Betreff: ACM-Miiteilungen vom 2.6.1997 Datum: Sat, 2 Aug 97 22:31 +0100 Von: ACMed@t-online.de (Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin) An: infohanf@hanfnet.de -------------------------------------------------- ACM-Mitteilungen vom 2.8.1997 -------------------------------------------------- ACM Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (Alliance for Cannabis as Medicine) Maybachstr. 14 D-50670 Köln Germany Fon: +49 (0)221-912 30 33 Fax: +49 (0)221-130 05 91 Email: ACMed@t-online.de Internet: http://www.hanfnet.de/acm DEUTSCHLAND - GROßBRITANNIEN Das deutsche Ärzteblatt vom 25. Juli 1997 berichtete über die Jahrestagung der British Medical Association und erwähnte auch die Forderung der 400 Anwesenden nach medizinischer Verwendung von Cannabis: Überraschend stimmt der Ärztetag für die Legalisierung von Cannabis zu ‘Therapiezwecken’. Die öffentliche Kontroverse um den Gebrauch der Droge ist durch diesen Beschluß der Ärzteschaft erneut entflammt. Das letzte Wort hat jetzt der Gesetzgeber. Der dürfte einer Legalisierung derzeit kaum zustimmen, so gesundheitspolitische Beobachter." Dazu heißt es in einem Leserbrief der ACM an das Deutsche Ärzteblatt: "In der Überraschung über den Beschluß und in den Anführungszeichen drückt sich offenbar die eigene Verwunderung und emotionale Reserviertheit aus, denn überrascht über die - im übrigen nahezu einstimmig gefaßte - Resolution kann nicht sein, wer die Diskussion um Cannabis als Medizin in Großbritannien verfolgt hat. (...) Der deutsche Gesetzgeber wird Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), den wichtigsten psychotropen Inhaltsstoff der Hanfpflanze, vermutlich noch in diesem Jahr von der Anlage II in die Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes umstufen, damit er rezeptierbar wird. Auch das wird viele deutsche Ärzte überraschen. Die britischen Kollegen sind uns beim Thema Cannabis als Medizin offenbar um einige Schritte voraus." GROßBRITANNIEN Die Königliche Pharmazeutische Gesellschaft von Großbritannien und die Multiple Sklerose Gesellschaft von Großbritannien und Nordirland organisierten im Juli eine eintägige Konferenz in London zu ‘Therapeutic Applications of Cannabinoids’. SCHWEIZ Interview mit Paul Dietschy Am 16. Juli 1997 wurde im Schweizer Fernsehen ein ausführliches Interview mit Paul J. Dietschy, Leiter der Facheinheit Heilmittel des Bundesamtes für Gesundheit in der Schweiz, über THC und Cannabis als Medikament gesendet. Dem Interview ging eine Reportage über einen Besuch von Frau Elvy Musikka in einem Hotel in Wengen/Schweiz voraus. Sie zählt zu den wenigen Patienten, die in den USA legal Marihuana-Zigaretten vom Staat beziehen können. Auch in Wengen erhielt sie THC-haltige Cannabis-Produkte und rauchte ihre Joints. In der Reportage wurden die Möglichkeiten eines Tourismus für Cannabis-Patienten angesprochen. Im folgenden die hochdeutschen Untertitel des Interviews (3sat vom 20. Juli), das von Hannes Britschgi vom Schweizer Fernsehen geführt wurde: Interviewer: Paul Dietschy, Hanfanbau zu medizinischen Zwecken in Wengen, amerikanische Patienten, die Hotelbetten füllen, ist das eine realistische Perspektive? Dietschy: Die Frau, die ihre Gewänder aus Hanf macht, Hanfseile oder Teigwaren mit Hanfblättern - das ist in Ordnung. Medizinische Therapien brauchen andere Voraussetzungen, wenn sie nicht von den Behörden geprüft sind. Der Patientenschutz erfordert klar, dass man das nur unter streng reglementierten Bedingungen machen kann. Interviewer: Cannabisprodukte in der Medizin erfüllen diese Erfordernisse also noch nicht, die in der Schweiz und anderen Ländern Standard sind? Dietschy: Eindeutig nicht. Wenn Sie in der Schweiz ein noch nicht registriertes Medikament testen wollen, müssen Sie das im Rahmen eines klinischen Forschungsversuchs machen, um den Patienten