Hanf widersteht UV-B-Strahlen, die von der Ozon-Schicht teilweise zurückgehalten werden. Da diese Schicht von uns zerstört wurde, gehen Biologen davon aus, daß die Soja-Produktion um bis zu 30% fallen wird, ebenso die Qualität der Ernte, wenn die Ozonschicht um weitere 16% verschwindet (realistisch und leider in naher Zukunft erreicht).  

Vielleicht stehen wir irgendwann vor der Frage: Hanfanbau oder elendig verhungern. Und es wäre nicht das erste mal in der Geschichte daß dies passieren würde. Hanf wurde immer als Notreserve in Hungersnöten benutzt, besonders in Bangladesh. Bangladesh heißt eigentlich Volk und Land des Hanfes (kein Witz). Dort wuchs bis in die 60er Jahre überall Hanf. Es schützte die Böden vor Erosion und versorgte die Menschen mit einer Nahrungsgrundlage, die nicht zu verachten ist. Aber dann kamen die Amis und sagten:"Hey, Jungs! Moment mal! Ihr baut da Drogen an! Hier habt ihr ein paar Millionen Dollar, damit ihr daß Zeug verbrennen könnt.". Und die Menschen erfüllten prompt den Wunsch des achso lieben großen Bruders USA. Und was war die Folge? Das kann man regelmäßig in den Nachrichten sehen: Überschwemmungen, Mißernten und Hungersnöte.  

In anderen Ländern der sogenannten "3. Welt" sind die Bauern damit beschäftigt, Kokain und Opium für ihren lokalen Drogenboss (die englische Bezeichnung Druglord tritt ziemlich genau den Nerv) anzubauen. Das ist eine ziemlich traurige Angelegenheit. Vielleicht werden eines Tages die Blauhelme dafür sorgen, daß wieder Hanf angebaut wird und so die Menschen retten. Das wäre echte humanitäre Hilfe.  

Wie kann ich aus Hanf Textilien herstellen?  

Hanf-Fasern können in jede Form von Textilien umgewoben werden und sind sehr strapazierfähig. In der Tat wurden die ersten Levi's Jeans genau aus diesem Grund aus Hanf hergestellt. [Update 2014: Diese Behauptung kann nach neueren wissenschaftlichen Forschungen nicht belegt werden] Im Vergleich zu allen anderen Fa-sern in der Natur kann man Hanf am vielfältigsten verarbeiten.  

Und so wird Hanf zur Hanf-Jeans: Ein Feld voll mit Hanf läßt man solange stehen, bis alle Blätter abfallen. Dann läßt man es auf dem Feld liegen und vom Regen durchwaschen oder man schafft die Menge in ein Flußbett oder ein Wasserbecken. Wenn es auf dem Feld liegt dreht man die Stengel mehrere Male. Viele Mineralien der Pflanze gelangen so in die Erde zurück. Dann bringt man die Stangen zu einer Maschine, die die Fasern vom wenigen Rest der Pflanze trennt (ca.20% werden nicht gebraucht). Vor ca. 200 Jahren mußten die Leute das noch mit den Zähnen machen !  

Wieso ist es besser als Baumwolle?  

Der Stoff, der aus Hanf gemacht wird, ist nach einer Sonderbehandlung (Schlagen und Prügeln) genauso weich wie Baumwolle, aber viel fester und strapazierfähiger (es dehnt sich nicht mit der Zeit). Vom ökologischen Standpunkt aus ist Hanf ebenfalls das bessere "Kraut" (es ist wirklich ein Kraut). Heutzutage wird Baumwolle mit Massen von Pestiziden behandelt, über die Hälfte der Pestizidmenge in den USA werden allein für Baumwolle in die Luft gesprüht und verpesten die Umwelt. Außerdem ist Baumwolle ein bodenschädigendes Gewächs und braucht so eine ganze Menge Dünger.  

Wie kann man aus Hanf Papier machen?  

Die gesamte Pflanze kann zur Papierherstellung benutzt machen. Faserpapier ist das älteste Papier der Welt und der erste Stapel Papierbögen wurde im alten China tausend Jahre vor Christus aus Hanf hergestellt. Unser heutiges Papier besteht fast ausnahmslos aus Bäumen, die für den Zellstoff gefällt werden. Man nennt die Papier-grundmasse Pulpe. Aber um das tolle Papier für Schulhefte, Briefbögen und Visitenkarten zu bekommen, muß es erst mit einer Vielzahl von Chemikalien behandelt werden.  

Hanf könnte hier eine Alternative sein, um eine ökologische Papierherstellung zu forcieren. Es braucht nämlich nicht diese Unmengen von Chemikalien. Wenn es aber doch noch behandeltes Hanf-Papier geben sollte, dann liegt es am Verbraucher, dieses zu kaufen oder nicht (außerdem ist bräunlicheres Papier eh schöner als weißes, Anm. d. Übersetzers). Anstatt also das strahlend weiße Papier zu beschreiben, sollten wir überlegen, was wir dem Planeten antun.  

