Fachbuch von Rolf Gössner (Rechtsanwalt in Bremen)
         und Oliver Neß (Journalist in Hamburg),
         Campus-Verlag, Frankfurt/Main und New York 1996,
            266 Seiten (29,80 DM).
Lambrecht  (dpa) - Ein Polizist hat am Dienstag abend im
rheinland-pfälzischen  Lambrecht  einen  41jährigen Mann
erschossen,  der  stark alkoholisiert in seiner Wohnung randaliert
haben  soll.  Nachbarn  hatten  die  Polizei  gerufen. Die Beamten
forderten  den  Mann  zunächst  auf, sich zu beruhigen. Statt
dessen  legte  er  Feuer.  Als  die Polizisten die Wohungstür
eintraten,  soll  der  Mann  die  beiden  mit Eisenstangen bedroht
haben. Ein Beamter habe zwei Schüsse auf den Oberschenkel und
den  Oberkörper  des  41jährigen  abgegeben. Eine Stunde
später  sei  der  Mann  seinen  Verletzungen  im  Krankenhaus
erlegen.
                         
                             
München (AP) - Die Münchner Polizei ist in einen weiteren Skandal verstrickt. Beamte einer Spezialeinheit haben möglicherweise auf eine Sekretärin einen Säureanschlag verübt. Polizeisprecher Wolfgang Wenger bestätigte am Freitag, daß der Telefonhörer der Frau mit einer ätzenden Flüssigkeit präpariert wurde. Nach einem Telefongespräch am 2. März habe sie unter Hautreizungen gelitten, und das Ohr habe sich verfärbt. Nach dem Vorfall habe die Frau ihre Versetzung in eine andere Abteilung beantragt.
Die Münchner Zeitung TZ berichtete zudem von einem anonymen Brief, in dem den Vorgesetzten der Abteilung "Mobbing, Führungsdefizite, Mißstände und Willkürakte" vorgeworfen werden. Der Sprecher räumte ein, daß es "im Arbeitsumfeld" Probleme mit Kollegen gegeben habe und sich die 32jährige "nicht wohlgefühlt" habe. "Wir gehen von der Möglichkeit einer Körperverletzung aus und ermitteln", sagte Wenger. "Es könnte auch ein äußerst übler Scherz gewesen sein." Die "Substanz auf dem Hörer" werde von Spezialisten untersucht.
Im   Februar   hatte   sich   eine   22jährige  Polizistin
erschossen,  nachdem sie über Belästigungen von Kollegen
geklagt  hatte.  Die  Münchner  Polizei  war  mehrfach  wegen
unkontrollierten Schußwaffengebrauchs und gewalttätigen
Zwischenfällen in die Schlagzeilen geraten.
                         
                             
ULM, 3. März. Der Fall hatte sich bereits im Oktober ereignet; jetzt erließ die Staatsanwaltschaft Ulm überraschend Haftbefehl gegen den Kripobeamten. Monatelang hatte die Polizei fälschlicherweise einen Unfallzeugen verdächtigt, das Geld aus dem Dienstwagen gestohlen zu haben.
Der 40jährige Leiter des Dezernats für Bandendelikte sollte den großen Bargeldbetrag zur Bank bringen. Stattdessen provozierte er einen Unfall, bei dem er schwer verletzt wurde: Sein Dienstwagen prallte in Ulm frontal mit einem Lastwagen zusammen. Später gab der Beamte an, das verschwundene Geld müsse aus dem Unfallwagen gestohlen worden sein.
Aufgrund von Zeugenaussagen geriet ein Mann aus dem Alb-Donau-Kreis in Verdacht, ebenfalls ein Unfallzeuge. Er soll sich zweimal in das schwer beschädigte Auto gebeugt haben, dieses durchsucht und einen Gegenstand, der wie ein Umschlag aussah, entnommen haben. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen.
Der Fall schien für die Polizei geklärt. "Es haben sich durch die Zeugenaussagen so klare Anhaltspunkte gegen den Mann ergeben, daß wir keine Wahl hatten, als ihn zunächst festzunehmen", sagt Uwe Seidel, der Sprecher der ermittelnden Landespolizeidirektion Tübingen. Allerdings seien bei den Polizeibeamten stets "ganz leise Zweifel" geblieben, ob der Mann wirklich das Geld aus dem Unfallwagen gestohlen habe.
Auf die Spur des Ulmer Kripobeamten kamen die Tübinger Ermittler, als sich dieser mit Hilfe des Polizeicomputers erkundigte, ob die Geldscheine aus dem Diebstahl noch registriert waren. Dabei habe er einen Datenschatten hinterlassen, berichteten die Ermittler. Der 40jährige wurde schließlich vergangene Woche verhaftet. Nach intensiven Vernehmungen legte er ein Geständnis ab. Als Motiv für die Unterschlagung habe der Beamte Geldmangel angegeben. Seine Schulden seien durch seine Spielsucht verursacht worden.
70  000  Mark  der verschwundenen Summe konnte die Polizei noch
sicherstellen.  Der  Beamte  wurde  vom  Dienst  suspendiert.  Der
Haftbefehl gegen ihn wurde vorerst außer Vollzug gesetzt.
                         