zu schützen. Sie müssen die Richtlinien der interkantonalen Kontrollstelle für Heilmittel für gute klinische Praxis und von unserem Bundesamt einhalten. Diese Richtlinien gab die Akademie für Wissenschaften schon vor Jahren heraus. Dazu einige Stichworte: Ein sauberes klinisches Forschungsdesign, die Einwilligung einer ethischen Kommission, eine Separat-Versicherung für den Patienten, usw. Interviewer: Bei Medikamenten sind das die Rahmenbedingungen, die für wissenschaftliche Abklärungen erfüllt werden müssen, damit man sie überhaupt durchführen darf. In Amerika gibt es aber bereits zwei verschiedene Anwendungsbereiche, in denen Produkte, die Cannabis enthalten, im medizinischen Bereich legal eingesetzt werden. Dietschy: Das ist auch in der medizinischen Forschung in der Schweiz möglich. Nach Artikel 8, Absatz 5 des Betäubungsmittelgesetzes kann das Bundesamt für Gesundheit entsprechende Bewilligungen geben. Aber dort gelten die vorher genannten Voraussetzungen. Interviewer: Falls sich bei diesen Forschungsarbeiten herausstellen würde, dass cannabishaltige Medikamente wirksam und wertvoll sind und es vielleicht sogar unethisch wäre, dies nicht anzuwenden, was müsste in der Schweiz passieren, damit man diese anwenden könnte? Dietschy: Wir forschen zur Zeit mit dem sogenannten Delta-9-Tetrahydrocannabinol. Das ist ein Wirkstoff einer ganzen Gruppe der sogenannten THCs. Das wird heute nicht aus der Pflanze gewonnen, sondern synthetisch hergestellt. In der Pharmazie stammen viele Sachen ursprünglich aus Pflanzen und werden heute chemisch hergestellt. Sollte der Stoff Erfolg haben und bedeutend besser sein als bisherige Wirkstoffe und eine Firma ein normales Registrierungsgesuch einreichen, nachdem alle diese klinischen Versuche positiv verlaufen sind, müssten wir uns überlegen, ob wir aufgrund des vorgelegten Dossiers den Wirkstoff von der Liste der verbotenen Halluzinogene auf die Liste der verschreibbaren Betäubungsmittel nehmen. Das wären dann aber nicht alle THC-Sorten, sondern nur das Delta-9-Tetrahydrocannabinol. Interviewer: Diese soeben genannte schwierige Bezeichnung heisst auf dem Markt Marinol. Das wird ja nicht nur synthetisch hergestellt. Das kann man auch mit Hanfanbau machen. Das wird an der Universität in Mississippi gemacht. Würde das heissen, dass die Wengener Bauern das vielleicht auch einmal machen können? Dietschy: Daran habe ich grosse Zweifel. Man müsste zuerst schauen, ob man diesen Stoff rein herauslösen kann. Letztlich ist es auch eine Preisfrage. Die Amerikaner, die das als erste für gewisse Indikationen zuliessen, machen das synthetisch. Interviewer: Ich liess mich informieren. Experten auf diesem Gebiet sagen, natürlich hergestellt sei es viel billiger. Dietschy: Wenn der Stoff als sehr wirksames Heilmittel zugelassen würde, wäre es natürlich auch möglich, ihn in der Schweiz herzustellen. Aber weil der Stoff ganz eindeutig auf der Betäubungsmittel-Liste ist, brauchte man eine Bewilligung unseres Bundesamtes. Interviewer: Sind die Wengener Projekte noch in weiter Ferne oder realistisch? Dietschy: Ich halte es überhaupt nicht für realistisch. Alle Prinzipien, die wir brauchen, um den Patienten zu schützen, bevor man weiss, wie ein Heilmittel wirkt, sind noch nicht vorhanden. Auch die Risiken sind noch unbekannt. Interviewer: Gehen wir auf die andere Seite des Atlantiks, nach Amerika. Dort wird Marinol bereits in verschiedenen Fällen angewendet. Die medizinische Anwendung von Cannabis-Produkten hatte auch bereits politische Auswirkungen. In Kalifornien wurde zum Beispiel eines Gesetzes-Initiative lanciert. Wir schauen uns jetzt eine sehr spannende Reportage von Tony Jones an. - Reportage aus Kalifornien - Interviewer: Sie haben diese Reportage zum ersten Mal gesehen. Wie kommentieren sie das spontan? Dietschy: Ich bin ein wenig erstaunt. Den