Cassini macht weniger Spaß, als der wohlklingende Name vermuten läßt. Der folgende Text, der im Original von dem Amerikaner Russell D. Hoffman stammt, erklärt warum. Obwohl ich in Stil und Aussage nicht immer mit ihm übereinstimme, habe ich ihn übersetzt, weil er einen guten ersten Einstieg in das Thema bietet.Russell D. Hoffmans Stil ist emotional und bisweilen pathetisch, obwohl die grundsätzlichen Fakten handlich aufbereitet werden. Ich habe den Artikel übersetzt, als ich möglichst schnell eine Referenz in deutscher Sprache zu Cassini auf dem WWW anbieten wollte. Wer den Tonfall dieses Artikels nicht mag und dennoch weitere Texte in deutscher Sprache zu dem Thema lesen will, findet hier Material. Eine Übersetzung des streng wissenschaftlichen Artikels von Dr. Michio Kaku, Professor an der City University von New York, der die NASA im Zusammenhang mit Cassini der Ungenauigkeit und der Schlamperei bezichtigt, findet sich hier.
Russell D. Hoffmann betreibt eine große Website zu dem Thema, wie auch die Florida Coalition for Peace and Justice (FCPJ), die beide sehr ausführliche Informationen zu Cassini bereithalten.
Cassini - Hintergründe und Fakten
by Russell D. Hoffman Copyright (c) January 30th, 1997
Copyright der Übersetzung: Marcus Hammerschmitt, 1997Für den Oktober 1997 plant die NASA den Start einer Raumsonde namens Cassini, die 32,7 kg Plutonium 238 an Bord haben wird. Das ist mehr Plutonium, als jedes andere Land der Welt je ins All geschossen hat.
Die NASA leugnet, daß der Kontakt mit geringen Mengen Plutonium ein Gesundheitsrisiko birgt. Aber diese Ansicht fußt auf Studien, die so veraltet sind, daß man darüber lachen müßte, wenn die Situation nicht so ernst wäre.
Die NASA stützt viele ihrer Aussagen auf Studien über Hiroshima und Nagasaki, die mehr als fünfzig Jahre alt sind. Damals vermutete man nicht einmal, daß niedrigdosierte Strahlung gesundheitsgefährdend sein könnte. Heutzutage wissen wir mehr. Harrisburg, Tschernobyl und viele andere Ereignisse aus der jüngeren Geschichte, die weitaus besser dokumentiert sind als die verwirrten Nachwehen des zweiten Weltkriegs, liegen hinter uns. Diese furchtbaren "Freilandexperimente" haben ohne jeden Zweifel bewiesen, daß niedrigdosierte Strahlung tödliche Auswirkungen haben kann, sogar verschwindend gering dosierte Strahlung. Klare und eindeutige statistische Analysen haben wieder und wieder bewiesen, daß es keine tödliche Niedrigstdosis für Plutonium gibt. Studien in Kiew und Griechenland nach Tschernobyl. Studien an Kindern, die in der Nähe von Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich leben. Skandinavische Studien. Und Studien in den USA nach Harrisburg. Extrem niedrige Strahlungsintensitäten sind immer noch gefährlich, und verursachen bei großen Populationen viele Fälle von Krebs.
Ich behaupte nicht, daß es keine tödliche Niedrigstdosis gibt. Ich sage nur, daß wir sie nicht kennen. So intensiv auch danach geforscht worden ist (und die Atomindustrie hat ziemlich verbissen danach geforscht!): eine tödliche Minimaldosis für Plutonium war nicht ermittelbar. Plutonium scheint in jeder Menge tödlich zu sein. Das ist wichtig, denn es bedeutet, daß die Kontamination mit Plutonium, sogar in sehr geringen Mengen, gesundheitliche Auswirkungen haben muß.
Wer sagt das?
Die NASA selbst sagt es. Die NASA glaubt, daß eine Katastrophe, wie zum Beispiel das Verbrennen der Cassini-Raumsonde in der Atmosphäre 2300 Tote in 50 Jahren zur Folge hätte. Die exakten Formulierungen sprechen Bände. Bei der NASA scheint man erleichtert darüber zu sein, daß diese Todesfälle im Fall des Falles nur schwer zugeordnet werden könnten. Es heißt, die zu erwartenden Todesfälle wären "...statistisch nur schwer von den ohnehin in der Weltbevölkerung auftretenden Krebsfällen zu unterscheiden." Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß man höchstwahrscheinlich nicht ermitteln könnte, welche Krebstoten auf das Konto der NASA gingen. Sozusagen Haftungsausschluß durch Mangel an Beweisen.
