das böse bibel buch
Der katholische Exeget Vinzens Hamp hielt noch 1971 fest: "Praktisch muß
man sagen, daß unser Buch (die Bibel) für körperlich und
geistig unreife Menschen nicht geeignet ist." Eine Warnung, der man sonst
nur bei pornographischer Literatur begegnet!
In vielen Hotelzimmern der Welt findet der müde Reisende die
Gideonausgabe der Bibel auf dem Nachttisch, wohl zur Erbauung gedacht.
In der Tat haben wohl viele Journalisten dort nächtens ihre Inspiration
für Artikel gefunden, aber ähnlich viele Menschen werden sich
dort an jenen Stellen, von denen in diesem Buch die Rede ist, aufgegeilt
haben.
Der Staat Indiana ist im Jahr 1990 der erste gewesen, der es den Hoteleignern
zur Pflicht macht, jener Bibel ein Blatt beizulegen, das vor dieser als
einer "gewalttätigen, rassistischen und sexistischen Geschichte warnt:
"Warnung! Der wörtliche Glaube an den Inhalt dieses Buches kann Ihre
Gesundheit und Ihr Leben gefährden...". Das Flugblatt beschreibt den
biblischen Gott als "einen Macho-Mann, einen Krieger, der einer bestimmten
menschlichen Rasse angehört, Frauen als minderwertig gegenüber
Männern einschätzt und ein Sadist ist, der eine Hölle erschuf,
um Nichtgläubige zu foltern." (Zitat aus "Open Road" 25/90).
Ob die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften
dieser Argumentation folgen könnte? Immerhin sitzen in diesem Gremium
auch Vertreter der Kirchen ...
DE HOLA HERB -
VOM HANF IN DER BIBEL
von Christian Rätsch
"Erlösung dem Erlöser!"
Richard Wagner, Parsival)
Der Auszug des Volkes Israel aus äGypten unter der Leitung Mosis
wird noch heute im jüdischen Pascha-Fest zur Erinnerung daran gefeiert.
Mose wurde in Ägypten geboren und von einer Tochte des herrschenden
Pharaos erzogen. Mose mußte aus Ägypten fliehen, weil er eienen
Ägypter, der einen Hebräer mißhandelt haben soll, ermordet
hat. Von Mosis weisteren Taten berichtet ausführlich das Alte Testament.
Durch diese Verbindung des Volkes Israel zu den alten Ägyptern gelangte
zwangsläufig sehr viel Pharaonisches Kulturgut in die aufkeimende
messianistisch orientierte hebräische Kultur. Die Hebräer haben
besonders das altägyptische Kräuterwissen bewahrt. Sehr viele
hebräische Heilpflanzen und Drogen waren schon den Ägyptern bekannt.
Die in Ägypten lebenden Hebräer verpflanzten es vom Nilland in
den vorderen Orient nach Kanaan. Da Ägypten schon im Altertum als
Hort des medizinischen und botanischen Wissens galt, orientierten sich
alle alten Völker an den äußerstdetaillierten Kenntnissen
und Fähigkeiten der Ägypter.
Die Hebräer müssen schon in Ägypten den Hanf kennengelernt
haben. Der Hanf, botanisch Cannabis Sativa oder Indica, ist eine vielseitig
verwertbare Pflanze. Die starken Stengel liefern sehr gut haltbare und
zähe Fasern, die zu Kleidung, Papier, Tauen, Stricken und Matten verarneitet
werden können. Die Samen liefern ein nahrhaftes und wohlscheckendes
Öl, können aber auch zu Mehl zermahlen werden. Alle Pflanzenteile
außer der Wurzel sondern einen charakteritisch duftendes harz ab.
Die männlichen Pflanzen liefern fast gar nichts, die weiblichen hingegen,
besonders an den Blütenständen, sondern es in reichlicher Menge
ab. Dieses Harz ist allgemein unter dem Namen Haschisch bekannt. Die weiblichen
Blütenstände werden Marihuana, Ganja oder Gras genannt. Die alten
Ägyper haben alle Teile des Hanfes, den sie smsmt nannten, benutzt.