                             
Immunität schützt vor Aufklärung nicht. Das zumindest wollen die Berliner Grünen zum Blutbad am israelischen Generalkonsulat erreichen. Die israelischen Sicherheitsbeamten, deren Schüsse vor zwei Wochen vier KurdInnen das Leben gekostet haben, sind längst in Israel und der deutschen Rechtssprechung ohnehin entzogen. Unterdessen kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, die die Notwehrinterpretation der israelischen Seite stark in Zweifel ziehen. Heute wird sich der Rechtssausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses damit befassen.
Wie aus einem inzwischen bekanntgewordenen Obduktionsbericht hervorgeht, sind nicht nur zwei der getöteten KurdInnen durch Kopfschüsse umgekommen. Die 18jährige Sema Alp wurde neben einem Schuß von "seitlich halbschräg von hinten" in den Kopf dazu noch in den Rücken getroffen, dieser Schuß jedoch sei nicht tödlich gewesen und aus größerer Distanz abgegeben worden, heißt es in dem Bericht.
Sollte die Notwehrversion aufrechterhalten werden, könnte die Distanz nur bedeuten, daß die junge Frau von einem zweiten Sicherheitsbeamten erschossen wurde, während sie einen anderen bedrohte. Diese Version hält ein Experte für unwahrscheinlich. Frauen spielten bei den Kurden eigentlich nicht diese Rolle.
Aus dem Obduktionsbericht geht weiter hervor, daß ein Dritter Toter, Mustafa Kurt, an seitlichen Brustschüssen gestorben ist. Ahmet Acar, der vierte Tote starb an zwei Bauchschüssen. Von gezielten Schüssen auf die Beine und in die Luft kann angesichts dieser Verletzungen und angesichts der unterschiedlichen Schußrichtungen kaum mehr die Rede sein.
Berlins Justizsenator Erhart Körting (SPD), der heute im Rechtsausschuß einen detaillierteren Bericht über den Ablauf der Ereignisse im Konsulat abgeben soll, wird sich nicht nur mit den Ergebnissen des Obduktionsberichts befassen müssen. Auch wird es um die Frage gehen, wer zwei der Erschossenen in den Keller des Konsulats geschafft hat. Während die Isralis sagen, die Polizei habe die Leichen in den Keller gebracht, heißt es aus Polizeikreisen, die Israelis hätten die Getöteten weggebracht. Auch berichten Polizisten, die Israelis hätten die versuchte Konsulatsbesetzung - nachdem sie selbst die Tür geöffnet hätten - quasi militärisch abgewehrt. Es handle sich juristisch gesehen deshalb nicht um pure Notwehr, sondern um einen "Notwehrexzeß".
Zumindest von einem Teil der Ereignisse existiert auch ein Polizeivideo. Darauf sollen ein israelischer Sicherheitsbeamter zu sehen sein, Schußszenen und verletzte KurdInnen. Das Video wird jedoch heute vermutlich nicht im Ausschuß gezeigt.
Auch ist inzwischen ein Brief des dem Konsulat benachbarten Umweltbundesamtes (UBA) aufgetaucht. Darin bestreitet der Präsident des UBA, Andreas Troge, die Version der Innenverwaltung, wonach sich 70 bis 80 KurdInnen im Hof des UBA versteckt gehalten hätten und so die Polizisten überrennen konnten. Vielmehr hätten sich einige KurdInnen auf dem Hof eingefunden, dort randaliert, der Pförtner habe sofort die Polizei benachrichtigt. Der unzureichende Schutz des Konsulats durch die Berliner Innenbehörde gerät dadurch um so mehr ins Zwielicht.
Barbara Junge
Die Main Street von Dodge City. Die Halunken gegen die Männer des Sheriffs. Pulverdampf. Banditen, die sich die Hände gegen die rote Soße auf ihrem Bauch pressen, glasig glotzen und von Holzdächern purzeln. Eine Schießerei. Die Schinkelstraße in Berlin-Grunewald. Um die 30 mit Stöcken bewaffnete, emotional derangierte Personen, die das israelische Generalkonsulat stürmen. Wachmänner, die, offenbar eine Hisbollah-Attacke vermutend, eifrig und ausdauernd ihre Pistolenmagazine in die Menge entleeren. Drei Kurden sterben, 14 kommen mit Perforationen davon. "Eine Schießerei", melden die Agenturen. "Eine Schießerei", repetieren die Abendnachrichten. "Eine Schießerei", betet die Morgenpresse. Und irgendwie scheint der Tenor "Kurden-Terror forderte drei Tote" von der Gewißheit gefüttert: Die Israelis haben eben zittrige Zeigefinger, das weiß man doch. Und überhaupt, früher oder später hätten diese ferngesteuerten PKK-Schwachköpfe sich ja sowieso verbrannt.
Während die Griechen sich einige Straßen weiter gottergeben den halben Haushalt zerlegen ließen, die Täter freies Geleit bekamen beziehungsweise anderswo von Daniel Cohn-Bendit durchgewinkt wurden, spielte man in Grunewald mal kurz Bekaa-Tal. Andere Konsulate, andere Sitten. Wäre selbiges in einer, sagen wir, irakischen Vertretung geschehen, hätte kein Redakteur ein Problem damit gehabt, die Begriffe "Massaker" und "Gemetzel" in Anschlag zu bringen. Doch so ging auch diese Zeitung, die sonst jeden Mai-Demo-Knüppeleinsatz hochnotpeinlich hinterfragte, auf Periskoptiefe. Pünktlich zum gestrigen Trauermarsch stand im taz-Lokalteil: "In Polizistenkreisen wird das Verhalten der Israelis als völlig unangemessen betrachtet. Bei dem Vorgehen der Kurden habe es sich um Hausfriedensbruch gehandelt, der keinen Schußwaffengebrauch rechtfertige." Na, das ist ja eine Überraschung! Dafür gibt es doch gar keine Indizien! Diese Polizeikreise aber auch! Wie die auf sowas kommen!
André Mielke
                         
                             
Warum wurden die KurdInnen im israelischen Konsulat getötet? Berlins Innensenator versuchte sich in einer Erklärung. Polizeizeugen widersprechen der israelischen Version. Berlin soll frühzeitig gewarnt worden sein
Drei tote KurdInnen - erschossen von israelischen Sicherheitsbeamten bei der versuchten Besetzung des israelischen Generalkonsulats am vorigen Mittwoch. Hinzu kommen 13 weitere verletzte KurdInnen, eine überrannte Polizei und eine umfassende Informationssperre in Berlin. Zunächst hieß es, die israelischen Beamten hätten ausschließlich in Notwehr innerhalb des Gebäudes geschossen. Diese Version scheint sich nicht länger halten zu lassen.
Mindestens zwei Versionen der Ereignisse stehen sich gegenüber: Eine ausgegeben von der israelischen Botschaft in Bonn, eine andere, entgegengesetzte, aus Kreisen der Berliner Polizei.
Seit vorgestern liegt die offizielle israelische Darstellung vor. In dem Bericht heißt es, die Beamten hätten alles getan, um nicht schießen zu müssen. Die abgegebenen Schüsse seien überwiegend Warnschüsse oder Schüsse auf die Beine der AngreiferInnen gewesen. Aus zwei Pistolen sei insgesamt 17mal gefeuert worden, ein Schuß davon als Warnschuß in die Luft aus dem Gebäude heraus. Die Eindringenden hätten eine Tür des Konsulats aufgebrochen - Spekulationen, Konsulatsbeamte selbst hätten sie geöffnet, seien "ebenso absurd wie falsch".
Informationen der taz aus Berliner Polizeikreisen lauten anders. Die israelischen Sicherheitskräfte hätten eine Tür des Konsulats von innen selbst geöffnet als die KurdInnen ankamen. Polizisten wollen 30 Schüsse gezählt haben. Sie hätten sowohl KurdInnen als auch die Polizeibeamten vor dem Konsulat gefährdet. Polizeibeamte hätten sich auf den Boden geworfen, um den Schüssen zu entgehen. Patronenhülsen seien auch im Garten der Botschaft gefunden worden. Nach einem Polizeiprotokoll, aus dem der Berliner Tagesspiegel zitiert, sollen keine Warnschüsse abgegeben worden sein. Die verwendete Munition sei ein spezielles "9 Milimeter para" Kaliber gewesen. Es wurde einst für den Militäreinsatz entwickelt und ist geeignet, sowohl einen Menschen per "Durchschuß" zu töten, als auch eine dahinter stehende Person noch tödlich zu treffen.
Gestern stellte Justizsenator Erhart Körting (SPD) im Berliner Abgeordnetenhaus den Stand der Ermittlungen dar. Er vermochte nicht, die Widersprüche aufzulösen. Nach Tagen der Informationssperre der Berliner Ermittlungsbehörden und der äußerst vagen Teilinformationen durch die Innenverwaltung stellte Körting sich den Fragen der Berliner Abgeordneten. Die Geschehnisse seien allerdings "von einer bisher so nicht gekannten Komplexität", die Aufklärung dementsprechend schwierig. Eine Beschreibung könne er deshalb nicht liefern, jedoch den Stand der Ermittlungen: Die beiden verwendeten Schußwaffen würden derzeit untersucht, wieviel Schüsse daraus abgefeuert wurden, sei noch nicht geklärt. Die überwiegende Anzahl der Schüsse sei im Gebäude abgegeben worden, insgesamt habe man 17 Patronenhülsen und 15 Geschosse oder Geschoßteile gefunden. Noch könne nicht abschließend bewertet werden, ob auch außerhalb des Gebäudes geschossen worden sei. Er könne aber bestätigen, daß dort Patronenhülsen gefunden wurden. Dies bestätigten auch Aussagen von Polizisten. In einem Zeitungsinterview allerdings hatte Körting gestern angemerkt, daß "mindestens" zwei Schußwaffen benutzt worden seien.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt parallel zu den israelischen Behörden. Die Berliner Behörden haben die israelischen Wachleute vernehmen können.
Ein kurdischer Besetzer schwebt noch in Lebensgefahr. Von 13 Verletzten, so der Justizsenator, liegen noch neun in Krankenhäusern. Von den insgesamt 74 Verhafteten sei gegen 32 Haftbefehl erlassen worden, 17 davon gegen Auflagen außer Kraft gesetzt.
Während der Abgeordnetenhausdebatte wurde heftig über die Verschärfung von Ausländer- und Polizeigesetzen gestritten. Die CDU rief nach einer schnelleren Abschiebung von Gewalttätern, ihr Koalitionspartner SPD mahnte zur Besonnenheit. Ihr Innenpolitiker Hans-Georg Lorenz sagte mit Blick auf Otto Schily: "Ich warne den einen oder anderen Herrn in Bonn, der auch noch meiner Partei angehört, vor Schnellschüssen." Wer schnellere Abschiebungen fordere, verlasse "den zivilisierten rechtlichen Weg".
Recherchen  der ARD unterstützten gestern den Vorwurf, das
Gebäude  sei  unzureichend  bewacht  worden.  Danach habe das
Bundeskriminalamt  bereits  einen Tag vor der versuchten Besetzung
schriftlich  vor Aktionen gegen israelische Einrichtungen gewarnt.
Innensenator  Werthebach  (CDU)  wehrte  ab:  "Wenn  man mich
gewarnt  hätte, über Berlin stürzt in der Nacht ein
Flugzeug ab, wäre das genauso hilfreich gewesen".
                         