Ansatz, diese Indikationen zu erforschen, finde ich richtig. So wie man es hier tut, geht es sicher nicht. Ich gebe ein Beispiel: Eine Frau, die ein schweres Lungenödem hat, das heisst, das sie zuviel Wasser in den Lungen und ein schlechte Sauerstoff-Aufnahme hat, raucht noch stark. So wird die Situation sicher nicht verbessert. Interviewer: Das war eine Schilderung, wie man in Amerika darüber diskutiert und daraus ein Geschäft und zum Teil auch eine Show macht. Wie ist die Situation in der Schweiz? Dietschy: Wenn Sie ein klares klinisches Forschungskonzept haben und alle anderen Bedingungen erfüllen, können Sie in der Schweiz mit diesen Wirkstoffen beim Bundesamt für Gesundheit einen Antrag stellen, einen solchen Versuch durchzuführen. Interviewer: Sie sind dort der zuständige Mann. Bei der Facheinheit Heilmittel reicht man die Bewilligung ein und bekommt sie dann. Wieviele davon gibt es eigentlich in der Schweiz? Dietschy: Bei uns gibt es rund zehn Bewilligungen, wovon die Mehrheit nicht Forschung am Menschen ist, sondern an Zellen und Rezeptoren. Man mach auch Grundlagenforschung: Wie wirken diese Stoffe in den Zielzellen? Interviewer: Wieviele Studien gibt es mit Forschung am Menschen? Dietschy: Forschung am Menschen machen wir hauptsächlich im Bereich der schweren Krämpfe, der sogenannten starken Spastik. Wir machen es bei Tetraplegikern und Paraplegikern in Basel. Eine ähnliche Studie läuft in Zürich auch mit Leuten. die durch die ständige Verkrampfung sehr grosse Schmerzen haben und dadurch sehr stark behindert sind. In der Literatur ist es auch gegen den grünen Star beschrieben, gegen erhöhten Augeninnendruck. Dort wäre es allenfalls auch brauchbar. In Amerika ist das Marinol zugelassen, das Sie vorher erwähnt haben. Die synthetische Substanz ist gegen Erbrechen zugelassen. Leute, die Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium haben, kann man manchmal mit stark wirkenden Krebsmitteln nicht mehr behandeln, weil sie sofort erbrechen. Wenn man das abbrechen muss, sind sie praktisch zum Tode verurteilt. Mit Marinol kann man die Erbrechen-Schwelle so herabsetzen, dass man die Leute wieder therapieren kann. Interviewer: Aids-Patienten haben wir bisher noch nicht erwähnt. Dietschy: Bei Aids-Patienten läuft in der Schweiz nichts. Aber es gibt Forschungen aus den USA, welche die Gewichtszunahme belegen. Interviewer: Es ist ja hochspannend, dass cannabishaltige Medikamente erforscht werden, bei denen zum teil bewiesen ist, dass sie sehr viel bringen können. Das ist ja eine ganz tolle Sache. Man könnte sich sogar fragen, ob es nicht unethisch wäre, wenn man das nicht erforschen würde. Trotzdem merkte ich beim Recherchieren, dass die Zurückhaltung in vielen Kreisen relativ gross ist, über diese wissenschaftliche Forschung zu informieren. Wieso eigentlich? Dietschy: Wir haben in diesem Land ein Missbrauchsproblem mit Cannabis. Laut einer neuen deutschen Studie sind 14% derer, die Cannabis dauernd rauchen, nach den Kriterien einer Abhängigkeits-Definition abhängig. Cannabis ist Rauchen mit allen Lungenbelastungen von Teer, Russ usw. Dazu kommt der psychische Effekt. Es ist fast eine Kombination von Alkohol und Tabak. Auf diesen Aspekt will ich nicht eingehen, das ist Sache der Polizei. Aber wir haben dort ein Genuss-Potential, dass auch schädliche Wirkungen haben kann. Das wird immer wieder vermischt. Historisch gesehen ist es nicht neu, dass man aus einer Pflanze einen Wirkstoff gewinnt und ihn dann synthetisch herstellt. Die Hanfpflanze mit dem THC enthält ein Gemisch verschiedenster Stoffe. Wir brauchen und erforschen zur Zeit nur einen in einer sauberen klinischen Studie. Interviewer: Vielleicht könnte man einen Unterschied nochmals klar betonen: Es gibt die politisch sehr heiss diskutierte Heroinabgabe, also eine Suchtmittelabgabe für schwer