Und außerdem ...
Nach Tschernobyl versicherten viele, besonders die Atomindustrie, es habe nur einige hundert Tote gegeben. Dann sagte man, es seien einige tausend. Dann hieß es: höchstens zehntausend. Heute bestreitet kaum noch jemand, daß bis dato wahrscheinlich mehr als fünfzigtausend Menschen an Tschernobyl gestorben sind, und daß die Zahl der Toten die 100 000 erreichen wird bis ... ja, wann? In den nächsten einhunderttausend Jahren wird Tschernobyl kaum 25% seiner Radioaktivität verlieren. Die 100.000 Todesfälle beziehen sich auf diejenigen, die einer relevanten Kontamination nach der Explosion und der ersten heftigen Freisetzung von Nukliden ausgesetzt waren, berechnet anhand meteorologischer Schätzungen über die wind- und wetterbedingte Verbreitung der Radioaktivität. Aber nicht ein Kalifornier, der ein wenig radioaktiven Staub eingeatmet und davon Lungenkrebs bekommen hat, wird je mitgezählt werden. Er ist eben statistisch unauffindbar. Und dennoch gibt es diese Fälle. Wenn man alle Orte der Erde, die so dicht wie Kalifornien besiedelt sind, miteinberechnet, dann könnte die Schätzung von 100 000 Toten durch Tschernobyl eine krasse Untertreibung sein.
Was Tschernobyl angeht, so werden zukünftige Unfälle in der immer noch schwelenden Anlage unzweifelhaft für den Tod von Millionen von Menschen verantwortlich sein, und das für Tausende von Jahren. Die "Todeszone" um Tschernobyl wird größer und größer, und viele glauben, daß innerhalb weniger Jahrhunderte ein Umkreis von mehreren hundert Meilen evakuiert werden muß, und das für Äonen. Viele denken, dieses Gebiet sollte jetzt evakuiert werden. Und niemand hat bisher auch nur versucht, den geschmolzenen Reaktorkern zu entfernen. Er ist immer noch zu heiß, als daß man sich ihm nähern könnte, heißt es. Und deswegen läßt man Gott einen guten Mann sein, was das Problem natürlich auch nicht löst.
Was machen schon 32,7 Kilo Plutonium aus, verglichen mit dem, was in Tschernobyl und bei all den anderen Unfällen freigesetzt wurde? Diese Frage ist ziemlich absurd, weil wir es hier mit kumulativen Problemstellungen zu tun haben. Wenn Sie aus einem Flugzeug springen, macht es keinen Sinn, den Fallschirm auf den letzten 150 Metern nur deswegen nicht zu ziehen, weil sie ihn bei den ersten 10 000 Metern auch schon nicht gezogen haben. Wir Überlebenden haben allen Grund, uns gegen noch eine nukleare Lotterie zu wehren, in der im besten Fall die einzigen Gewinner ein paar überbezahlte, dabei ahnungslose und engstirnige Wissenschaftler sind, und im schlimmsten Fall alle Einwohner dieses Planeten die Verlierer sein werden. Wenn Cassini NICHT beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verbrennt, könnte immer noch eine Fläche vom Umfang einer sehr großen Stadt derart verseucht werden, daß sie sofort für Tausende von Jahren unbewohnbar wäre. Ein widerlicher, grauenerregender Abgang. 32 Kilo Plutonium würden als schwarzer Regen niedergehen, um das Land im weiten Umkreis zu kontaminieren. Aber, abgesehen von denen, auf die der Regen niederginge: Selbst das wäre für den Planeten als ganzes immer noch besser als die zu erwartenden Konsequenzen, wenn Cassini in der oberen Atmosphäre verdampfte.