                             
Der 59jährige erstattete nach dem Vorfall, der sich bereits im Oktober ereignet hatte, Anzeige und legte ein Attest über Blutergüsse und Prellungen vor. Die beiden 35- und 28jährigen Beamten bestreiten, ihren Kollegen nach der irrtümlichen Festnahme mißhandelt zu haben. Die bescheinigte Verletzung sei möglicherweise entstanden, als der Festgenommene sich "theatralisch" zu Boden fallen ließ, sagte Polizeisprecher Peter Durdak. Der Mann sei offensichtlich angetrunken gewesen und habe seine Kollegen mehrfach als "Deppen" bezeichnet.
Gut eine Woche nach den Schüssen von
angetrunkenen   Polizisten   auf   einer   Polizeiwache  sind  die
schießwütigen   Beamten   immer  noch  nicht  vernommen
worden.  Sie  hatten in der Nacht zum Silverstertag in betrunkenem
Zustand  mit  ihren  Dienstwaffen  auf ein Fahndungsfoto gefeuert.
Dabei wurde niemand verletzt.
                         
                             
Die beiden 35- und 28jährigen Beamten bestreiten, ihren Kollegen nach der irrtümlichen Festnahme mißhandelt zu haben. Die bescheinigte Verletzung sei möglicherweise entstanden, als der Festgenommene sich "theatralisch" zu Boden fallen gelassen habe, sagte Polizeisprecher Peter Durdak. Der Mann sei offensichtlich angetrunken gewesen und habe seine Kollegen mehrfach als "Deppen" bezeichnet. Eine Beleidigungsanzeige hätten sich die Beamten vorbehalten. Der Vorfall hatte nach Worten des Sprechers bislang keine disziplinarrechtlichen Konsequenzen.
In der Nacht zu Freitag ereignete sich
in  der  Münchner Innenstadt eine weitere Panne, bei der ein Schuß
aus   einer  Polizeiwaffe  fiel.  Ein  Streifenwagen  hatte  einen
Unfallflüchtling  verfolgt,  wie  die  Polizei berichtete. Als ein
Beamter   den   Täter   mit   gezogener  Dienstwaffe  stoppte  und
kontrollierte,  rollte das Auto den Angaben zufolge nach vorne und
stieß gegen das Bein des Beamten. Dabei löste sich aus der Pistole
ein  Schuß,  der  den  Verdächtigen  offenbar  nur um Haaresbreite
verfehlte. Die Kripo leitete Ermittlungen ein.
                         
                             
"Die Geschichte ist im Nachhinein unglaublich. Aber wir mußten nach den Anrufen und den von uns mitgehörten Telefonaten davon ausgehen, daß wir es tatsächlich mit einer Entführung zu tun hatten", sagte Polizeioberrat Klaus-Dieter Tietz. Danach sah es so aus, als hätten drei zur rechten Skinhead-Szene zählende junge Leute zwei linke Punks in ihre Gewalt gebracht. Einen weiteren Punk wollten sie angeblich zu einem Treffpunkt in Rotenburg locken. Dort stieß die Polizei auf drei Personen, die mit Schlagstöcken bewaffnet und teilweise vermummt waren. Die drei konnten jedoch flüchten.
Wenig später entschloß sich die Polizei, die Wohnung des mutmaßlichen Anführers der "Entführer" zu stürmen, während der Hubschrauber das Grundstück ausleuchtete. Als die Beamten in voller Montur eindrangen und sie festnahmen, hätten die sechs jungen Leute einträchtig beisammen gesessen. Wie es zu den Anrufen bei der Polizei kam, war am Sonntag noch nicht aufgeklärt.
Dumm ist nur, daß diese armen Leute noch immer alle möglichen Mitmenschen in Panik versetzen müssen, um die Polizei endlich zum Abdrücken zu bewegen. Da wird ein ganzer Bus gekidnappt oder Passanten mit einem Gewehr bedroht. Das könnte man doch einfacher haben. Dem kurdischen Jugendlichen Halim Dener reichte es in Hannover 1994, ein Plakat der verbotenen PKK zu kleben, um einen Polizisten zur finalen Pflichterfüllung zu bewegen. Das ist sauber und bringt keine Unbeteiligten in Gefahr. Vorbild Deutschland.
Zu spät. Noch 1981 machte sich die Berliner Polizei den Umstand, den selbstmordwilligen Hausbesetzer Klaus-Jürgen Rattay unter einen Bus zu treiben, und die auf Tausende Lederjacken gepinselte Aufforderung "Schieß doch, Bulle!" wurde jahrelang ignoriert. Die Polizei, dein Freund und Sterbehelfer, hat versagt wie die zivile Gesellschaft. Als in Deutschland noch "Bürger beobachten die Polizei" an der Tagesordnung war, hieß es in den USA längst "Bürger benutzen die Polizei". Wieder hat Deutschland eine Chance verschlafen, Trendsetter zu sein. Das wäre nicht nötig gewesen.
     