Drogenabhängige. Hier, auf einem ganz anderen Gebiet, forscht man wissenschaftlich für die Entwicklung neuer Medikamente. Das sind zwei völlig verschiedene Gebiete. Müsste man diese Unterschiede nicht auch offensiv kommunizieren und damit dieser Forschung der Rücken stärken? Dietschy: Das tun wir auch. Historisch gesehen haben wir etwas Glück. Wir sind eines dieser Länder, das solche Forschungen überhaupt gestatten kann. International beobachtet man uns in Forscherkreisen natürlich genau. Interviewer: Wieso ist es in der Schweiz möglich? Dietschy: Weil wir im Gesetz den Passus haben, dass das Bundesamt für Gesundheit klinische Forschungen bewilligen kann. Interviewer: Da hat die Schweiz ja fast eine Pionierrolle. Sie sind als Schweizer Vertreter in internationalen Drogen-Gremien. Wie reagiert man auf diese Pionierrolle der Schweiz? Dietschy: Cannabis war in allen internationalen Gremien im Zusammenhang mit der Schweiz nie ein Problem. Wir hatten andere Probleme: Heroinversuche als Stichwort, die offene Drogenszene oder die grossen Abzweigungen von Vorläufern von psychotropen Stoffen, die durch die Schweizer Schwarzmärkte liefen. Cannabis wird oft diskutiert, aber fast immer im Zusammenhang mit Holland oder den USA. Die Schweiz war dort noch nie ein Thema. Interviewer: Ich kann mit vorstellen, dass bei kranken Zuschauern, die jetzt zum Teil sehr interessanten Ansätze gesehen haben, das Bedürfnis wächst, bei einem solchen Versuch dabei zu sein. Gibt es dafür Möglichkeiten? An wen können sie sich wenden? Dietschy: Wir hatten solche Anfragen. Wo es vom Forschungsdesign her ging, haben wir versucht, sie dem Forscher zu vermitteln. Es gab dann einen Kontakt zwischen Hausarzt und Forscher, der dann entschied, ob man sie aufnehmen könne. Ich muss aber warnen. Bei klinischen Forschungen hat man keine schnellen Resultate. Sie sind aufwendig, teuer und langfristig angelegt. Wenn alles gut geht, muss man mit drei bis fünf Jahren rechnen, bis man ein erstes registriertes Präparat hat. Interviewer: Herzlichen Dank, dass Sie zu uns gekommen sind. Auf diesem Gebiet läuft viel. Vermutlich werden wir uns zu diesem Thema wieder einmal sehen. Besten Dank für Ihren Besuch! SCIENCE - NEW SCIENTIST In der Zeitschrift Science vom 27. Juni 1997 erschienen zwei Beiträge über tierexperimentelle Studien zur Neurophysiologie der Cannabinoide, bei denen die Autoren weitreichende Schlüsse hinsichtlich des Abhängigkeitspotentials von Cannabis und zur Einstiegsdrogentheorie zogen: - ein Artikel einer spanischen Arbeitsgruppe: Sie hat nachgewiesen, daß bei einem durch einen Cannabinoid-Antagonisten ausgelösten abrupten Entzug von THC bei Ratten die CRF-Konzentration (Corticotropin releasing factor) zunimmt, so wie dies von Entzugssyndromen bei anderen Drogen (Nikotin, Alkohol, Heroin) bekannt ist (De Fonseca, F. R., et al., Science 276, 2050-2054, 1997). - ein Artikel einer italienische Arbeitsgruppe: Sie hat nachgewiesen, daß THC-Zufuhr bei Ratten zu einer Erhöhung der extrazellulären Dopamin- Konzentration in bestimmten Hirnregionen führt. THC-Gabe führte zu ähnlichen Effekten im Gehirnbelohungssystem (brain reward system) wie andere Drogen, z. B. Heroin (Tanda, G., Science 276, 2048-2050, 1997). Bestimmte Gemeinsamkeiten zwischen THC und Heroin unterstützten damit die Theorie von der Einstiegsdroge. In einem Hintergrundartikel („Marijuana: Harder than thougt?), wird die Frage aufgeworfen, ob Marihuana aufgrund dieser an Ratten gewonnenen Befunde eine stärkere Droge ist, als bisher angenommen. Der Beitrag schließt mit einer Bemerkung eines der italienischen Forscher (Di Chiara): „Ich wäre zufrieden, wenn nach all diesen Ergebnissen die Menschen THC nicht länger für eine ‘weiche Droge’ halten würden. Ich sage nicht, daß es so gefährlich ist wie Heroin, aber ich hoffe, daß man nun Marihuana wesentlich vorsichter