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Stadtmagazin
Mönchengladbach mai 98 :
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Wettbewerb
„Versiffteste Bude"
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Gladbacher
gewinnt
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Zum
ersten Mal hatte Joachim Holz die Bonner Liedermacher „Joint Venture" auf
einem Konzert in der FH gesehen und sich prompt, begeistert wie er von ihnen
war, in die Newsletterliste der Band eingetragen: Als er etwas später
Post von ihnen bekam, und las, daß für das neue CD-Cover (inzwischen
erschienen, Bespr. s. CD-Seite), die versiffteste Bude der Republik gesucht
wurde, fühlte er sich prompt angesprochen. Er engagierte Sülejman
Gülenoglu, um seinen Wohnraum, den bösartige Schwiegermütter
wohl als Saustall bezeichnen würden, als Wettbe-werbsbeitrag ablichten
zu lassen.
Beim nächsten „Joint Venture"- Auftritt im BIS übergab er die,
wie wir jetzt wissen, hochkaräti-gen
Aufnahmen persönlich den Künstlern, die spontan Begeisterung zeigten.
Aus dem jüngsten Newsletter durfte er dann erfahren, daß er gewonnen
hatte. Dabei soll es sich keineswegs um ein gestelltes Foto gehandelt haben:
„Eine zeitlang war das schon der Normalzustand", sagt
der sichtlich stolze Preisträger. Gewonnen hat er ein „Joint Venture"-Privatkonzert,
das wohl im Juni in Bettrath über die Bühne gehen wird. |
-pw
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City.mag
/ München mai 98 :
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Zwei Kölner Liedermacher mit nicht ganz so braven
Texten wie Reinhard Mey |
KULTUR!NEWS:
Götz, beim Betrachten des idyllischen Küchen-Stillebens auf dem
Cover eurer neuen CD drängt sich die Frage auf: Spielt Ihr wie Flaschen
leer?
Götz Widmann: Wir verlieren wenigstens nicht jedesmal,
wenn wir spielen. Und manchmal sind wir voll. manchmal leer, wie ganz normale
Flaschen.
Kleinti Simon: Ich möchte bitte nicht mit Strunz verglichen
werden! Überhaupt stehen wir mehr auf die Sechziger als auf die Bayern.
K!N: Seit 1993 predigt Ihr frei nach Diogenes die Philosophie
der leistungsverweigerung bei gleichzeitiger
Einschränkung der Bedürfnisse. Der Titel eurer vierten CD lautet
„Ich brauch' Personal". Das ist aber doch ein ziemlich gehobenes Bedürfnis?!
Götz: Hat aber viel mit Leistungsverweigerung zu tun!
Ist ja nur ein Stoß seufzer. Gerade hab ich wieder selbst aufgeräumt.Aber
es ist unser Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen. Manchmal machen wir Tauschgeschäfte.
Ein Kumpel hat mir die Wohnung renoviert, ich hab' ihm dafür'ne Hausarbeit
geschrieben.
K!N: Worüber?
Götz: Über Drogen.
K!N: Ihr singt viel weniger über Drogen als früher,
jetzt mehr über Themen wie Pinkeln im Sitzen, jungfräuliche Zeugung,
Dylan-Nachrufe und den Papst.
Götz: Uns sind gerade keine guten Drogenlieder eingefallen.
Für die nächste Platte haben wir wieder eins: „Eduard, der Haschischhund",
da geht's um Eduard Lintner, den Drogen-
Beauftragten. Mit dem haben wir schon bei Bärbel Schäfer gestritten.
Wir waren die Ver-
treter der Legalisierungsbefürworter. Das war lustig, und es gab für
jeden 200 Mark.
K!N: Ihr macht provokative Texte - ist es nicht traurig, daß
Ihr im Vorwort extra erklären müßt, daß alles gar
nicht bös' gemeint ist?
Götz: Manche wollen einen ja mißverstehen - und
wir müßten es sonst jedem einzeln erklären.
K!N: Der Begriff Joint Venture ist ein bißchen aus der
Mode gekommen...