Was klar sein muß
Es ist absolut notwendig, daß diese Tatsachen von jedem verstanden werden, der an unserer modernen Zivilisation teilnimmt. Diese unsere Zivilisation geht jederzeit mit problematischen Giften und Chemikalien um. Substanzen, die alles mögliche auslösen können, vom Durchfall bis zum sofortigen Tod, werden in jedem Land und zu jeder Zeit transportiert, benutzt, gelagert. Und eingeatmet und verschluckt, wie man wohl vermuten darf. Aber Plutonium ist schlimmer, viel schlimmer.
Warum?
Zunächst einmal: Plutonium ist kein natürliches Element. Jedes existierende Gramm Plutonium ist von uns Menschen hergestellt worden. Dazu kommt, daß der menschliche Körper Plutonium für Eisen hält. Er akzeptiert es und versucht es zu verwenden, als sei es Eisen - ein lebenswichtiges Spurenelement. Was für eine fatale Täuschung!
Plutonium verursacht unter anderem zufällige Mutationen der DNS. Unsere DNS definiert uns. Wenn es eine Sache gibt, von der die Menschheit behaupten könnte, daß sie den Grundriß unserer Seele mitdefiniert, dann ist es die DNS. Die DNS enthält den genetischen Code für uns und alle zukünftigen Generationen. Sie ist der Grund für die punktgenauen Wanderungen von ganzen Schmetterlingsgenerationen zu Plätzen, die Tausende von Meilen entfernt sind. Sie ist das Thema bei der Vereinigung von Sperma- und Eizelle. Watson und Crick haben den Nobelpreis dafür bekommen, daß sie ihre Architektur entdeckten: eine Doppelhelix. Wenn wir uns um irgend etwas dringend schutzbedürftiges kümmern möchten, dann sollte dieses Ding sicherlich unsere DNS sein. Unsere Art wird durch sie bestimmt. Unsere Kinder gleichen uns ihretwegen. Wir sind keine Affen oder Tiere - ihretwegen.
Deswegen sollten wir auch nicht wie Tiere handeln
Wenn wir unsere Kinder lieben, unsere Schwestern und Brüder, unsere Art und unsere Zivilisation, wenn wir auch nur einen Funken Hoffnung für die Menschheit als ganzes haben wollen, müssen wir unsere DNS schützen. Bleischürzen bei Röntgenuntersuchungen sind in dieser Hinsicht nur die Spitze des Eisbergs. Dinge, die die DNS bedrohen, sollten nicht nur "wie die Pest" vermieden werden, sondern wie genau die viel schrecklicheren, krebserregenden, Kotzen-durch- Chemotherapie-verursachenden Katastrophen, die sie in Wirklichkeit sind. Plutonium ist etwas, womit wir als menschliche Rasse nicht leben können.
Unsere DNS trennt uns von den Tieren, aber nur knapp. Nur 1 Prozent der menschlichen DNS ist wirklich allein den Menschen eigen, möglicherweise weniger. Die anderen 99 Prozent teilen wir scheinbar mit den Tieren. Und selbst wenn, wie viele vermutet haben, vieles von den 99 gemeinsamen Prozent keine Funktion hat, macht höchstens 1 Prozent den Unterschied aus. Möglicherweise ist der Teil, auf den wir wirklich so stolz sind, noch viel kleiner. Er ist allemal ausreichend.
Ein Hoch auf das 1 Prozent !!!
Eine andere Sache, die uns in der Theorie von Tieren trennt, ist, daß wir nicht wie sie handeln.
Wir handeln nicht wie Tiere. Oder doch?
Plutonium ist die tödlichste den Menschen bekannte Substanz. Das wird allgemein akzeptiert. Aber die NASA möchte gerne 32,7 Kilogramm von diesem Zeug ins All schießen, genug, um alle Menschen auf der Erde mehrmals zu töten, wenn es gründlich genug verteilt wird. Die NASA glaubt, sie kann:
A) Einen Unfall beim Start der Rakete vermeiden.
B) Einen Unfall vor dem Verlassen des irdischen Schwerefelds vermeiden.
C) Einen Unfall bei dem für 1999 geplanten Flyby-Manöver vermeiden, bei dem die Sonde in nur 502 Kilometer Entfernung die Erde passieren soll.Hohe Ansprüche.