begegnet als bisher." Da die Vermutungen der Forscher hinsichtlich der Frage der Abhängigkeit und der Einstiegsdrogentheorie wenig mit der Realität des Cannabiskonsums beim Menschen zu tun haben, sind hier offenbar nicht zulässige Schlüsse gezogen werden. Eine umfangreiche jüngere epidemiologische Kooperationsstudie von der Freien Universität Berlin und dem Sozialpädagogischen Institut Berlin konnte beispielsweise die These der Einstiegsdroge nicht bestätigen und kommt interessanterweise zu dem Ergebnis, daß sich eine größere Zahl der Cannabiskonsumenten für abhängig hält, als dies nach etablierten Kriterien nach dem DSM-IV (verbreitetes Klassifikationssystem für Krankheiten) der Fall ist. (Kleiber, D., et al.: Cannabiskonsum in der Bundesrepublik Deutschland: Entwicklungstendenzen, Konsummuster und Einflußfaktoren. Bundesgesundheitsminiterium 1997.) Dazu auch ein Leserbrief im New Scientist: 26 July 1997 http://www.newscientist.com/ letters@newscientist.com The FIRST letter in the letters section: Dope and deceit Recent reporting about research on laboratory rats corroborating the marijuana "gateway" theory, that smoking cannabis leads to a desire for harder drugs, was carried as a major story by nearly every newspaper and news programme in the US (This Week, 5 July, p 4). By contrast, another marijuana study, also funded by the National Institute on Drug Abuse (NIDA), garnered practically zero media coverage when it was published in this April's issue of the American Journal of Public Health. The unpublicized report, entitled "Marijuana use and mortality", studied a sample population of 65 171 people (the largest such study ever done) and found "little, if any" link between marijuana use and premature death. The difference in coverage given to these two studies can be explained by the NlDA's disinclination to publicise science which doesn't serve its political agenda. Unfortunately, the mainstream media seem mostly content to play the role of government stooge, dutifully regurgitating information which they have been spoon-fed by agencies such as the NIDA. The result is a media bias which deceives the public with lengthy stories based on carefully manicured "lies by omission" while other viewpoints are relegated to a few lines on the editorial page. Craig Schroer, Austin, Texas KANADA Toronto's first medical marijuana club closes BY NATE HENDLEY Jim Wakeford's medical supplier is going out of business. This might not seem like a big deal, except that Wakeford's medicine, which he takes at around 7 each evening, happens to be marijuana. His supplier was C.A.L.M. (Cannabis as Legitimate Medicine), a downtown social club and underground pharmacy that supplied pot to members who are seriously ill or dying. Wakeford, who uses pot on top of a daily regime of pills and chemicals designed to slow the onset of AIDS, says marijuana calms his nerves and acts as an appetite stimulus. "It ain't the marijuana that's keeping me alive," says Wakeford, 52, who was diagnosed with HIV in 1989. "Pot is an adjunct to my therapy... it sustains my quality of life." Wakeford, who founded a Toronto children's mental health clinic in the '60s, worked for years at the Casey House AIDS Hospice. C.A.L.M. opened in April with money from philanthropist Johanna Metcalf, whom Wakeford knew from his Casey House days. But on July 16 it closed, forcing Wakeford and a handful of other members to find medical pot somewhere else. (...) USA Pubdate: Tue, 29 Jul 1997 Source: Seattle Times Contact: opinion@seatimes.com Liberty is the biggest loser in the nation's war on drugs by Michelle Malkin Seattle Times editorial columnist (...) In an 8-1 decision last week, the Washington state Supreme Court rejected bone cancer patient Ralph Seeley's claim to a constitutionally protected interest in having his