       Maximale Gefahr
                             
Mit einem Schuß tötete eine Beamtin zwei Männer. Ein Unschuldiger könnte noch leben, wenn Fahnder mit geeigneter Munition schießen dürften.
Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock des Mietshauses an der Münchner Karlstraße fuchtelte Robert T. mit einem Küchenmesser herum. Mehrere Ritzer hatte sich der psychisch gestörte Mann am linken Arm schon beigebracht. Seinen Bruder Leon, der die Polizei gerufen hatte, schrie er an: "Dich stech' ich auch noch ab."
Die ersten beiden Streifenbeamten, die am vorvergangenen Samstag bei den Brüdern eintrafen, forderten Verstärkung an. Acht Kollegen rückten in Dienst-BMW an, darunter "Isar 4212" mit einem Polizisten und einer 23jährigen Kommissar-Anwärterin. Aus der Wohnung drang Geschrei. Einer der Polizisten trat die Tür ein. Drinnen war kaum etwas zu sehen.
Plötzlich erschien Robert T. Das Messer in der rechten Hand, bewegte er sich auf die Polizistin zu. Dabei stach der Lebensmüde auf seinen Bruder ein, der ihn aufzuhalten versuchte. "Waffe weg, sonst schieße ich", rief die junge Beamtin.
Doch der Mann kam näher, schüttelte seinen Bruder ab.
Die   Polizistin   warnte  noch  einmal.  Dann  feuerte  sie.  Der
Angeschossene  kam  immer  noch näher. Der zweite Schuß
durchschlug seinen Körper und bohrte sich in die Schläfe
des kleineren, hinter ihm stehenden Bruders.
 Seit   Jahren  streiten  Rechtsmediziner  und  Polizeivertreter
dafür,    die   Bereitschaftseinheiten   statt   dessen   mit
sogenannten    Teilmantelprojektilen    auszurüsten.    Deren
Bleispitzen   ermöglichen  eine  Vergrößerung  der
Geschosse  beim  Eindringen  ins  Gewebe  von  9  auf  13  oder 14
Millimeter   Durchmesser.   Projektile   dieser   Art  verursachen
größere   Wunden,  bleiben  aber  früher  stecken.
Robert  T.  wäre  wohl  auch  an  einem  solchen  Schuß
gestorben,     seinen     Bruder     hingegen    hätte    ein
Teilmantelgeschoß gar nicht erst erreicht.
 Doch   das   Thema   ist   hierzulande   offiziell   tabu.  Die
Spezialeinheiten,   die   Politiker   bei  Reisen  und  Auftritten
schützen,   schießen   zwar   im  Ernstfall  mit  einer
Munition,  die  Teilmantelgeschossen entspricht, schließlich
müssen  sie  zur  Not  auch  im  Publikumsgetümmel einen
Attentäter niederstrecken können.
 Aber  die  Innenminister  der  Länder,  die  für  die
Polizeibewaffnung  zuständig  sind, fürchten eine heikle
Auseinandersetzung  über  die sogenannte Action-Munition. "Da
kursieren   Horrorvisionen",   sagt   Wolfgang   Dicke   von   der
Gewerkschaft   der   Polizei,   "von   Geschossen,   die   kleinen
Sprengköpfen  gleich  im  Körper  explodieren  und  dort
riesige Krater reißen."
 Doch   derartige   Projektile,   im  Volksmund  Dumdumgeschosse
genannt,   entsprechen   längst  nicht  mehr  dem  Stand  der
Verformung  und  damit  die  Eindringtiefe",  sagt Experte Karger,
könnte  bei der Herstellung bestimmt werden. Polizeieinheiten
in   den   USA  bestellen  ihre  Deformationsmunition  quasi  nach
Maß.  Holländische  und österreichische Polizisten
benutzen ähnliche Geschosse.
 Auch juristisch, sagt Gewerkschafter Dicke, spreche nichts mehr
gegen   die   Action-Munition.  Die  Haager  Konvention  von  1907
verbietet   es,  Waffen  zu  benutzen,  die  unnötige  Leiden
verursachen.   Darunter   fallen   zerplatzende  Dumdumprojektile.
Längst  aber  können die erlaubten Vollmantelprojektile,
die  sich  mit  bis zu 1200 Stundenkilometern im Körper quasi
überschlagen,   grausamere   Verletzungen   verursachen   als
schwarzpulvergetriebene Bleibatzen der Jahrhundertwende.
 Die  rabiate Munition in ihrem Magazin könnte das Gewissen
der  Münchner  Todesschützin  entlasten. Es wird derzeit
nicht formal gegen sie ermittelt, Kollegen prüfen allerdings,
ob sie sich strafbar verhalten hat.
 Die  junge  Beamtin,  ranghöchste der eingesetzten Truppe,
ist  beurlaubt  und wird psychologisch betreut. Ein Trost für
die   Polizistin:  Am  Montag  vergangener  Woche  wurde  sie  zur
Kommissarin      ernannt.      Die      Beförderung     stand
planmäßig an.
                          
                  ZU GUTER LETZT Die österreichische Polizei wird vom nächsten Jahr an
nicht mehr den traditionellen Gummiknüppel schwingen, sondern
statt dessen Pfefferspray versprühen. Die Polizeigewerkschaft
hatte   den   Sprüh-Einsatz   empfohlen,  um  sich  vom  Bild
prügelnder Polizei in Diktaturen abzuheben.
                          
Polizeibeamte fühlen sich sexuell belästigt DÜSSELDORF  Jede vierte Polizistin klagt über
sexuelle  Belästigung im Dienst. Häufig sind Vorgesetzte
die  Täter.  Dies  geht  aus  einer  Studie  über dieses
Problem bei der Polizei hervor. Doch auch jeder 20. männliche
Polizeibeamte   fühlte  sich  schon  sexuell  belästigt.
Für die Studie hatten die Wissenschaftler alle 7826 Frauen in
der   Polizei  von  Nordrhein-Westfalen  angeschrieben.  Etwa  die
Hälfte  antwortete.  Außerdem  wurden  7849 Männer
befragt.  Von den Frauen gaben 25 Prozent an, sie hätten sich
schon  mindestens  einmal  sexuell belästigt gefühlt. Am
häufigsten  klagten  sie  über "scheinbar zufällige
Körperberührungen", Po-Kneifen/Klapsen", anzügliche
Bemerkungen  und  "unerwünschte  Einladungen  in  eindeutiger
Absicht".  In  zwei  Dritteln  aller Fälle waren Kollegen die
Schuldigen; fast jeder zweite davon war ein Vorgesetzter.
                            Während  den  anderen  Zeugen  anstandslos  die Dienstnummern
ausgehändigt  wurden, wurde er mit einem Schlagsock bedroht und in
einen  Dienstraum  der BVG gebracht, wo ihm ebenfalls Handschellen
angelegt  wurden. Er durfte weder telefonieren noch mit den Zeugen
reden, die bis vor den Dienstraum gefolgt waren und dort warteten.
Unter  Ausschluß  der  "Zeugenöffentlichkeit" sagte ein Beamter zu
ihm: "So, jetzt sind keine Zeugen hier. Wenn du nicht deine Fresse
hältst, dann passiert was, und keiner kann dir helfen."
   Kurz  darauf  betraten sieben weitere Polizeibeamte den Raum,
nahmen  seine  Personalien  auf  und  überprüften  die Papiere des
tschechischen  Musikers.  Anschließend wurden die beiden mit einem
Polizeiwagen  auf  eine  Wache  in  Lankwitz gebracht. Auf dem Weg
dorthin,  so  Haboush,  sei der Tscheche, der kein Deutsch konnte,
von den Beamten "von vorne bis hinten beleidigt" worden.
  Auf der Wache wurde Haboush in eine unbeheizte Zelle gesteckt,
wo  er  sich entkleiden mußte. Jacke, Gürtel, Schuhe und Geldbörse
wurden  ihm  abgenommen. Telefonieren durfte er nicht. Nachdem man
ihn  fotografiert  und ihm Fingerabdrücke abgenommen hatte, wurden
ihm die Dienstnummern ausgehändigt.
    Sein  Einmischen  hat  ihm  eine  Anzeige  wegen  versuchter
Gefangenenbefreiung   eingebracht.   Selbst  die  Mitarbeiter  der
Polizeipressestelle  können  das  überzogene Verhalten der Beamten
nicht  nachvollziehen. Denn in der Begründung der Anzeige heißt es
lediglich,  daß  er  einen Beamten am Pulli gezogen und ihm gesagt
habe: "Laß ihn los! "Geb ihn raus!"
   Vier  Tage nach dem Vorfall hat Haboush einen Beschwerdebrief
an        den       Polizeipräsidenten       geschrieben       und
Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die beiden Beamten eingereicht. In
dem  Schreiben,  in  dem er den obigen Vorfall schildert, schreibt
er:  "Ich  finde  es  skandalös,  daß ich wie ein Schwerverbrecher
behandelt  wurde,  nur  weil ich von meinem Recht Gebrauch machte,
zwei  Beamte  nach ihren Dienstnummern zu fragen, die brutal gegen
einen   wehrlosen   Straßenmusiker   vorgegangen   sind."  Haboush
vermutet,  daß sein "nichtdeutsches Aussehen" der Grund dafür war,
daß  er  wie  ein Schwerverbrecher behandelt wurde und die anderen
Zeugen  die  Dienstnummern  erhielten. "Es waren eben ,Deutsche`."
 