Der Name taucht erstmals in den Pyramideninschriften aus dem dritten Jahrtausend
vor Christus auf. Ein Jahrtausend später wurde die Pflanze im großen
Stil angebaut, um genügend Hanfseile, die bei den pharaonischen Sklavenarbeitern
vonnöten waren, produzieren zu können. Bei archäologischen
Untersuchungen hat man Hanfreste im Grab von Amenophis IV (Akhenaten) in
el-Amarna gefunden. Auf der Mumie von Ramses II wurden Hanfpollen identifiziert.
Die Mumie wurde also mit Hanfblüten begraben. Der ausgediente Pharao
sollte stoned ins Jenseits reisen! Beide Pharaonen sind uns nur allzugut
aus dem alten Testamen bekannt. In den medizinischen Papyri taucht der
Hanf als Heilmittel auf. In einem Rezept zur Kühlung des Uteruses
hei0t es, man solle Hanf in Honig auflösen und in die Vagina einführen.
Ebenso wurden Hanfprodukte Als Klistiere verwendet. Das berauschende Harz
konnte so über die Schleimhäute direkt ins Blut gelangen und
den Menschen high machen. Hanf war also zu allgemein bekannt, als daß
die Hebräer ihn nicht wahrgenommen haben können.
Liest man die Bibel in einer der vielen, oft so wiedersprüchlichen
Übersetzungen, taucht der Hanf gar nicht oder nur sehr selten auf.
In der Luther-Übersetzung sucht man vergeblich nach Hanf. Entweder
beherrschte Luther das Herbräische nur mangelhaft, oder er wollte
nicht, daß der Hanf im heiligen Buch steht. Denn zur großen
Reformationszeit genoß der Hanf bei der Kirche keine große
Achtung. Es war das alte heilige Kraut der heidnischen Liebesgöttin,
denn es konnte das Feuer der Liebe entfachen, den erotischen Phantasie
erregen und die sexuelle Begierde anstacheln. Der Hanf in der Bibel fiel
einem neuzeitlichen Übersetzungsfehler zum Opfer. In dem hebräischen
Original wird er öfter genannt. Die alten Henräer bauten große
Mengen Hanf an. Sie nutzten die Samen zur Ölgewinnung und die Stengel
als Faserlieferant. Hanfgewebe wurden als Kleidung getragen und zum Schmuck
des Tabernakels verwendet. Salomo ließ große Mengen Hanfseile
für den Bau seines Tempels und Throns kommen. Mit Hanf wurde sogar
geräuchert.
Das Räuchern mit Hanf ist für die Skythen, die lange in Israel
lebten und mit den Juden Handel trieben, schon von Herodot (IV, 142) belegt.
Der grichische Ethnograph und Hostoriker beschrieb ein skythisches Begräbnis-
oder Trauer Ritual, bei dem Hanfblüten verbrannt wurden, um Trauer
und Sorgen zu vertreiben. In den assyrischen und babylonischen Tempeln
wurde Hanf als Weihrauch verbrannt, weil "sein aroma die Götter weiht".
Auch in der Bibel wird der Hanf als Weihrauch genannt. In Exodus 30,23
heißt es, Gott habe mit Mose darüber geredet, wie das heilige
Salböl für den räucheraltar zubereitet werden solle, nämlich
aus "Myhrre, süßem Zimt, kaneh bosm und Kassia". Die semische
Wurzel kan bedeutet "Hanf" oder "Rohr", bosm heißt "aromatisch".
Aus kanesh bosm wurde durch eine linguistische Kontraktion kanabos oder
kannabus, ein Wort , das direkt mit dem skythischen Namen für Hanf,
cannabis, zusammenhängt. Schon in den frühesten griechischen
Übersetzung wurde kaneh fälschlich als calmus übersetzt.
Der Calamus (Calamus aromaticus) ist eine aromatische Sumpfpflanze, die
nirgends im vorderen Orient wächst. Luther hat kaneh bosm mit Kalmus
(Acorus calamus) übersetzt - ungeachtet der Tatsache, daß der
Kalmus eine nordische Pflanze ist, die es im Orient nicht gibt. Was aber
war der Grund, daß sich dießer Übersetzungsfehler in allen
Bibelausgaben eingeschlichen hat?