Wegen der Chemikalien im heutigen Baumpapier wird es relativ schnell gelb, es vergilbt, da Säure die Pulpe wegfrißt. Das braucht zwar immer noch einige Jahrzehnte, ist aber trotzdem besonders für Archive und Bibliotheken ärgerlich, wenn nicht gar bedrohlich. Dort versucht man mittlerweile, "frische" Akten wieder auf säurefreies Papier zu übertragen, und Hanfpapier ist säurefrei und hält Jahrhunderte. Die Gutenberg-Bibel zum Beispiel läßt sich immer noch blättern, während Zeitungen aus dem frühen 20en Jahrhundert langsam verfallen. Und das Wort Gottes ist, wie kann es anders sein, auf Hanfpapier gedruckt worden.  

Warum bleiben wir nicht bei Bäumen, um Papier herzustellen?  

Die Chemikalien, die heute zur Holzzellstoffverarbeitung benutzt werden können uns Morgen jede menge Ärger bereiten. Ökologen haben sich lange über den Effekt von Dioxinen und anderen chemischen Komponenten auf wildlebende Tiere und die Umwelt Gedanken gemacht. Neben der chemischen Verschmutzung sind es aber auch landwirtschaftliche Gründe, die für Hanf sprechen. Wenn Bäume gefällt werden, dann nehmen sie die Mineralien aus dem Boden mit. Hanf ist nicht schollenschädigend, weil es die meisten Mineralien wieder dem Boden zurückführt.  

Eine einfache Antwort auf die obige Frage ist: Weil es knapp wird ! Europa und die USA waren vor noch gar nicht so langer Zeit mit Wald überdeckt. Aber der Wald wurde auf Grund von Feuerholzbedarf, Schiffsbau und Wohngegend zerstört. Sizilien zum Beispiel war einmal eine grüne Insel mit vielen Wäldern. Dann kamen die Menschen und holzten alles für den Schiffsbau ab.  

Heute sind Wälder dort sehr selten. Wenn Bäume einmal gefällt sind, dauert es unter Umständen wieder Jahrzehnte, bis ein vergleichbarer Baum nachgewachsen ist. Hanf ist dagegen robust und vital und braucht meist nur bis zu 5 Monaten. Nur Hanf kann es mit Papier aufnehmen. In der Tat fand das Landwirtschaftsministerium der USA in einer Studie aus dem Jahre 1916 heraus, daß ein Hektar Hanf 4,1 Hektar Holz, sprich Baum, ersetzen kann. Und wenn man überlegt, daß die Bäume bis zu 30 mal längere Wachstumszeiten brauchen, so kommt man auf ein Verhältnis von 120:1 für Hanf. Außerdem können außer Papier auch noch Textilen und Seile hergestellt werden.  

Wie kann Hanf als Benzin verwendet werden?  

Hanf kann, ähnlich wie Raps, zu Benzin umgewandelt werden. Diesen Prozeß nennt man "Pyrolyse". Benzin aus Pflanzen nennt man auch "Biomasse-Benzin". Aus der Pflanze können Methanol, Methan und andere Gase gewonnen werden. Die Kohle kann in Kraftwerken benutzt werden, Methanol ist das erwähnte Benzin, das sogar bei professionellen Autorennen eingesetzt wird. Vielleicht ersetzt es eines Tages das normale Benzin, spätestens wenn kein Erdöl mehr vorhanden ist.  

Auch Ethanol läßt sich aus der Pflanze gewinnen. Die Regierung der USA entwickelte ein Verfahren, um dieses Additiv des Benzins aus zelluloser Biomasse herzustellen. Hanf ist eine hervorragende Quelle qualitativ hochwertiger Biomasse. Auch aus den Samen läßt sich Benzin herstellen. Einige Dieselmotoren können ohne Probleme mit purem Hanföl laufen. Aber man sollte sich wohl lieber andere Verwendungszwecke einfallen lassen, anstatt noch mehr Autos auf den Straßen fahren zu lassen.  

Warum ist es besser als Petroleum?  

Biomasse-Benzine sind relativ sauber und frei von Schwermetallen und Schwefel. Außerdem ist die Produktion von C02 nicht so schwerwiegend. Fossile Brennstoffe, die Millionen Jahre unter der Erde lagerten, werden in die Luft gepustet und steigern den Treibhauseffekt. Eine Pflanze, eigentlich das Biomasse-Benzin, gibt bei der Verbrennung einfach das CO2 wieder in die Atmosphäre zurück, wo sie es auch einmal hergehohlt hatte.  

Wie kann Hanf als Medizin benutzt werden?  

Marijuana bietet Tausende von Verwendungsmöglichkeiten in der Medizin. In den USA war Cannabis bis 1937 in der Form einer Tinktur legal erhältlich und wurde für eine Vielfalt von Krankheitsbildern verschrieben. Doch schon weitaus früher wurde Hanf als Heilmittel eingesetzt. In fast jedem alten Buch über Medizinpflanzen kommt Cannabis vor. Es wird meist als panaceas bezeichnet, das heißt soviel wie "Allesheiler".  