 AP  Suhl  -  Ein  43jähriger Polizeibeamter aus dem
thüringischen  Suhl  hat  mit seiner Dienstpistole den Freund
seiner   geschiedenen   Frau  getötet  und  die  Frau  selbst
lebensgefährlich  verletzt.  Wie  die  Polizeidirektion  Suhl
gestern  mitteilte,  hatte  der  Mann  in  der  Nacht  zum Sonntag
zunächst  Streit  mit  seiner  jetztigen  Ehefrau,  in dessen
Verlauf  der  sie  und  das  gemeinsame Kind mit der Dienstpistole
bedrohte.  Danach  sei  er in die Wohnung seiner geschiedenen Frau
gefahren  und  habe  auf  die  38jährige und ihren zwei Jahre
jüngeren Lebenspartner geschossen.
                   
                    Bordelle ausgehoben! Razzia  um  fünf Uhr morgens: 700 Polizisten durchsuchten
in  Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg 16 Wohnungen,
drei  Bordelle und das Gefängnis in Hannover. Verhaftet: Zwei
Polizisten   (47   und  52)  sowie  vier  JVA-Beamte.  Die  beiden
Polizeibeamten  betrieben  ein  Bordell  in  Baden-Baden. Die vier
anderen    Beamten    waren   beteiligt,   hatten   außerdem
regelmäßig   Heroin   und   Kokain  ins  Gefängnis
geschmuggelt.
                          
           Haftstrafe für Ex-Polizisten Ellwangen   (AP).   Ein   53jähriger  früherer
Polizist   ist   gestern   vom  Landgericht  Ellwangen  wegen  der
Tötung  des  Mörders  seines  Sohnes zu neun Jahren Haft
verurteilt  worden.  Der  mitangeklagte 32jährige ältere
Sohn  des  Mannes  muß  für  viereinhalb  Jahre  hinter
Gittern.   Beide   haben   einen  43jährigen  aus  Heidenheim
umgebracht.
                          
                     Todesfall Theumer: 
               
                 Es ist ein Polizist! 
   Hintergründe um das Verschwinden von Manuel Schadwald
                        immer dubioser 
                         Von JAN MEYER »Berlin/Amsterdam   ...  Der  "Spiegel"  berichtet
unterdessen      von      einem      Pädophilen-Lokal      in
Berlin-Neukölln,  wo  "Insidern" zufolge auch zwei Polizisten
am Zapfhahn gestanden haben sollen. Die Beamten sollen sich selbst
an  den  Jungen vergriffen und mehrfach vor Razzien gewarnt haben.
Die   Berliner   Polizei  war  gestern  nicht  bereit,  dazu  eine
Stellungnahme abzugeben.«
                          
                   FREIZEIT-SCHLÄGER
                              »...  Durch  einen Bekannten bekomme ich Kontakt zu einem
Preußen  Münster-Hooligan.  Nennen wir ihn Mike.
Er  ist  schon  länger  bei  den  Hools dabei, zählt zur
Prominenz   der  münsteraner  Fußball-Schlagetots.  ...
("Mike":)  Ich  bin  seit 15 Jahren dabei und habe wirklich einige
harte  Schlachten  erlebt. Von zehn schweren Verletzungen habe ich
aber neun von der Polizei verpaßt bekommen. Die Bullen haben
auch  ne  ganze Menge Hooligans in ihren Reihen. Nur ist bei denen
das Prügeln legal ... Carsten
Krystofiak«
                          
                 Polizeibeamte vor Gericht 
Drogensüchtiger starb im Polizeipräsidium Wie  bereits  in  den  letzten  drei  Jahren hat das Komitee
für  Grundrechte  und  Demokratie  auch  diesmal die Proteste
beobachtet,  die  den  Transport von hochradioaktivem Müll in
ein  Zwischenlager  in  der  Bundesrepublik begleiteten. Trotz der
Desinformationspolitik  und  der Vorverlegung des Transports waren
ab  Donnerstag, den 19. März 1998, zunächst vier, ab dem
frühen Freitag morgen sechzehn Beobachter und Beobachterinnen
in   Ahaus   anwesend,   um   das   Geschehen  sorgfältig  zu
protokollieren   und   zu   dokumentieren.  Auszüge  aus  den
Berichten:
 ...  Politik  des  Scheindialogs:  Polizei  und Landesregierung
haben  im  Vorfeld  Gespräche  mit  verschiedenen Gruppen und
Initiativen     geführt,     um     sich     über    die
Einschätzungen  und  Demonstrationserfahrungen  derjenigen zu
informieren, die Proteste organisieren. ...
 Vorsätzlich-amtliche   Verletzung  von  Grundrechten:  Der
Umgang   mit   den  Gefangenen  entsprach  nicht  den  notwendigen
grundrechtlichen  Bedingungen.  Diejenigen,  die beispielsweise am
frühen  Freitag  morgen in Ahaus in Gewahrsam genommen worden
waren,  saßen  über  Stunden  gefesselt im Bus. Stunden
mußten sie auf die Personalienfeststellung in Rheine warten.
Die  Zellen  waren  mit keinerlei Moliliar ausgestattet. In Zellen
von  ca.  17  qm mit einem Fenster von ca. 30 x 30 cm waren ca. 20
Personen eingesperrt. Obwohl sie die Sitzblockade auf den Schienen
vor  8.00  Uhr  begonnen hatten und von dort in Gewahrsam genommen
worden  waren,  bekamen sie erst gegen 22.00 Uhr Getränke und
gegen 23.00 Uhr Essen. Einige bekamen in diesen kahlen Zellen erst
gegen  3.00  Uhr  Decken  und  Isomatten.  Obwohl  der  Grund  der
Ingewahrsamnahme,  der  Protest  gegen  den Castor-Transport, sich
gegen  20.30 uhr erledigt hatte, wurden die Gefangenen nicht vor 6
Uhr entlassen. ...
 Rabiate  Polizeigewalt:  Demonstrationen  und  Proteste  wurden
immer    wieder    mit    körperlicher   Gewalt   gegen   die
Demonstrierenden  durch  die  Polizei verhindert. Während der
Blockierung   der   Gleise  im  Süden  von  Ahaus  wurde  mit
aggressiven Polizeigriffen die Räumung durchgesetzt (Kopf und
Gliedmaße verdreht, Griffe in Augen und Nasen). ...
                          