A) Vermeidung eines Unglücks beim Start
Cassini soll mit einem Rakete vom Typ Titan gestartet werden, die im Laufe ihrer Karriere oftmals versagt hat. Die NASA kann nicht einmal behaupten, sie führe sauber Buch. 1993 flog ein milliardenteurer Spionagesatellit mit dem gleichen Raketentyp in die Luft. Tatsächlich sind Fehler bei NASA so üblich, daß die letzte spektakuläre Explosion einer anderen Rakete vom Typ Atlas am 17. Januar 1997 nicht einmal Schlagzeilen bei sehr vielen Zeitungen machte! Und die Raketen vom Typ Atlas werden unter die zuverlässigsten gezählt!
B) Vermeidung eines Unglücks vor dem Verlassen des irdischen Schwerefelds
Jede Fehlfunktion, die vor dem Verlassen des irdischen Schwerefelds auftritt, kann dazu führen, daß die Sonde zurück zur Erde fällt und verbrennt, ungeachtet der Tatsache, daß sie von einem Iridiumschild geschützt werden soll. Dieser Schild ist kaum so dick wie ein Fingernagel und kann unmöglich den Zusammenstoß mit dem kleinsten Stück Weltraummüll überleben, der die Erde bereits in engen Umlaufbahnen umkreist. Wenn die Trajektorie flach genug ist, wird ausreichend Zeit für die Zerstörung des Iridiumschilds und die Verbrennung des Plutoniums sein.
C) Vermeidung eines Unglücks bei dem geplanten Flyby-Manöver
Ja, das Manöver ist möglich. Vom physikalischen Standpunkt gesehen, ist es eine großartige Methode, um ein wenig mehr Schwung für den Flug zum Saturn zu bekommen, ohne eine zu große Rakete benutzen zu müssen. Nachdem die Sonde ein paarmal um die Venus geschleudert wurde, um Geschwindigkeit aufzunehmen, kann sie - und wird sie, wenn die NASA damit durchkommt - für eine weitere Beschleunigung um die Erde geschwungen werden. Aber um das zu erreichen, müssen wir sie in einer Entfernung von Millionen Kilometern im All auf einen Punkt ausrichten, der nur 502 Kilometer über der Erde liegt. Lediglich 394 Kilometer tiefer befindet sich der Punkt, an dem die Sonde vom Schwerefeld der Erde eingefangen und entweder abstürzen oder verbrennen würde. Es kann klappen. Aber klappt es immer? 394 Kilometer stellen weniger als 3 Prozent des Erddurchmessers dar. Die NASA verliert sehr häufig die Kontrolle über Satelliten! Unsere letzte Sonde zum äußeren Sonnensystem - Galileo - weigerte sich schlichtweg, ihre Antenne zu entfalten, und wurde dadurch schwer beeinträchtigt. Der mysteriöse und immer noch ungeklärte Verlust eines AT&T-Satelliten vom Januar 1997 war ebenfalls kein Fall für die Nachrichten - zu gewöhnlich für die Schlagzeilen. Diese Dinge passieren immer wieder. Aktuell sind 90 Prozent der Satelliten im Orbit außer Funktion, und viele von ihnen haben aus unbekannten Gründen versagt.
Und Unfälle passieren!
Es ist wichtig zu wissen, daß Cassini die Menschheit bei mindestens sieben verschiedenen Gelegenheiten bedroht. Erstens bei der Produktion von Plutonium 238. Dann beim Bau der plutoniumgetriebenen Nuklearbatterien (auch RTG genannt = radioisotope thermal generator). Bei beiden Gelegenheiten ist es schon zu Unfällen gekommen, und eine ganze Anzahl von Arbeitern ist verstrahlt worden. Die dritte Gelegenheit zu einer Katastrophe stellen Transport und Lagerung der RTGs in den Händen der NASA dar. Viertens kann es zu einem Desaster kommen, während die Sonde auf ihren Start wartet, in unmittelbarer Nähe zu etlichen Tonnen von Raketentreibstoff (und viele Countdowns werden mehrere Male Minuten vor dem Abheben abgebrochen). Fünftens beim Drücken des Startknopfs, einem der gefährlichsten Momente überhaupt. Sechstens während der Beschleunigungsphase zur Überwindung der Erdschwerkraft. Siebtens und letztens wird die Gesundheit von uns allen noch einmal bei dem geplanten Flyby-Manöver aufs Spiel gesetzt, und zwar in der schlimmstmöglichen Weise.