Von allen Bibelfesten Menschen der modernen Welt sind es nur die Rastas
aus Jamaika, die noch an das Wort Gottes, das den rituellen Gebrauch des
Hanfes vorschreibt, glauben. Sie interpretieren, wie alle anderen Sekten
und Bibelausleger, die Bibel nach Ihrem Gutdünken. Sie finden viele
Bibelstellen, die für sie beweisen, daß Gott & Co. das Kiffen
als wohltätige Tätigkeit für die Menschen erschaffen hat:
UND DIE ERDE LIES AUFGEHEN GRAS UND KRAUT, DAS SAMEN BRINGT...
UND GOTT SAH DAS ES GUT WAR" [Genesis1,12]
... UND DU SOLLST DAS KRAUT AUF DEM FELDE ESSEN, [Genesis 3,18]
Die Rastas sehen im Hanf de hola herb, das "heilige Kraut"; oft nennen
sie es ehrfürchtig "Kraut der Weisheit". Sie sagen, es entstand auf
dem Grab des Salomo, des weisesten der Weisen. Um Gott zu verehren, muß
man möglichst viel kiffen. Um weise zu werden, muß man ebensoviel
kiffen. Die Rastas loben das heilige Kraut, so oft es geht. "Es ist gut
für meine Meditation, es öffnet die Tür nach innen, du siehst
alles, was gut ist." Das Rauchen von Hanf gehört zu den Initiationsritualen
der Kultgemeinde. Aufgenommen wird nur der, der eine kulturell erwünschte
Vision empfängt und sie der Gemeinde, in die er aufgenommen werden
will, mitteilt und einbringt. Eine führende Persönlichkeit das
Rastas drückt die Bedeutung des Kiffens unmißverständlich
aus:
"Der Mensch ist im Grunde Gott, aber diese Einsicht kommt einem nur,
wenn man das Kraut benutzt. Wenn du das Kraut nimmst, erlebst du dich als
Gott. Durch den Gebrauch des Krautes kannst du in diesem miesen Wirklichkeitszustand,
der in Jamaika herrscht, gut existieren. Du kannst niemanden verändern,
aber du kannst dich selbst durch den Gebrauch des Krautes verändern.
Wenn du Gott bist, kannst du dich den Menschen gegenüber wie Gott
verhalten. Auf diese Art und Weise kannst du dein Licht scheinen lassen,
und wenn jeder von uns sein Licht scheinen läßt, erschaffen
wir eine Gott-ähnliche Kultur, und das ist eine kosmische Einheit,
die wir versuchen durch die Gemeinde der Rastafari zu erlangen."
Auch die alten Hebräer wollten in einer Gott-ähnlichen Kultur,
verkündet vom heiland, vom Erlöser, leben. Die Juden, die in
Jesus den Heiland erkannten, wurden Christen. Aber die meisten Juden warten
noch heute auf ihren Heiland. Die Rastas haben immerhin einen kiffenden
Heiland gefunden. Für sie ist paradoxerweise Haile Selassie, Gott-König
von Äthopien, der erlöser des jamaikanischen Volkes. Haile Salaissie
ist tot, aber die Rastas können sich weiter erlösen, denn sie
brauchen nur tief am Joint zu saugen, und die Gottheit zieht in ihr Bewußtsein
ein. Sie erkennen Gott in sich selbst. Sie sind Rebellen, Kiffer und Gott
(oder götter?) - War auch Jesus ein rebellierender Kiffer, der sich
für Gott hielt? Ist deshalb das Kiffen heute international verboten?
- Hätten Jesus und seine Jünger gekifft anstatt Wein gesoffen,
wäre uns vermutlich die Kriminalgeschichte des Christentums erspart
geblieben:
"Aber wer im Kopf krank ist und wer ein leeres Gehirn hat und (dann)
Hanf ißt, dem bereitet dies leicht etwas Schmerz im Kopf. Jenem aber,
der einen gesunden Kopf hat und ein volles Gehirn im Kopf, dem schadet
er nicht."
gebenedeit sei die frucht deines leibes
zur jungfrauengeburt
dieser satz hat mich früher bei schulgebeten immer verwirrt, kein
religionslehrer hat uns je über die bedeutung dieser magischen formel
aufgeklärt, und zu fragen haben wir uns allemal nicht getraut - bei
so heiligen worten. endlich habe ich nun einen grund, dieser sache nachzugehen.