  CDU in Hannover wirft Glogowski "Ablenken" vor 
    Polizei-Verhalten in Gorleben wird untersucht 
                So ein Elchtest ... 
      Streifenwagen scheitern beim "Elchtest" 
Polizei räumt Panne im Mordfall Christina ein Seit     wann     gibt's    einen    Promi-Bonus    für
Falschparker?   
Report: Staat gefährdet Grundrechte der Bürger 
       UN-Komitee rügt deutsche Polizei 
                       POLIZEI-REPORT 
                         ATOM-AHAUS »Die    jüngsten    Auseinandersetzungen    um   die
Atomtransporte  in  das sogenannte "Zwischenlager" Ahaus, die auch
in  den  Lokalmedien  ihren  typischen  Niederschlag fanden, haben
Münsters  grünem  Polizeipräsidenten  Hubert Wimber
den     Regreßanspruch    geschädigter    Unbeteiligter
eingebracht.   In   einem   Brief   an   den   "Herrn  grünen
Polizeipräsidenten"  beklagt  ein  Musiker  einer Kölner
Band den Verlust wertvollen Promotionmaterials! 
         Polizei-Übergriffe im Visier 
        "CDU verlangt Aufklärung ..." Bonn  -  Die  Flucht  eines mit Handschellen gefesselten
Türken aus einem Polizeiwagen schlägt Wellen: Die Bonner
Staatsanwaltschaft   ermittelt   auch   wegen  des  Verdachts  auf
Gefangenenbefreiung;  ... der Innenausschuß des Landtags von
Nordrhein-Westfalen  debattiert  am 23. April den Fall, der voller
Rätsel steckt. 
                Geld für Vergewaltiger 
 Polizisten sollen im Dienst geprügelt haben 
    37 jähriger von Polizist erschossen 
    Polizei soll Spiegel der Gesellschaft sein »...   Hier  spricht  Nina  P.  (26),  die  Geliebte  von
Oberkommissar   Gottlieb   S.   (50).   Eine  Porno-Filmerin,  die
früher  mit  der Roten-Armee-Fraktion liebäugelte und 63
Monate im Knast saß ... . Sie bringt's auf den Punkt: Er ist
eben  ein  schwanzgesteuerter  Mann."  Ihr  Kennenlernen: ... Beim
Essen  im  "Mövenpick" ein erster abtastender Dialog. Er: "Du
wirst  schockiert  sein,  wenn ich dir meinen Beruf verrate." Sie:
"Du  wirst  noch  mehr geschockt sein, wenn Du meine Vergangenheit
erfährst." 
     1200 Türken demonstrierten gegen Polizei Die   Forschungsstelle   sucht   einen  Mitarbeiter  oder  eine
Mitarbeiterin  für  die  Übertragung  des Archivs in das
HTML-Format und für die regelmäßige Fortschreibung
der Sammlung.
 gez. Schneider, 4. Januar 1999
                          Bitte    unterstützen    Sie    das    Institut   für
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René  Schneider,  Münster
        
                             Minderjähriger als V-Mann benutzt
                             
        
                             Klagen über sexistische Kollegen
     Jede vierte NRW-Polizistin fühlt sich belästigt
                             
                             Wer sich einmischt, wird bestraft
                             Gebürtiger Libanese, der die Dienstnummern von zwei Polizisten
verlangte,   die   einen   Musiker  rüde  behandelten,  wurde  wie
Schwerverbrecher  behandelt.  Polizeipressestelle  übt  Kritik  an
Anzeige wegen versuchter Gefangenenbefreiung
Es  war  Freitag,  der 13. November, und der Tag brachte für Masen
Haboush  nichts  Gutes.  Als er gegen Mittag an der U-Bahn-Station
Yorckstraße umstieg, wurden er und vier weitere Passagiere Zeugen,
wie ein BVGler und zwei Polizisten einen Musiker aufforderten, den
Bahnhof  zu verlassen. Als der 20jährige Tischlerlehrling sah, wie
der  Musiker  seine  Gitarre  zur Seite legen wollte und von einem
Polizisten  am  Hals  gepackt,  an  den  Haaren  gezogen  und  mit
Handschellen gefesselt wurde, tat er das, was auch von der Polizei
gefordert   wird:   einmischen  statt  wegschauen.  Doch  als  der
gebürtige  Libanese, der seit 1991 die deutsche Staatsbürgerschaft
besitzt,  wie  die  anderen  deutschen Zeugen die Dienstnummer der
Beamten verlangte, wurde er in seine Grenzen gewiesen.
Barbara Bollwahn de Paez Casanova
                         
                   
        
       
              Die Chefs waren Polizisten
      
        
  Tatverdächtiger Polizist erhängt sich
dpa Chemnitz  -  Vier  Jahre  nach  dem  Tod des Jungen
Michael  Theumer hat ein Tatverdächtiger Selbstmord begangen.
Der   53jährige   Polizeibeamte  aus  Zwönitz  wurde  am
Donnerstag in seiner Wohnung erhängt aufgefunden. ...
                         
 
                   Nach Neß-Urteil:
     Polizist soll 210 000 Mark Schadensersatz zahlen
                  Von CHRISTIAN KERSTING
Das  gab  es  in  dieser Größenordnung noch nie.
Wegen   "grob  fahrlässiger  Pflichtverletzung"  fordert  die
Innenbehörde   von   einem   Polizeibeamten  210.977,84  Mark
Schadensersatz.
Der  Polizeimeister  Oliver  H.  (etwa  3800  Mark Gehalt netto im
Monat)    wurde    vom    Landgericht    wegen   fahrlässiger
Körperverletzung zu 4800 Mark Geldstrafe verurteilt. Er wurde
für  schuldig  befunden, am 30. Mai 1994 ... den Journalisten
Oliver  Neß  schwer verletzt zu haben. Neß mußte
sich    mehreren   Operationen   unterziehen,   war   lange   Zeit
arbeitsunfähig.     Der    Vorfall    passierte    auf    dem
Gänsemarkt.
Die  Innenbehörde zahlte Neß zwischenzeitlich knapp 211
000  Mark  für  Kranken-  und Heilbehandlung, Schmerzensgeld,
Verdienstausfall  und  Anwaltskosten.  Dieses  Geld  verlangt  die
Behörde  jetzt  von dem Polizisten zurück, wie der Senat
in  einer  Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Professor
Ulrich Karpen bestätigt.
Der  Senat  begründet  seine  Schadensersatzforderung mit dem
Hamburgischen  Beamtengesetz,  nach  dem  Beamte ihrem Dienstherrn
"den    aus   vorsätzlicher   oder   grob   fahrlässiger
Pflichtverletzung  entstehenden  Schaden  zu ersetzen" haben. Dazu
Konrad  Freiberg,  Landeschef der Gewerkschaft der Polizei: "Diese
Forderung ist für den Beamten existenzvernichtend, verheerend
für die Moral der Polizei". ...
                         
 Sex-Gangster gefaßt
Mittwoch  nachmittag in einem Kaufhaus in der Innenstadt: Ein Mann
schleicht  sich  von hinten an einen kleinen Jungen heran. Er soll
sich  vor  dem  Jungen  entblößt  und sein Glied an dem
Körper   des   Kindes  gerieben  haben.  Ein  aufmerksamer
Ladendetektiv  sieht  die Szene, alarmiert sofort die Polizei.
Die  Beamten  halten  den  Unbekannten  fest  - und sind entsetzt:
Der Sexgangster ist ein Kollege!
Der   Fall   wurde   sofort   ans  Dezernat  Interne  Ermittlungen
weitergeleitet.  Erste Erkenntnisse: St. arbeitete früher als
Verkehrslehrer.  Bereits  damals  gab  es  Verdachtsmomente  wegen
sexuellen  Mißbrauchs von Kindern - der heute 45jährige
wurde zur Unfallaufnahme an die Verkehrsstaffel Süd versetzt.
Gestern  mußte  der Polizeihauptmeister seine Dienstwaffe
abgeben.
                             
        
                   und ANDREAS BAUMANN
                
  
    Anklage: Mißhandlung von Ausländern
Wegen    schwerer    Mißhandlung   mehrerer   Ausländer
müssen  sich drei Polizeibeamte vor dem Landgericht Frankfurt
als  zweiter Instanz verantworten. Die Beamten im Alter von 26 bis
31  Jahren  waren  in  erster Instanz vom Amtsgericht Frankfurt zu
Haftstrafen  bis  zu  drei  Jahren  ohne Bewährung verurteilt
worden.  ...  Der  jüngste  und  zur höchsten Haftstrafe
verurteilte  Beamte  habe  ferner  einem  der Festgenommenen unter
Drohungen  seine  Dienstwaffe  in den Mund gehalten. ... Alle drei
Beamten  ...  waren  ...  zum  Teil  geständig. Sie sind seit
Beginn  des  Verfahrens  vom  Dienst suspendiert. Ihre Verteidiger
wollen jetzt in zweiter Instanz Strafmilderung und Strafaussetzung
auf Bewährung erreichen.
                         
