FAQ "über den Anbau von Hanf"



Inhalt:

  1. Beschaffung von jungpflanzen
    1. Aufzucht aus samen
    2. Aufzucht als steckling
  2. Aufzucht
    1. Beleuchtung
    2. Umtopfen
    3. Gießen und Düngen
    4. Beschneidung
    5. Aufzucht im freien
  3. Blüte und Ernte
    1. Die männliche Blüte
    2. Die weibliche Blüte
    3. Die ernte
  4. Verarbeitung der ernte
    1. Fermentierung
    2. Haschisch herstellung
  5. Literatur

1. Beschaffung von Jungpflanzen

1.1 Aufzucht aus Samen

Trotz das in den Samen kein THC enthalten ist, ist der Kauf und Verkauf von Hanfsamen in der Bundesrepublik Deutschland nicht erlaubt. Wichtig wäre, eine möglichst potente Sorte auszuwählen, so ist der als Vogelfutter verwendete Industriehanf nicht empfehlenswert, wohl aber hochgezüchtete holländische & Schweizer Sorten. Diese Sorten unterscheiden sich nicht nur in der Potenz, sondern auch in ihren Ansprüchen an die Haltung. Für den Anfänger am empfehlendswertesten ist die Sorte `Skunk' (nicht zu verwechseln mit `Skunk#1'), eine potente Sorte, die nur eine 9-wöchentliche Photoperiode braucht und recht genügsam ist.

Um den Samen zum Keimen zu bringen, wird er zürst 24 Stunden in Wasser eingeweicht. Danach wird er in einen Torf-Aufzuchtballen gesetzt und dort leicht mit Erde bedeckt. Der Aufzuchtballen sollte sich vorher etwa eine Stunde lang mit Wasser vollgesogen haben. Am schnellsten keimt der Samen, wenn er so vorbereitet in einem Gewächshausklima gehalten wird, so kann man den Aufzuchtballen in eine Schüssel stellen und mit durchsichtiger Plastikfolie abdecken.

Die zweite Methode ist das Vorziehen in Hydrokultur. Nach dem 24-stündigem Einweichen wird der Samen in ein Schälchen gegeben, dessen Boden mit feuchtem Haushaltstuch bedeckt ist. Dieses Schälchen wird mit durchsichtiger Plastikfolie abgedeckt. Sobald der Samen eine ca. 2cm lange Wurzel hat, wird er vorsichtig (mit einer Pinzette) in einen Aufzuchtballen gesetzt.

Bei beiden Methoden ist darauf zu achten, daß der Samen weder austrocknet noch schimmelt. Regelmäßig sollte er daher gelüftet (sofern er mit Plasik abgedeckt wurde) und gegossen werden (ohne daß er schwimmt).

Bei der Aufzucht aus Samen muß man oft den jungen Stamm stützen (z.B. mit einem Zahnstocher und etws Bindfaden), weil er zu schnell wächst. Um den Stamm zu stärken sollte die Pflanze täglich leicht geschüttelt werden.

1.2 Aufzucht als Steckling

Diese Methode funktioniert meiner Erfahrung nur mit weiblichen Pflanzen. Von einer bereits größeren Pflanze wird ein Steckling geschnitten. Das ist ein Stück Stamm mit zwei Nodien (Blattpaaren). Der Steckling wird mit der Schnittkante ins Wasser gestellt und beginnt dort nach ein bis zwei Wochen zu wurzeln, wenn er ausreichend Licht erhält. Sobald er ausreichend Wurzeln gebildet hat wird der Steckling in einen Aufzuchtballen gepflanzt.

2. Aufzucht

2.1 Beleuchtung

Spätestens, wenn der Samen seine beiden Keimblätter geöffnet hat, sollte er 16 bis 18 Stunden beleuchtet werden. Als Beleuchtung dienen Leuchtstoffröhren mit einen speziell für Pflanzen abgstimmten Lichtspektrum. Bei mir beleuchten zwei 37W-Leuchtstoffröhren zwei Pflanzen, wobei die Pflanzen in einem `Lichtkäfig' stehen, so daß das Licht optimal ausgenutzt wird. Die Leuchten sind höhenverstellbar aufgehangen, die Pflanzen wachsen bei mir immer kurz unterhalb der Leuchten.

In den Spezialhandlungen (siehe Beschaffungshinweise) gibt es noch andere Beleuchtungsquellen, die geeigneter und billiger sein sollen. Entsprechende Informationen kann man den Katalogen entnehmen.