"benediktion = segnung." bene. latainisch. benefitz. warum braucht eine
lebendige religion eine tote sprache?
zurück zur bibel. die engel kamen zu maria und versprachen ihr
das blaue vom himmel: ein kind ohne beteiligung des mannes.
darum so wird euch der herr selbst ein zeichen geben:
siehe, eine jungfrau ist schwanger und wird einen
sohn gebären, den wird sie heißen immanuel. (jes.7,14)
und der engel sprach zu ihr: fürchte dich nicht, maria;
du hast gnade bei gott gefunden. siehe, du wirst schwanger
werden im leibe, und einen sohn gebären, deß namen sollst
du jesus heißen (luk. 1,30-31)
aber war die junge frau maria wirklich eine jungfrau oder ist da den
übersetzern der griffel ausgerutscht?
"im neuen testament wird von matthäus (kap. 1) und von lukas (kap.1)
eine jungfrauengeburt vielmehr als bild verwendet, wie ja das neue testament
auch andere bilder benutzt. und was dem propheten jesaja aus dem 8. jahrhundert
v. chr. betrifft, so hat er überhaupt nicht von einer jungfrauengeburt
gesprochen. die angebliche verheißung einer jungfrauengeburt durch
den propheten jesaja entspricht nicht dem hebräischen urtext. in jesaja
7,14 heißt es: "eine junge frau (alma) wird schwanger werden und
einen sohn gebären und ihn immanuel nennen."
daß bei matthäus (1,23) das wort "jungfrau" erscheint, geht
auf die griechische bibelübersetzung (septuaginta) zurück, die
im 3. vorchristlichen jahrhundert entstand und das wort alma mit partenos
(jungfrau) übersetzt. alma kann jungfrau bedeuten, muß es aber
nicht, so wie junge frau jungfrau sein kann, aber nicht sein muß.
aber selbst wenn jesaja von einer jungfrau gesprochen hätte, so hätte
das immer noch keine jungfräuliche empfängnis bedeuted. auch
wenn man also die übersetzung von alma mit jungfrau als im sinne des
jesaja ansieht, besagt die stelle nur, daß die mutter des zu erwartenden
kindes vor seiner zeugung jungfrau war, besagt aber nicht, daß die
zeugung die jungfräulichkeit nicht verletzen und auf übernatürliche
weise geschehen würde." (17)
vielleicht fühlten sich die kollegen ja auch mit joseph solidarisch
verbunden, denn dessen frau wurde immerhin schwanger, bevor die beiden
siche "erkannt hatten". joseph versteckte seine maria geraume zeit, um
das getratsche der nachbarn nicht zu fördern (siehe auch mat. 1,18-25)
vielleicht war die geschichte ja auch einfach akustisch falsch überliefert
worden? macht das ohr auf:
"durchs ohr empfangen maria und eva (virgo maria, mater christi, quae
per aurem concepisti gabriele nuntio). in evas ohr wird das gift des verderbens
geträufelt, in marias ohr das heilige leben (sperma-symbole). jesus
ist ohne leidenschaft (d.h. ohne irdliche sinnlichkeit) in das ohr marias
eingegangen. christus reinigt maria, indem er in ihr ohr eingeht, während
der teufel in evas ohr einschleichend sie verwundet (zeno). gaudentius
spricht von maternae aures. das ohr als vulva symbol ist auch außerhalb
des christentums bekannt.
daher heißt es im 44. psalm davids: "neige dein ohr, tochter ...
so verlangt der könig nach deiner schönheit."
zum einen ohr rein, zum andern wieder raus? die geburt verlief ohne
komplikationen. anschließend wurden die landesüblichen rituale
eingehalten. jesus wurde fertiggeschnitzt.
und da acht tage um waren, daß das kind beschnitten
würde,
da ward sein name genannt jesus, welcher genannt war von
dem engel, ehe denn er im mutterleib empfangen ward. (luk.2,21)
war es ein wunder? wenn die befruchtung durchs ohr geschah, schon. andererseits
bestätigt die heutige wissenschaft, daß es jungfrauengeburten
(parthenogenesis für die lateiner) geben kann. siehe auch die abhandlung
von roy j. harris "the birds and bees can't explain the birth of certain
turkeys" im wall street journal, juli 1973. für unsere geschichte
etwas verwirrend ist jedoch der fakt, daß heutzutage so geborene
immer weiblichen geschlechts sind.papst pius der neunte erklärte 1854,
auch maria sei das produkt einer jungfrauengeburt gewesen. er verriet allerdings
nicht, woher er das wußte. zeitgleich erhob er die "unbefleckte empfängnis"
(klingt nach meister propper, oder ...) zum dogma.