  
DARMSTADT.    Ein   Drogensüchtiger   ist   am   Sonntag   im
Polizeipräsidium  Darmstadt gestorben. Der 29 Jahre alte Mann
habe  in  seiner  Zelle  Kreislaufprobleme  bekommen,  teilte  die
Polizei mit. ...
                         
           Demokratie und Grundrechte?
        
fert  Hannover  -  Hat  die  Polizei  in  Gorleben  bei der
Besetzung   und  Verwüstung  eines  Informationszentrums  der
Atomindustrie   durch   Atomkraftgegner  tatenlos  zugesehen?  ...
CDU-Innenexperte  Uwe  Schünemann  forderte  Aufklärung
durch den Innenausschuß.
Die  Polizei  in  Gorleben  hatte  am  vorvergangenen Wochenende -
obschon   am   Tatort   präsent   -   zugelassen,   daß
Demonstranten          das          Informationszentrum        der
Brennelemente-Gesellschaft  in  Gorleben  verwüsteten,  wobei
Schäden von 250 000 Mark entstanden.
                         
        
fert  Hannover  -  Als  vor Wochenfrist Kernkraftgegner das
Informationszentrum   der   Brennelemente-Gesellschaft   (BLG)  in
Gorleben  stürmten  und verwüsteten, war die Polizei vor
Ort, griff aber nicht ein. Der niedersächsische Innenminister
Gerhard  Glogowski  (SPD)  hat  nun angekündigt, daß er
umgehend  die  Hintergründe  dafür klären will: "Es
gibt  keinen rechtsfreien Raum in Deutschland und erst recht nicht
in Niedersachsen."
Glogowski  teilte  gestern  weiter mit, er habe für heute die
Lüneburger  Regierungspräsidentin  Ulrike Wolff-Gebhardt
und  Bezirkspolizeichef  Ulrich Dautert nach Hannover zitiert. Bis
zu  60  Personen hatten das Gebäude in Gorleben im Schutz von
Treckern  der  bäuerlichen Notgemeinschaft gestürmt. Die
BLG  meldete  danach nicht nur Verwüstungen, sondern auch den
Diebstahl  von  elektronischen  Geräten  und  bezifferte  den
Gesamtschaden auf 250 000 Mark. ...
                         
        
»...   Die  Versicherung  des  Innenministeriums,  man  habe
trotzdem  noch  genügend  Fahrzeuge,  provozierte  prompt die
Nachfrage:  War der Fuhrpark dann vorher nicht viel zu groß?
...  Auf  den ersten Blick leuchtet es ja niemandem ein, daß
die  Ordnungshüter  an  Rhein und Ruhr noch mobil genug sind,
nachdem   man   bis   gestern  nachmittag  exakt  612  ihrer  2530
Streifenwagen  aus  dem Verkehr gezogen hat. Schließlich ist
eine  wundersame  Autovermehrung  nach  biblischem  Vorbild ebenso
unvorstellbar  wie  die  Möglichkeit, daß im finanziell
fast     ruinierten     Nordrhein-Westfalen    eine    üppige
Streifenwagen-Reserve   die   Fuhrparks  der  Polizei  füllen
könnte.  ... Polizeigewerkschaft: "Kein Bürger muß
sich   Sorgen  machen,  daß  die  Polizei  kommt,  wenn  sie
gebraucht wird". ...«
                         
        
dpa Düsseldorf - Nach einem "Elchtest" hat die Polizei
in Nordrhein-Westfalen 800 ihrer 2600 Strifenwagen aus dem Verkehr
gezogen. Grund: ... Bei den Tests habe sich gezeigt, daß die
Autos  "in  Extremsituationen" zum Übersteuern und zum Kippen
neigten,  ... . Die Fahrwerke waren vor zwei Jahren auf besonderen
Wunsch  der  Polizei  für  Einsatzfahrten  auch auf Wald- und
Wiesenwegen  höhergelegt  worden. Mit der größeren
Bodenfreiheit  sollte  vermieden  werden, daß der Unterboden
aufreißt,   wenn   die  Beamten  mit  hoher  Geschwindigkeit
über   unebenes   Gelände  fahren.  Die  Sicherheit  der
Bürger sei ... nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher.
...
                        
 
 
 
         
Im   Mordfall   Christina  Nytsch  hat  das  niedersächsische
Landeskriminalamt    eine    Polizeipanne   eingeräumt.   Der
mutmaßliche  Mörder  des elfjährigen Mädchens
war   trotz   einer   Vorstrafe   wegen  Vergewaltigung  nicht  im
polizeiinternen Comptersystem "Polas" erfaßt.
                         
           
Schimi parkte falsch - statt Knöllchen gab's Autogramme
                   Von Patrizia Bartels
Es  geht  um  Götz  George  und seinen
knallroten  BMW  "Z3".  Tatort: Berlin, Friedrichstraße vorm
Juwelier  Wempe.  George  parkt  mit  dem  Auto  einfach  auf  dem
Bürgersteig, springt in's Geschäft, um sich ein Geschenk
abzuholen    -    eine    "IWC"-Uhr    für   5750   Mark.
Draußen  entdecken  zwei  Politessen den BWM, zücken
ihre  Knöllchenblöcke.
  Wie  der Blitz rast eine
Wempe-Mitarbeiterin auf die Straße, ruft: "Um Gottes willen.
Der  Wagen  gehört  Götz  George,  seien  Sie doch etwas
nachsichtig.    Autogramm    gegen   Knöllchen?"
   Die
Politessen   nahmen   das   Angebot   an,   bekamen  schnell  zwei
frischsignierte    Autogramm-Karten    -    und   schrieben   kein
Strafmandat!
  "Schimanski"  durfte  seinen  "Z3" obendrein
noch  eine  geschlagene  Stunde  unbehelligt auf dem Gehweg stehen
lassen. 
 
 Götz George in seinem BMW
Z    3.   Er   parkte   einfach   auf   dem   Bürgersteig   -
knöllchenfrei.
     
AP/dpa  Karlsruhe   -  Vier Bürgerrechtsorganisationen
haben  am  Freitag  den neuen "Grundrechtereport" vorgestellt. Die
Humanistische  Union, die Gustav-Heinemann-Initiative, das Komitee
für  Grundrechte  und Demokratie sowie der Bundesarbeitskreis
kritischer   Juragruppen   listen   in  dem  Buch  ...
Bürger-   und  Menschenrechtsverletzungen  auf.  Autoren  des
über  300  Seiten  starken  Reports  sind  unter  anderen die
ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger
und   der   Bundestagsvizepräsident  Burkhard  Hirsch  (beide
FDP).
Jutta  Limbach,  Präsidentin  des  Bundesverfassungsgerichts,
würdigte  die Initiatoren: "Die Courage", mit der Herausgeber
und   Autoren   permanent   die  Grundrechte  anmahnten,  verdiene
"rückhaltlose   Bewunderung".   Limbach   betonte,  daß
Grundrechtsschutz nicht allein Sache der Gerichte sei.
Im    Grundrechtereport   werden   "Polizeiübergriffe   gegen
Ausländer" ... kritisiert. ...
                         
         
dpa  Genf  -  Das Antifolter-Komitee der Vereinten Nationen
(UN)  ist  besorgt  über  die Zahl der Mißhandlungen in
deutschem   Polizeigewahrsam.  Das  geht  aus  einem  Bericht  des
Komitees hervor, der am Freitag in Genf veröffentlicht wurde.
...  Die Zahl der Anklagen und Verurteilungen gegen Polizisten sei
sehr  gering.  Das Komitee empfiehlt, sowohl Disziplinar- als auch
gerichtliche Maßnahmen gegen Beamte zu verstärken.
                         