Götz: Wir sehen es als unsere Aufgabe, ihn mit neuem
Sinn zu füllen. Statt für einen Begriff aus der Wirtschaft
steht er jetzt für Musik und Lyrik. |
-dor
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Coolibri
mai
98 :
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Anekdoten
ohne Filter
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Bloße Brillanz
ist langweilig, ebenso der einfache Rausch. Wenn man allerdings dazu befähigt
ist, beides zu verbinden, und der Chose darüber hinaus Leben einzuhauchen,
kann dabei etwas wahrlich Entzückendes herauskommen. Das Kölner
Sänger-und Songschreiberduo JOINT VENTURE ist meistens brillant und
häufig genug berauscht - somit befähigt und lebendig, einfach
entzückend eben.
Das
Besondere an den modernen Barden Widmann und Simon ist die absolute Transparenz
ihrer Texte, ihrer deutschen Texte. Deutsche Texte - ein Stigma? In diesem
Fall wohl kaum, selbst wenn gesungene deutsche Prosa gerade im Brecht-
Jubiläumsjahr bei annähernd jeder Gelegenheit zu diskreditieren
versucht wird. JOINT VENTURE singen von ihren persönlichen Sehnsüchten
und sagen gerade heraus, was ihnen stinkt, was sie bereuen und trotzdem
immer wieder tun: Wie in einer
Art Selbsttherapie sehen sie den Alltag mit ihren Augen und beschreiben
ihn ungefiltert, wobei man mit jeder Zeile ihrer Lieder daran erinnert
wird, daß man sich irgendwann auch schon einmal in ähnlichen
Situationen befun den hat. Nur allzu gerne vermag man sich wiederzufinden
in ihren kleinen Ohnmachts-Szenarien, und genauso ungern möchte
man das Unbehagen, das sie an anderer Stelle versprühen, nachvollziehen.
Aber so auf den Punkt, wie JOINT VENTURE die Anekdoten erzählen,
hat man sie eben noch nicht gehört.
Doch auch die musikalische Untermalung hat durchaus Mitreißendes
zu bieten: War das charmante Moment lange
Zeit eher der Unterhaltungswert, den zwei Heinis
mit Gitarren auf den Schenkeln nun mal vor allem von der Bühne herab
verbreiten, so ist mittlerweile die Einsicht gediehen, daß ein paar
kuschelige Streicher auf einer Platte Wunderdinge verrichten können.
Die neue CD zum live-event „Ich brauch Personal" (Capriola) bietet
also über den gewohnten Spaß hinaus stellenweise gute Arrangements,
die von erwachsener Gelassenheit zeugen, zumindest in kompositorischer
Hinsicht, denn insgesamt ist das Unternehmen, JOINT VENTURE natürlich
nach wie vor von vielmehr pubertärer Tendenz. „Wir sagen schon noch
'ficken', wollen aber eigentlich nicht mehr ganz so rüpelig sein",
äußert sich Martin Simon zur Stimmung der neuen CD. JOINT VENTURE
möchten auch gerne mal - wer könnte es ihnen verdenken - im
Radio laufen, und dazu braucht's „ ... ein paar Songs, die nicht explizit
sind". Davon gibt es auf „Ich brauch Personal" allerdings nicht viele,
was wenig verwundert, zumal das Explizite doch die Leidenschaft der beiden
ist. Da muß man auch nicht genau hinhören, denn das, was durch
die epi sodischen Lieder transportiert werden soll, ist bereits angekommen,
ist selbst schon mal erlebt und gefühlt worden. Die gewählten
Themen sind durchweg alte Be
kannte: weil man nach all den Höhen und Tiefen noch immer miteinander
bekannt ist, darf man sich bei der Neuauflage jedes Mal über einen
Evergreen freuen. „Ist doch so, oder? - H-Milch schmeckt nicht, und es
müssen die Cornflakes von 'Kellogg's' sein, alles andere ist Scheiße",
weiß Simon über seine Frühstücksgewohnheiten zu berichten.
Die individuelle Sicht der Welt läßt sich am besten anhand
einfacher Beispiele beschreiben, und JOINT VENTURE haben einen ganzen
Gitarrenkoffer voll davon: Ob der Allmorgendliche Konflikt mit dem
Wecker (den man verliert, ist klar) und der sich anschließende Bedarf
nach einem neuen Job beweint wird, oder die nicht enden wollenden Blamagen,
denen man unterliegt bei dem Versuch, dem anderen Geschlecht ein wenig
zu gefallen.