über die schwangere jungfrau, wie die katholische kirche sie uns
verkaufen wollte, haben sich ganze generationen köstlich amüsiert.
doch damit ist jetzt schluss! denn seit den jüngsten erfolgen der
medizinischen wissenschaft bleibt einem das lachen im halse stecken. inzwischen
ist es nämlich möglich, einer jungfrau zu einem kind zu verhelfen.
mit der befruchtung im reagenzglas ist eine unbefleckte empängnis
kein problem mehr, und wenn die frau das kind mit einem kaiserschnitt zur
welt bringt, kann sie sogar eine jungfräuliche mutter bleiben." (karl
wegmann in taz, "3299 tage bis zum jahr 2000", 20.12.90)
diese unbefleckte empfängnis hatte jedoch noch weitere tiefwirkende
folgen: so wurde festgeschrieben, daß gott ein mann ist, oder besser
eine art mann.
der gott und die maria. jesus war auch kein einzelkind:
"er hat vier brüder, jakobus, joseph, simon und judas - jesus ist
der älteste - und mindestens drei schwestern.
die im neuen testament oft genannten brüder und schwestern jesu
gab man mit rücksicht auf das später entstandene dogma von der
dauernden jungfrauenschaft mariens - ante partum, in partu, post partum
- entweder als halbbrüder aus einer früheren ehe von joseph oder
als vettern jesu aus. mit vorliebe stellte man seit dem ausgehenden 2.
jahrhundert joseph als greisen witwer und jesu brüder als stiefbrüder
vor. in der 'geschichte josephs des zimmermanns' ist jesu vater beim eingehen
seiner verbindung mit maria schon neunzigjährig, und auch in den darstellungen
späterer jahrhunderte erscheint er fast stets als alter mann.
nach auskunft der kirche sind die in der bibel so oft bezeugten brüder
jesu 'vettern'. dabei geht sie von der tatsache aus, daß es im aramäischen
und hebräischen kein eigenes wort für vetter gibt und die bezeichnung
'bruder' - acha (im armänischen), ach (im hebräischen) - auch
für vetter gebraucht werden kann. wenn das neue testament, argumentiert
man, diese 'vettern' jesu seine brüder (adelphoi) nenne, sei das ein
übersetzungsfehler. allein adelphoi heißt m neuen testament
niemals vettern (anepsioi) sprechen will, nennt es sie auch so, zum beispiel
Kol. 4,10. Das kirchliche Argument verfängt also nicht."
zurück zu mama maria: "in der ausstellung des dachauer kunstvereins
vom jahre 1982 stiftete ein bild des als aktmaler bekanntenkünstlers
otto fuchs - er schuf aber hervorragende landschaftsbilder und malte sogar
kirchenfenster - große unruhe, weil besucher das im katalog als 'östliche
aphrodite' bezeichnete gemälde mit der muttergottes identifizierten
und den dreifachen phallus in ihrer erhobenen rechten hand als beleidigung
ihrer religiösen gefühle empfanden. 'dieses bild ist an obszönität
und geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten', teilte domkapitular
curt m. genewein dem oberbürgermeister von dachau in einem brief vom
12. august 1982 mit."
"im unbewßten macht hier ein patriarchalisches tabu sein auf züchtung
von scheu- und schauerempfindungen bedachtes 'handab!' geltend, ein tabu,
wie es in einer hymne des hl. ephrems in worte gefasst wird: 'schamrot
werde der schriftgelehrte, der die erlauchte mutter zu erforschen sucht,
wissen will, wie sie mutter ihres schöpfers geworden ist.' einer kritik,
deren ausgangspunkt das 'schamrot' werde ...! ist, steht diese arbeit wehrlos
gegenüber."