2.2 Umtopfen

Sobald der Aufzuchtballen gut durchwurzelt ist (Wurzeln erscheinen an den Seiten) wird das erste Mal umgetopft. Vorsichtig wird das Netz der Aufzuchtballen entfernt (sollten die Wurzeln bereits durch das Netz gewachsen sein, kann es auch drum bleiben), ohne daß die Wurzel beschädigt werden. Der komplette Ballen wird jetzt in einen mit vorgedüngter Erde gefüllten 9cm-Topf gesetzt, so daß die Oberseite des Ballens mit der Oberkannte der Erde abschließt. Danach wird die Planze gewässert.

Ist die Pflanze größer geworden, wird sie ein zweites Mal in einen 25-30cm-Topf gepflanzt. Wer Probleme mit der richtigen Menge Gießwasser hat, kann jetzt auch `Seramis' benutzen - keinesfalls sollte man aber Hydrokultursteine verwenden.

2.3 Gießen und Düngen

Das richtige Gießen ist das Schwierigste an der Pflanzenzucht, die meisten Pflanzen werden regelrecht totgegossen. Als Regel gilt, die Erde sollte feucht aber nicht naß sein. Gegossen wird, sobald die Oberseite der Erde trocken ist, spätesten aber, wenn die Pflanze ihre Blätter vor Durst hängen läßt (das schadet der Planze übrigens noch nicht). Die Menge an Wasser richtet sich nach der Blumentopfgröße, nach einer halben Stunde sollte sich im Untersetzer kein Wasser mehr befinden. Bei `Seramis' gilt: Erst gießen, wenn die Steine der Oberseite trocken sind, die Gießmenge beträgt etwa ein Viertel des Topfvolumens.

Ist die Pflanze in frische vorgedüngte Erde gesetzt worden, so ist eine Düngung beim Gießen normalerweise nicht nötig. Sonst sollte man mit normalen flüssigen Stickstoffdünger für Zimmerpflanzen nach Vorschrift düngen. Weniger ist hierbei besser als zu viel.

2.4 Beschneidung

Um einen buschigen Wuchs zu erziehlen (und damit eine große Ernte) wird die Pflanze beschnitten. Nach ca. 5 Wochen besitzt die Pflanze 6-7 Blattpaare. Die obersten zwei werden dicht über dem Blattansatz des vierten oder fünften Blattpaares abgeschnitten und können als Steckling benutzt oder weiterverarbeitet werden. Weitere Beschneidungen können notwendig sein, falls die Pflanze z.B. zu schnell wächst. Wichtig ist, daß immer genug Blätter stehen bleiben.

2.5 Aufzucht im Freien

Im Sommer ist eine Aufzucht im Freien (z. B. auf einem sonnigen Balkon empfehlendswert. Die Pflanzen wachsen dann nicht so schnell, dafür aber buschiger und stärker. Sobald die Nächte wieder länger werden kann man die Pflanzen bei Bedarf unter Kunstlicht weiter ziehen. Hanfsorten mit kurzer Photoperiode können ohne Probleme bis zur Blüte gebracht werden, weil sie auch bei den etwas schlechteren Wachstumsbedingungen ausreichend wachsen.

3. Blüte und Ernte

Die Blüte beginnt, sobald die Tage kürzer werden. Bei den meisten Sorten sind Tage mit Beleuchtungszeiten 12 Stunden oder weniger der Auslöser der Blüte.

3.1 Die männliche Blüte

Der männliche Blütentrieb entspringt einer Blattachsel. Er ist stark verzweigt und es wachsen nur wenige Blätter an den Blütenständen. Die eigentliche Blüte besteht aus fünf Kelchblättern. Die reifen Blüten öffnen sich und der Pollen wird vom Wind weggetragen.

Die männliche Blüte wird auch durch das Alter der Pflanze ausglöst. Die männliche Pflanze ist die weniger Potente.

3.2 Die weibliche Blüte

Auch die weibliche Blüte entspringt der Blattachsel, im Gegensatz zur männlichen Blüte wächst sie aber nicht über das Blätterdach hinaus. Sie ist wesentlich kompakter und es wachsen Blätter im Bl\uetenstand.

Die weibliche Blüte ist das Potenteste der Pflanze. Käufliches Grass besteht meist nur aus weiblichen Blüten.

3.3 Die Ernte

Sobald sich männliche Blüten bilden sollten diese Pflanzen unbedingt geerntet werden, um eine Befruchtung der weiblichen Pflanzen zu vermeiden. Geerntet werden können die Blütenstände und die Blätter, wobei insbesondere die Blätter wenig potent sind, oft werden - wenn überhaupt - nur Blütenstände und Blattspitzen abgeerntet. Männliche Pflanzen werden nach der Ernte abgeschnitten.