Und nach all dem, nach diesem hohen Risiko, mit dem hier hantiert wird, wird sich Cassini selbst in der größten Gefahr befinden, zumindest, wenn man den Erfolg der Mission im Auge hat.
Noch was unbedacht?
Denn indem die Sonde dorthin fliegt, wo sie uns nicht unmittelbar schaden kann, wird sie eine Grenze durchstoßen, die kein Mensch bisher je durchstoßen hat. Es ist eine Grenze, die von Millionen von Computerprogrammierern gefürchtet wird. Eine derart hartnäckige Grenze, daß die amerikanische Regierung Millionen von Dollar zu ihrer Erforschung ausgegeben hat, genau wie jede größere kommerzielle Firma und die meisten kleineren. Eine Grenze, von der die amerikanische Bundesregierung allein glaubt, daß sie 10 bis 30 Milliarden Dollar verschlingen wird, um überwunden zu werden. Es ist keine räumliche, sondern eine zeitliche Grenze. Eine Grenze der vierten Dimension.
Auf ihrem Weg zu Saturn wird die Raumsonde Cassini das Jahr 2000 erreichen.
Sogar die NASA ist schlau genug, dieses Problem zu fürchten
Aber bisher ist sie nicht schlau genug, es zu beheben.
Ein Bericht der US-amerikanischen Bundesregierung zum Jahr 2000 vom Juli 1996, den der Vorsitzende des Unterausschusses zum Thema Regierungsmanagement, Stephen Horn, als Vorsitzender verantwortet hat, stellt fest: "Die NASA, eine der innovativsten, fortschrittlichsten und am meisten computerabhängigen Bundesbehörden, hat bisher keine Strategie, das Problem zu lösen, und erwartet den Entwurf einer Strategie nicht bis zum März 1997."
Sieben Monate nach der Erstellung der Strategie - nicht der vollendeten Problemlösung, wohlgemerkt - möchte die NASA Cassini starten.
Ein ziemlich deutliches Risiko, daß diese Mission in wissenschaftlicher Hinsicht nicht die geringsten Resultate erbringt.
(...)
Jedes Lebewesen auf der Erde wäre betroffen
Wenn es mit Cassini zum schlimmstmöglichen Unfall kommt, der sich vorstellen läßt, wäre nicht nur die menschliche DNS betroffen. Jedes Lebewesen, von den Mammutbäumen bis zum winzigen, aber lebenswichtigen Plankton, würde möglicherweise kontaminiert werden. Es ist falsch, nur die Tausenden oder Millionen von Toten zu bedenken, die auf der menschlichen Seite zum Tragen kämen. Andere Lebewesen würden ebenso leiden müssen. Eine in der Geschichte der Menschheit beispiellose Katastrophe. Für Hiroshima und Nagasaki hatten wir wenigstens gute Ausreden. Erstens war Krieg. Zweitens wußten wir so gut wie nichts über die Gefahren ionisierender Strahlung. Wir wissen heute mehr. Wir wissen, daß 32,7 Kilogramm von Plutonium 238 ausreichen - übrigens eine besonders radioaktive Form von Plutonium - um Millionen von Menschen krank zu machen und zu töten, vorausgesetzt, es wird gründlich genug verteilt. Eine Verbrennung in der oberen Atmosphäre ist eine besonders wirkungsvolle Methode der räumlichen Verteilung.
Es gibt keine Ausreden
Ein Blick auf die Geschichte macht es leicht, einigen Menschen oder Völkern ihre Dummheiten, oder die schrecklichen Dinge zu verzeihen, die sich zu ihrer historischen Periode ereigneten. Die Römer bauten großartige Aquädukte, aber sie nutzten tödliche Wasserleitungen aus Blei. Im viktorianischen England glaubte man, daß Jungfrauen Syphilis heilen können. Sogar unser Thomas Jefferson besaß Sklaven zu seiner Zeit, aber er wird zu Recht dafür geehrt, die Prinzipien miterdacht und niedergeschrieben zu haben, die bis heute unseren Freiheitsbegriff definieren.