.........
in der zeit des nationalsozialismus wurden die marienverehrung, das
katholische keuschheitsideal und die zölbatsidee bräunlich gefärbt.
in einem 1936 in kevelaer erschienenen buch 'jungfrau sein (kirchliche
druckerlaubnis des bistums münster unter bischof von galen) des pfarrers
e. breit wird mit maria der nationalsozialistische rassegedanke gestützt:
'so blühte um das marienbild ein gesundes, reines, gütiges frauentum,
das in höchster achtung und wertung stand. was damit auch im hinblick
auf rassengesundheit und rassenveredelung gegeben war, braucht wohl nicht
weiter ausgeführt zu werden. was maria 'pflegen, hüten und vollenden
will', das ist die urdeutsche frauenart. über keuschheit bzw. unkeuschheit
hieß es damals: 'unter dem gesichtspunkt der verbundenheit des einzelnen
menschen mit seinem volk und der menschheit überhaupt bedeutet alle
unkeuschheit eine vergeudung der heiligen lebensquelle. darum ist sie ein
verbrechen an der volksgemeinschaft.'
in der jüngsten vergangenheit hat die katholische moraltheologie
viel an ansehen verloren. praktisch steht sie mit ihrem ausgeklügelten
sexualkunstwerk heute vor einem scherbenhaufen. sie ist eine sich religiös
gebende und sich auf gott berufende narrheit, die viele menschliche gewissen
verbog. sie hat die menschen mit spitzfindigem unsinn belastet und zu moralakrobaten
zu dressieren getrachtet, statt sie menschlicher und menschenfreundlicher
zu machen.
sie hat im namen ener menschenfremden und menschenfeindlichen übernatur
die natur und die natürlichkeit des menschen zu sehr unterdrückt,
als daß der von ihr überspannte bogen nicht einmal reißen
müßte. ihre theologie ist keine theologie, und ihre moral ist
keine moral. es ist ihre anmaßende torheit, an der sie scheiterte.
sie glaubte, sie könne dem menschen die persönliche erfahrung
des willens gottes abnehmen und die findung dieses willens durch ein auswucherndes
kasuistisches system ersetzen. es ist ihre eigene unbamherzigkeit, an der
sie versagte, indem sie den menschen ihren eigenen kettenden gesetzen zu
unterwerfen suchte, statt ihn den zur freiheit rufenden geboten gottes
gehorsam sein zu lassen."
"am rücksichtslosesten ist johannes paul II. als moraltheologe.
schon bald nach seiner erhebung auf den stuhl petri zeigte sich, daß
der zunächst als vergleichsweise liberal und lebensnah beurteilte
ehemalige erzbischof von krakau gegen nichts so häufig, so rigoros
und weltfremd losging wie gegen die menschliche sexualität.
kein bereich - ob vor- oder außerehelicher verkehr, ob eheschließung
oder wiederheeirat, ob selbstbefriedigung oder empfängnisverhütung-,
für den der papst den gläubigen nicht die rechte moral verordnet
hätte, immer nach der norm: verboten ist was lust macht."
"seit 1989 in der 'kölner erklärung' sich 163 theologen gegen
die weltferne rigidität der päpstlichen sexual- und führungsmoral
verwahrt hatten, verspürt rom echten handllungsbedarf. wiewohl sich
dem manifest 'weder der größere noch der gesündere teil
unserer theologen' zu wort gemeldet habe - so der fuldaer bischof dyba,
deutscher himmelsreichführer und die drolligste knallcharge seines
herrn."
"besonders ratzingers behörde sorgte in den beiden letzten jahren
dafür, die moralehre der kirche noch sakrosankter zu machen. mit päpstlicher
billigung publizierte er die glaubenskongreation am 1. märz 1989 einen
neuen 'treueeid' den alle kirchlichen würdeträger seither bei
ihrer amtsübernahme leisten müssen - angesichts einer bibel,
in der unter anderem steht, man solle überhaupt nicht schwören.
eindeutig auf die unfehlbarkeit in moralfragen gemünzt sind darin
blankovollmachten wie: 'mit festem glauben nehme ich auch alles an, was
... als von gott geoffenbart durch die kirche vorgelegt wird, sei es durch
feierliche lehrentscheidung, sei es durch das ordentliche und allgemeine
lehramt.'
grundsätzlich war damit die geistige entmündung katholischer
thologen perfekt. in der londoner times verglich der tübinger theologe
hans küng den treueeid mit einem eid auf den führer, der den
blinden gehorsam verlangt'.
aus:
das böse bibel buch
sex, drogen & horrorstories
roland ranke rippchen
der grüne zweig 145
das buch zum buch der bücher
gegen die scheinheiligkeit der kirchen
ISBN 3-925817-45-X 20,- DM/SFR |