JOINT VENTURE sagen mit kassandrischer Note, wie es ist: anekdotisch.
Mehr braucht man nicht zu wissen.
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-Henning Poppe
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Cocktail
-Verlagsbeilage
der WAZ
21.märz 97 : |
Mit Artischocken
schocken
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„Joint Venture":
Siffig in den Weltuntergang schrammeln |
2Süffelmänner
im Café Neudorf an der Krautstraße: "Joint Venture" schnappen
sich am 22. März Gitarren und Mundharmonika und schrammein los. Das
ist morgen. So richtig siffig sehen die beiden Bonner Götz Widmann
und Martin Simon eigentlich gar nicht aus. Glaubt man ihren Songs, ist es
jedoch ein Wunder, daß sie "älter als Kurt Cobain" geworden sind.
Doch die beiden halten viel aus. Wenn die zwei in einen ähnlichen Rausch
geraten wie in Berlin vor knapp zwei Monaten, dann wird's ein verdammt guter
Abend voll von staubtrockener Ironie, feucht-fröhlichem Klamauk und
bierernster Welt untergangsphilosophie.
Die Anfänge ihrer Bänkelsänger-Laufbahn waren echt hart.
Martin mußte sich" immer erst schrecklich betrinken", damit er sich
traute, zur Gitarre zu greifen. Doch dann kam vor elf Jahren Götz.
Von da an tingelten sie gemeinsam als Joint Venture" durch die Straßen.
.Klappte überhaupt nicht, weil wir furchtbar schlechte Musiker sind".
Und wenn die bei den damals so aussahen wie auf der ersten CD („Dinger"),
hätte ihnen noch nicht mal Kurt Cobain was in die Mütze geworfen.
Doch inner Kneipe ging's dann: Man hörte ihnen zu. Hörte die paar
Semester Germanistik-Studium (Götz beteuert steif und fest. er habe
sogar BWL durchgezogen) zwischen all den Süffel- und Mief-Vokabeln
heraus verstand. Diese Wort-Kreationen, von denen man nie weiß, ob
sie genial oder einfach grottenschlecht sind.
Martin (Bund, Restaurantfachmann, Klempner) hat augenblicklich "keinen Bock
mehr auf Arbeit". Singen ist natürlich keine Arbeit. Texten auch nicht.
Überhaupt: diese Texte. Ne, also die sind einfach zu unanständig,
um sie hierzu zitieren. Geht echt nicht, sorry. Die Themen wenigstens?
Klar Frauen, saufen, die Leiden des Mannes in dieser miesen Welt.
Die Kirche, Tiere (und was man aus einer Fliege und Edison alles herausholen
kann). Und Pflanzen. Besonders Pflanzen. Artischocken und so.
Bekannt sind die beiden bisher nur im kleinen Kreis. Doch bald soll es ihre
CDs in jedem
normalen Laden zu kaufen geben. Sie haben's versprochen.
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-Sabine
Müller
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Rockzeitung
- Leipzig
mai 98 :
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Joint Venture
- Portrait
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Deutsche
Texte haben Konjunktur. Ob Pur, oder die „Hamburger Schule", die Kritik
wähnt die deutschzüngigen Gesänge immer in direktem Kontakt
zur landesüblichen Befindlichkeit. Dem mag wohl so sein, leider jedoch
ist es noch nicht gelungen die Bedeutung der Texte zu er- gründen.