Die beste Ernte sind die weiblichen Blüten. Sobald sie sich voll entwickelt haben können sie einfach abgerissen werden, möglichst ohne die Blattachsel zu beschädigen. Aus der Blattachsel kann eine neue Blüte wachsen. Bildet die Pflanze keine oder nur noch wenige Blüten, so können ebenfalls die Blätter bzw. Blattspitzen geerntet werden. Mann kann auch versuchen die Pflanze neu zum Wachsen zu bringen: Alle Blüten werden abgeschnitten und die Pflanze auf etwa zwei drittel ihrer Größe gestutzt. Die Pflanze wird gedüngt und wieder 18 Stunden am Tag beleuchtet, in der Hoffnung, daß sie wieder neu raustreibt. War die Pflanze stark genug wird sie nach einer bis zwei Wochen mit der Bildung von neuen Trieben antworten.

4. Verarbeitung der Ernte

4.1 Fermentierung

Soll die Ernte weder gegessen noch zur Haschischproduktion eingesetzt werden, empfiehlt sich eine Fermentierung. Fermentieren heißt, durch Mikroorganismen das Chlorophyll der Pflanzen zu zerstören und dadurch den Rauch angenehmer zu machen.

Die zu fermentierenden Pflanzenteile werden locker in ein Gefäß gegeben, das mit einem Deckel abgeschlossen wird. Nach etwa drei Tagen beginnt die Fermentierung richtig in Gang zu kommen, das Gut wird in der Mitte warm und es stinkt. Das Gut sollte jetzt täglich auf Schimmelpilzbildung überprüft werden und alle zwei Tage aufgelockert werden, einmal die Woche sollte es längere Zeit gelüftet werden. Die Fermentierung ist beendet, wenn die vorher grünen Pflanzenteile braun geworden sind. Dann werden sie endgetrocknet, das Endprodukt sollte wie normaler Tabak auch noch wenig Feucht sein. Wer es besonders eilig hat kann dem Gut Schnellkomposter zugeben.

Pflanzen zu fermentieren ist nicht schwer und läßt sich an beliebigen Pflanzenteilen üben. Schimmel tritt dann nicht auf, wenn das Gut ausreichend warm (bei Zimmertemperatur) gelagert und gut belüftet wird. Sollten sich doch Komplikationen ergeben, werden die Pflanzenteile schnell getrocknet, indem man sie Beispielsweise locker auf einer alten Zeitung ausbreitet.

4.2 Haschisch Herstellung

Die Herstellung von Haschisch aus einer Kleinproduktion lohnt sich meistens nicht, da die Mengen sehr gering sind. Vollständig getrocknete Blütenstände werden unzerkleinert in eine Metallröhre mit zwei Deckeln und einem glatten Rand gegeben. Die Röhre wird geschlossen und stark geschüttelt. Auf Grund der statischen Aufladung bleiben die leichten Harzdrüsen an der Wand kleben, der unpotente Rest kann danach einfach von Röhrenboden genommen werden. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis keine Harzdrüsen mehr an der Wand kleben. Die Harzdrüsen von den Wänden können quasi beliebig lange ohne Verlust an THC gelagert werden. Haschisch erhält man, indem man die Harzrüsen zusammenpresst, dabei strömt das Harz aus.

Irrtümlicher Weise werden die Harzdrüsen als Pollen verkauft.

5. Literatur

Hai & Rippchen: "Hanf Handbuch", Werner Pieper's Medienexperimente, Der grüne Zweig Nr. 173, ISBN 3-925817-73-5

HANF, J. Herer, Das Buch über die Widerentdeckung dieser Nutzpflanze: Hanf kann die Erde retten!

LEGAL & EASY, R. Forster, Das Buch für Drinnen wachsen mit Kunstlicht und Hydro-Kultursysteme.

CANNABIS, HASCHISCH & MARIHUANA, P. Stafford, Ein umfassender überblick über Geschichte, Botanik, Wirkungen usw.

ENZYKLOPADIE DES MARIHUANAANBUS, Rosenthal/ Frank, Das Marihuana Handbuch mit Anbautechniken für Haus und Garten

MARIHUANA POTENZ, M. Starks, überblick über die aktiven chemischen Substanzen und ihre Effekte.

KOCHEN MIT CANNABIS, A. Gottlieb, Rezepte zum zubereiten psychoaktiver Vorspeisen, Hauptgerichte und Dessert.

MARIHUANA-ANBAU IN DER WOHNUNG, M. Stevens, Tips für den Heimgärten.

CANNABIS IM GARTEN, Buch für die Außenzucht mit geschickten Tips und klaren Zeichnungen.

DAS HASCHISH KOCHBUCH, 42 Rezepte gehen Kapiteln über die Geschichte und die Wirkung von Cannabisprodukten "in Speisen" voran

HAUS & GARTEN, M. Frank/ E. Rosenthal, Elementares, illustriertes "Handbuch für die Marihuanazucht in Haus und Garten

MELLOW PAGES, Kip, Ein Reiseführer für Raucher durch Holland


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