Heute ist ein Einsatz von Hanf besonders bei AIDS, MS und Krebs zu wünschen, denn es beseitigt Symptome wie Brechreiz, Apathie, und Schmerzen. Besonders die appetitanregende Wirkung hilft, die bei einer Chemotherapie auftretende Abmagerung aufzuhalten. Die Patienten bekommen wieder Hunger, besonders auf Speisen mit einem hohen Milch- und Zucker-Anteil. Außerdem besitzt Hanf eine aseptische Wirkung.  

Auch der berüchtigte Grüne Star hat bei einer Behandlung mit Hanf kaum noch Chancen, da THC den Augendruck kontrollieren kann, der zu dieser Krankheit führt. Es gibt noch genug weitere medizinische Aspekte, die für Hanf sprechen. Selbst die Berufsvereinigung der amerikanischen Ärzte fordert eine Legalisierung von Hanf für die Medizin.  

Was ist an den jetzigen verschreibungspflichtigen Medikamenten denn so schlimm?  

Nun, sie sind nicht grade einfach herzustellen und kosten deswegen auch eine ganze Menge. In einigen Fällen entspricht ihre Wirkung auch nicht den vollmundigen Versprechungen aus der Werbung. Einige Medikamente, die durch Hanf ersetzt werden könnten haben einige unerwünschte und manchmal sogar gefährliche Nebenwirkungen. Cannabisbasierende Medizin ist recht billig, sicher und einfach herzustellen, da es sich um ein Naturprodukt handelt.  

Einige Wissenschaftler sind der Meinung, daß der Stoff Dronabinol anstelle von Marijuana benutzt werden sollte. Dronabinol ist ein nachgebautes, synthetisches THC und hat auch teilweise die guten Eigenschaften des natürlichen THC, allerdings ist es nicht bei jedem Patienten wirksam. Studien der University of California haben ergeben, daß natürliches THC aus Hanf besser wirkt als das synthetische Gegenstück Dronabinol.  

Das erste Problem ist, daß es schwerer ist an Dronabinol heranzukommen als an Grass oder Haschisch. Einige Ärzte und Apotheker in den USA und in der BRD verschreiben es nicht mehr, da mit der Verschreibung eine Menge Papierkram anfällt. Bei uns in der BRD mit dem Bundesgesundheitsamt, in den USA mit der DEA, der Drug Enforcement Administration (dazu später noch mehr). Zweitens wird Dronabinol in Pillen verabreicht und hat somit keinen Sinn mehr für Patienten, die an permanenten Brechreiz leiden. Beim rauchen, oder besser beim inhalieren treten diese Probleme nicht auf. Außerdem ist es nur ein Nachbau eines Cannabinoides und die Wirkung der anderen Metaboliten (Zwischenformen) ist nicht vorhanden, die grade bei einigen Krankheiten recht nützlich sein könnte.  

Was kann man denn noch mit Hanf anfangen?  

Aus Hanf können sogar Baumaterialien hergestellt werden. In der Industrie nennt man aus Hanffiber gepreßtes Baumaterial "Pressboard" oder "Compositeboard", ähnlich einer Spanplatte. Diese Platte ist viel elastischer und widerstandsfähiger als herkömmliche Spanplatten. Durch die Länge der Faser ist Hanf für diesen Zweck der optimale Werkstoff.  

Ein weiterer Verwendungszweck für Hanf ist die Herstellung von Bioplastik. Wer einmal den ersten Teil von Cheech und Chong gesehen hat, der wird wissen, was damit gemeint ist. Die Zellulose läßt sich ohne viel Aufwand in eine dem Kunststoff ähnliche Masse bringen. Also Plastik ohne Verschwendung der ohnehin begrenzten Erdölreserven. Das hat schon der berühmte Henry Ford um 1930 gewußt. Er baute ein Auto, daß aus Hanfplaste gebaut war (Trabimäßig), welches auch noch mit Hanf-Benzin fuhr! Allerdings hatte dieses Auto aufgrund der im Aufstieg begriffenen Chemieindustrie, allen voran der Riese DuPont, keine Chance.  

Aus Hanf ganze Häuser zu bauen ist durchaus nichts neues. Französische Archäologen haben herausgefunden, daß schon im frühen Mittelalter, vielleicht auch schon früher, mit Hilfe von Hanf eine Art Zement hergestellt wurde. Dieser Zement besitzt im Gegensatz zu heutigen Baumaterialien keinerlei synthetische Chemikalien. In Frankreich nennt man dieses Material Isochanvre und heute werden wieder Häuser aus Hanf gebaut, in erster Linie in Frankreich, das ohnehin eine lange Hanf-Tradition hat. Dieser Stoff hat beste Isolationseigenschaften, dämmt perfekt Schall (1a Material für Proberäume!) und ist sehr langlebig. 


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Material für Proberäume!) und ist sehr langlebig. 

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