doctor - Ernest Conrad, an orthopedic physician - prescribe marijuana for medical treatment. Dr. Conrad, also director of musculoskeletal oncology at the University of Washington School of Medicine, testified, "If I could prescribe marijuana for him, I would." Washington law allows doctors to prescribe harder illicit drugs including cocaine, PCP, opium and morphine. But the court upheld the state's law banning the use or prescription of leaf marijuana for any purpose, no matter how efficacious it may be for a given individual. While the court majority cited numerous cases to justify its view that Seeley had no constitutional right to choose his preferred medical treatment, the justices ignored two key U.S. Supreme Court cases - Roe v. Wade and Planned Parenthood v. Casey - that guarantee individuals the constitutionally protected right to a private medical decision, namely abortion. (...) USA - KALIFORNIEN Copyright 1997 United Press International. All rights reserved. The following news report may not be republished or redistributed, in whole or in part, without the prior written consent of United Press International. SAN FRANCISCO, Aug. 1 (UPI) -- Concord has become the latest California city to impose a temporary ban of medical marijuana dispensaries, giving officials time to clarify legal issues related to Proposition 215. While a number of California cities have active medical marijuana facilities, officials are grappling with a vague law that allows for cultivation and possession of the drug, but provides no guidance for its regulation. The Compassionate Use Act won by a 56 percent margin last fall. Since then, a patchwork of rules and regulations has sprung up across the state. Some cities, including San Francisco, Berkeley and San Jose have OK'd cannabis clubs, imposing few restrictions other than zoning requirements limiting the clubs to commercial and industrial areas. In Sonoma County, officials recently announced that medical marijuana users and their caretakers will be allowed to cultivate, possess and use the plant to relieve serious health maladies. However, the county will not allow marijuana buyers' clubs. Sonoma County District Attorney Mike Mullins said the county is "somewhere in the middle of the spectrum" in terms of Proposition 215 interpretation. Several lawsuits regarding transportation, who qualifies for medical marijuana and probable cause for searches are working their way through the court system. Concord City Attorney Richard Doyle said a 45-day ban of dispensaries could result in local pot clubs, but nothing was certain without uniformity. Doyle said, "We're trying to get an understanding of where we go from here now that Proposition 215 is law, especially with the confusion that has been caused by what the state attorney general and the feds are saying." Doyle said that transportation and zoning are the primary issues for Concord. San Francisco District Attorney Terrence Hallinan, who supported the medical marijuana initiative from the start, said confusion and regional inconsistancies were expected. Hallinan said, "Proposition 215 provides opportunity, because of the lack of details in it, to let local district attorneys make calls based on their community." Hallinan said San Francisco, which has seven clubs, avoided problems by listing marijuana dispensaries as health centers rather than creating a special "drug dealer" zoning category. Cannabis Buyer's Club founder Dennis Peron said clubs have popped up in at least 15 counties, breaking new ground for the future of medical marijuana. "California is the experimental grounds for America," he said. "If the state doesn't fall apart with this, it will be a model for other states that are taking a wait-and-see attitude." --- Copyright 1997 by United Press International. All rights reserved.