Aber heute, während Sie dies hier lesen, wissen wir, daß die Pläne der NASA vom hellen Wahnsinn diktiert werden. Sie spielen russisch Roulette mit unserer DNS. Sie können nicht alle Gefahren unter Kontrolle halten - man kann sich einfach nicht absolut gegen Weltraummüll, gefrorene Dichtungen und menschliches Versagen absichern. Aber man kann das Problem lösen! Man kann die Mission sicher durchführen! Und zwar, indem man einfach kein Plutonium benutzt. So einfach ist das. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA, die keinen Zugriff auf nukleare Brennstoffe hat, hat eine Sonnenbatterie entwickelt, von der sogar die NASA zugibt, daß sie die Raumsonde elektrisch versorgen könnte!
Wie mag jetzt unsere Ausrede lauten?
Können wir wirklich darauf vertrauen, daß Wissenschaftler, die nicht einmal gewillt sind, sichere Alternativen zu wählen, andere schwierige Entscheidungen auf korrekte Art treffen? Nein, und das ist der Grund, weswegen wir, das Volk, begreifen müssen, was passiert, und uns vor den Gerichten, in der öffentlichen Meinung, mit Hilfe aller bekannten legalen Mittel durchsetzen müssen. Der vereinte Wille der Bevölkerung könnte die NASA stoppen. Die NASA kann Cassini nicht starten, wenn Amerika (und der Rest der Welt) aufwacht und endlich bemerkt, was vor sich geht.
Man kann diesen Unsinn nicht einmal "High Tech" nennen
RTGs sind veraltet. Sie sind bewährt - aber tödlich bewährt. Sie sind nicht "High Tech", und es gibt keinen Grund, auf etwas stolz zu sein, was die Menschheit für so wenig so sehr gefährdet.
Die Schäden, die durch eine Cassini-Katastrophe hervorgerufen werden könnten, gehen in die Abermilliarden, obwohl wir Gesetze erlassen haben (die wahrscheinlich außerhalb der USA nichtig sind), die die Verbindlichkeiten der US-Regierung im Katastrophenfall künstlicherweise auf etwas unter 1 Milliarde US-Dollar beschränken. Wissen Sie, wer bezahlt, wenn Ihre Regierung nicht bezahlt? Sie! Sie bezahlen die Arztrechnungen, Sie bezahlen mit Lungenkrebs und genetischen Schäden. Sie bezahlen, aber die Regierung wird nichts bezahlen. Sie werden damit allein gelassen, und deshalb können Sie genauso gut dagegen protestieren, bevor es möglicherweise passiert!
Stoppt Cassini!
Lesen Sie bitte unsere anderen Artikel. Drucken Sie sie aus, und verteilen Sie sie an Freunde. Schreiben Sie ihren Freunden eine E-mail mit der Adresse unserer Homepage. Setzen sie ein Link zu ihr auf Ihre eigene. Schreiben Sie an Politiker. Wir müssen der NASA erzählen, daß wir ein Auge auf sie haben, daß sie dieses Mal zu weit gegangen ist, und daß wir nicht einmal einen einzigen weiteren Start erlauben, der Plutonium ins Weltall trägt!
Sitzen Sie nicht einfach da. Handeln Sie!
von Russell D. Hoffman
Übersetzung von Marcus Hammerschmitt
Es gibt einen Kontakt in Deutschland zu diesem Thema:
Anti-Cassini-Kampagne Deutschland: Friedensstätte
Mutlangen, Telefon: 07171 / 75661, Fax: 07171 / 795384Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen
Forststraße 3
D - 73557 MutlangenE-mail an die Anti-Cassini-Kampagane Deutschland
Das Originaldokument.
Die Stop-Cassini-Homepage von R.D. Hoffman.
Die Florida Coalition for Peace and Justice (FCPJ) wollte den Start von Cassini durch zivilen Ungehorsam verhindern.
Das Global Response Network findet Cassini auch nicht lustig.
Was ein ehemaliger Angestellter der NASA von Cassini hält
What a former employee of NASA thinks about Cassini
The English speaking part of my website.
Links zu politischen Themen.
Kontakt zu Russell D. Hoffman.
Kontakt zu mir.
Und schließlich: Er kann sich nicht mehr wehren.
Schlusselwörter
(kein inhaltlicher Bestandteil des Texts)
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