Möglicherweise enthalten sie die Antwort auf viele Fragen, die wir
nicht kennen, weil wir die Texte nicht verstehen. Dann kommen da zwei,
tun so als ob nichts sei, sagen sie sind faule Schweine, kein Bock
auf Streß, deswegen auch nur ganz schlicht mit zwei Gitarren, ja,
und singen auch beide, Deutsch. Ein Liedermacherduo? Für diese Typisierung würden
sich die beiden faulen Säcke wahrscheinlich sogar aufraffen und mir
die ein oder andere Gitarre über den Schädel ziehen. Dichter
und Sänger, kurz: Dinger lautet ihr eigener Behelfsmodus. Zwei
junge Herren aus dem Köln/Bonner Raum, Götz Widmann und Martin Simon
mit Namen verbergen, nein, zeigen sich hinter dem Namen „Joint Venture"
Ja, sie machen Lieder, aber das Gewohn-heitsrecht des Sprachgebrauchs
erlaubt eigentlich nicht, zwei schlechtrasierte Kiffer, die in allen
Anklagepunkten des Liedermachertums schuldig gesprochen werden können,
als coolste Band seit Tucholsky zu Bezeichnen. Da aber seit einiger
Zeit als gesichert gilt, daß der letzte wahre Punk Berlin's Harald
Junkhe heißt, kann man sich darüber hinwegwälzen, und
„Joint Venture" getrost als: „Die härteste Rockband" Deutschlands
titulieren.
Kann man mit zwei Akustik-gitarren, die zwei Gesänge tonal untermalen
denn überhaupt hart sein? Natürlich nicht in dem Sinne, daß
sich zornige, sehr gepiercte junge Menschen allerlei Geschlechts, unterstützt
von einem auf A gestimmtem Erdbeben, das Zäpfchen aus dem Hals
brüllen und dazu sehr apartes Bodenturnen vorführen. Viel zu anstrengend,
wenn man mit viel weniger viel mehr erreichen kann. „Joint Venture" singen
kurze meist satirische Short Stories, über sitzend pinkeln, Faulheit, Nervenganzganzübelzerrüttendeskirchenglockengeleutwennmangerademalwirklichdring-
endschlafenmuß, und Frauen natürlich auch. Es gibt von Loriot
diese tolle Seite, wo er die Quint-essenz von ca. zwanzig Kritiken präsentiert
und es steht immer wieder nur: Mit spitzer Feder, oder mit gespitzter
Feder, oder mit sehr spitzer Feder. So in der Art nur Instrumental und
gesanglich kongenial unterstützt gilt das hier auch. Allein wie die
beiden das Nichtwort: „Eyh" singen, läßt einen vor Begeisterung
aufschreien. Überhaupt die Musik, der Gesang, zwar geht es schon sehr
stark um die Texte, aber wenn das alles wäre, dann war' es doch viel
einfacher für die faulen Schweine gewesen einen Gedichtband herauszugeben
und Basta. Die Herren sind jedoch Musiker und wirklich keine schlechten.
Allein die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimmen, die von nettnaiv, über
lustiggequält, bis zu Hasspunkig reicht, ist beein druckend. Dazu noch
gar nicht so einfache Stimmsätze und die Gitarren werden auch recht
tüchtig gefordert. Hier machen die beiden aber auf Understatement,
bloß nicht den Eindruck erwecken man macht sich wirklich Gedanken
über die Musik. Das ist ein wenig schade, denn auch die Musik ist von
jenem humor-vollen Ernst, der die Texte auszeichnet. Durch die Lässigkeit
entsteht jedoch manchmal der Eindruck von Nachlässigkeit. Man wird
sehen ob sie sich in Zukunft zu mehr Musik in der Musik aufraffen wollen.
Bei den Texten wird das schon konsequenter umgesetzt. Nicht minutenlang
auf eine Pointe hinarbeiten, sondern durch ungewohnte Perspektiven und verquere
Sichtweisen den Wahnwitz des Alltags darstellen. Eine kleine Kostprobe ihres
lyrischen Verständnisses, hier der komplette Text des Songs: „Die Fliege
IV", Achtung: „Ich lösch das Licht/ dann find't sie's nicht". Ein Gedanke,
der Parteienübergreifend die Mundwinkel der Sonne ein Stück weit
entegegenschiebt. Da es, mit Ausnahme von Georg Kreisler vielleicht,
auch keine Referenzen, die ein spezielles Publikum auf den Plan rufen, gibt,
rekrutiert sich ihre Zuhörerschaft aus den unterschiedlichsten Herkunftsgeschmäckern.
Das sie auch gerade in Richtung Liedermacher ihr Gift verspritzen, gibt
dem Publikum die beruhigende Gewißheit, daß das sie keine Liedermacher
sind, die sie da gut finden. Nach dem Motto: Schlager ist Scheiße,
Guildo Horn ist toll. Wie bei so vielen, die böse/lustig sind, ist
auch hier eigentlich eine große Traurigkeit die Triebfeder. Die For
mulierungen sind zwar auch dann humorvoll und originell, wenn es sich um
ausgesprochen Unlustiges handelt, die rechte Freude will sich aber nicht
einstellen, wenn der Inhalt trauriger ist, als die Form lustig.
Ob Randy
Newman, Woody Allen, oder eben Kreisler, immer sind sie Zyniker, weil sie
Moralisten sind, traurig über die Unfähigkeit der Menschen selbst
einfachste Probleme sinnvoll zu lösen. Zitat: Ich will dir was sagen/
was ich nicht sagen kann/ die Worte sind Hülsen für was/ was nicht
in Hülsen paßt. In einer solchen Situation war wohl schon jeder,
so auf den Punkt formuliert haben es jedoch die wenigsten. Denn das ist
eine der edelsten Aufgaben der textenden Zunft, Dinge so zu sagen, das sie
das Wesen des Textgegenstandes zeigen und nicht den Gegenstand als solches.
Meistens glückt ihnen das hier, manchmal auch nicht (Deine Frau), aber
was ihnen gelingt, und nur das ist bei Musik der Casus Knacksus, ist das
Publikum bestens zu Unterhalten. Achso, der Name der Scheibe ist: „Ich brauch
Personal". Kaufen. Konsumieren. Kringeln!. |
Hanf!
das Cannabis-Magazin april 98 :
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Joint
Venture in der Hanfmühle
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Pünktlich
zum Hanfsamenverbot traten sie zum ersten Mal an der offensichtlich benamsten
Heimat des Cannabis Im Siegburger Raum auf: In Hanf genau gesagt in der
Gaststätte "Hanfniühle", war es am 31. Januar soweit. Der Veranstaltungsort
liegt symbotträchtig Im Hanfbachtal, ganz in der Nähe von Hennef,
dem diesjährigen Veranstaltungsort der Canna-Business. In eben dieser
Nacht wurden die Hanfsamen illegal, die beabsichtigen, ohne Genehmigung
zu keimen. Oder so ahnlich. Eine denkwürdige Nacht, in der die Samen
plötzlich und vorsätzlich zum Wechselbalg wurden: Ein paar Kilometer
welter, auf der anderen Rhein-seite, in Bonn eben, hatte der Bundesrat
vor Weihnachten schnell noch verfügt, daß diese Körnchen
dem Beginn des Februar plötzlich "böse" sind, wenn sie sich
in der Tasche von jemand befinden, der sich mit dem Gedanken trägt,
sie einfach auszu- streuen.
Die Hanfmühle platzte aus allen Nähten, nachdem der Termin in
Szenekreisen und Internet bekannt gewoden war. Die Canna-Barden Götz
und Kleinti fanden kaum noch Platz, an sitzen war kaum zu denken und dann
tauchte noch die Drogenpolitische Guerilla auf und verteilte Hanfsaat
satt - zur Freude vieler, die vielleicht auch andere als kulinarische
Veriwendungs-formen für Cannabis-Samen planten.
Zu vorgerückter Stunde hatten dann auch vier Herren den Weg in die
Hanfmühlegefun den, die offensichtlich nicht zum Spaß anwesend
waren. Sie beobachteten vom Eingang aus aufmerk-sam das hanfige Treiben.
Gründe einzuschreiten fanden sie nicht Die Texte des vorgetragenen
Liedgutes berühren zwar gelegentlich die Grenzen einiger Sitten und
Gesetze, aber sie über-schreiten sie nicht; brennende Tüten
fielen auch nicht auf und schließlich wurde - wegen der Kälte
- auf die eigentlich geplante "Rituelle Hanfsamenverbrennung" und die
Begrünung des Hanfbachtales verzichtet.
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CD
- Kritik: "Dinger" |
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CD
- Kritik: "Augen zu" |
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CD
- Kritik: "Unanständige Lieder" |
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CD
- Kritik: "Ich brauch Personal" |
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Live
- Vorankündigungen und Besprechungen |
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internationale
Presse |
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Verrisse |
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