                
                  Böse Berliner
Die Beamten der Sondereinsatzkommandos der Polizei von Berlin sind
als  Knochenbrecher-Garde  berüchtigt. Diesem Ruf machten sie
zuletzt  in Ahaus wieder alle Ehre. NRW-Innenminister Kniola hatte
nach  der  Castor-Demonstration  Vorwürfe  gegen die rabiaten
Berliner prüfen lassen.
Das   Ergebnis   liegt   nun   vor.   Es   wurde  nicht  etwa  von
Atomkraftgegnern,    sondern    von   nordrhein-westfälischen
Polizeikollegen  ermittelt  und  veröffentlicht.  Der Bericht
nennt  das  Vorgehen der Berliner Polizisten in Ahaus "konzeptlos,
unprofessionell   und   aggressiv".   ...  Dabei  hätten  die
Berliner, so die NRW-Kollegen, in entspannten Situationen grundlos
zugeschlagen  und seien selbst auf unbeteiligte Spaziergänger
mit  nackter  Gewalt  losgegangen.  Im  blinden Eifer des Gefechts
haben die Berliner Jungs sogar selbst eine Bahnschranke demoliert.
... -ck
                         
                
                 Heavy Rotation-Clip
Seine  Gruppe  hatte am heißem Demowochenende am 18. und 19.
Oktober   auf  einem  offenen  LKW  gespielt.  Ein  Fotograf,  der
Werbefotos  der  Musiker  aufnehmen  sollte, knipste nebenbei eine
unschöne   Gewaltszene   zwischen   einem  halbwüchsigen
Demonstranten   und   einem   Polizisten.   Der   Beamte  gab  dem
Jugendlichen  "nur  so  aus  Sport  ...  voll auf die Fresse". Dem
eifrigen  Fotografen  wurde  daraufhin  seine  Kamera von weiteren
Polizisten  zerstört  und damit leider auch das Werbematerial
für die jungen Musikkünstler unbrauchbar gemacht.
Geiger  Klaus  von  Wrochem und seine Jungs fordern nun von Wimber
die  ersatzweise  Herausgabe  der polizeilichen Videoaufnahmen, um
doch noch an Bildmaterial für die Bewerbung bei Plattenfirmen
zu  kommen.  Vielleicht  kann  Wimber  ja auf seinen Einsatzleiter
Horst  Haase dahingehend einwirken, in Zukunft lieber das Tanzbein
als      den      Gummiknüppel      zu      schwingen.     -ck«
                         
    
Bonn  (AP). Schwere  Vorwürfe gegenüber einem Teil
der   Polizei  hat  der  Verband  "Aktion Courage - SOS Rassismus"
erhoben.  Im  Zeitraum  von  1997  bis  Anfang dieses Jahres seien
insgesamt   45   Fälle   von   Polizeiübergriffen  gegen
Ausländer     registriert     worden,     kritisierte     die
Verbandsvorsitzende Brigitte Erler. "Dies ist nur die Spitze eines
Eisbergs."  1996  seien  40  Fälle bekanntgeworden, 1995 aber
sogar 70.
                        
 
 
 
        
"Mainz - Zum offenen landespolitischen Konflikt zwischen Regierung
und  Opposition  in Rheinland-Pfalz entwickelt sich die sogenannte
Rotlichtaffäre   um  die  Trierer  Polizei  und  Justiz.  ...
Ermittlungen des LKA hatten zur Amtsenthebung eines in das Trierer
Rotlichtmilieu verstrickten Richters und zur Verurteilung mehrerer
Kriminalbeamter       geführt.      ...      Der      Trierer
Polizeipräsident Jürgen Polka war daraufhin seines Amtes
enthoben worden. ... Die CDU verlangt jetzt eine Rückhaltlose
Aufklärung aller Vorgänge. ..."
                         
 
       
     Eine Verkettung unglaublicher Umstände
Nach der Flucht des V-Manns Mehmet Kösürenbars ermittelt
     die Bonner Staatsanwaltschaft auch gegen die Polizei
                  Von Hans-Werner Loose
Mehmet  Sirin  Kösürenbars  (28) war am 1. April vor dem
Bonner  Polizeipräsidium  entkommen.  Alles mutet an, wie ein
Aprilscherz:  Der  Türke  hatte einem der beiden Beamten, die
ihn  beim  Haftrichter abgeholt hatten, einen großkalibrigen
Revolver  an  den  Kopf gehalten, ein Auto gestoppt und den Fahrer
gezwungen, ihn nach Meckenheim zu bringen. Mehr als 400 Polizisten
belagerten  acht Stunden lang ein Haus zwischen den Obstplantagen.
Als  sie  es stürmten, war der Gangster verschwunden.
 Ein
Polizeisprecher   brachte  die  vielen  Ungereimtheiten  auf  eine
Formel: "Ein Mysterium." ...
Die  Fährte  des  Flüchtigen  führt  zum  Bosporus.
Kösürenbars, mit internationalem Haftbefehl gesucht, hat
der  türkischen  Zeitung "Sabah" telefonisch mitgeteilt: "Die
deutsche   Polizei   hat   meine   Flucht   begünstigt."  Ein
Hauptkommissar    habe    ihm   "die   Pistole   gegeben".   Bonns
Polizeipräsident  nennt  dies  "haltlosen, bösen Unfug".
...  Mit  einem  entwaffnenden Lächeln fragt er: "Glauben Sie
wirklich,  deutsche Beamte setzen wegen eines Kriminellen, der als
V-Mann verbrannt ist, ihre Pension aufs Spiel?"
                         
 
                
       
      Im Streit wird der Ermittler zum Täter
Thüringer Kripo-Beamter dreht im Beziehungsstreit durch,
erschießt  einen  Bekannten und flieht mit einer Geisel nach
Oberbayern
     Suspendierter Polizist bezieht weiter Gehalt
Oldenburg.  Ein  Polizist  aus  Cloppenburg, der vor sieben
Jahren ein junges Mädchen vergewaltigt hatte, bezieht als vom
Amt  suspendierter  Beamter 80 Prozent seines Gehalts. Als sechste
juristische      Instanz      muß     demnächst     der
Niedersächsische Disziplinarhof in Lüneburg entscheiden,
ob  die  Bezirksregierung  Weser-Ems  den  Beamten  aus dem Dienst
entfernen  darf.  Bis  zur  Entscheidung  bekommt  der Mann weiter
Gehalt.
Der 46 Jahre alte Beamte hatte Anfang 1991 eine 17jährige auf
der  Motorhause  seines  Autos  vergewaltigt.  Am  Ende  von  vier
Strafprozessen,  darunter eine für ihn erfolgreiche Revision,
war  er  wegen  fahrlässiger  Körperverletzung  zu einer
15monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Damit war die
Tat juristisch nur ein "Vergehen". ...
                         
Rostock  (AFP)  -  Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt
wegen  des  Verdachts  auf Körperverletzung im Amt. Sie wirft
den  Beamten  vor, in der Nacht zum 2. April einen Pakistaner nach
der  Festnahme  auf  der  Polizeiwache  geschlagen und getreten zu
haben.  Drei  der Beamten seien vom Dienst suspendiert, teilte die
Polizei mit.
                         
                   
Düsseldorf  (dpa) - Die Polizei in Düsseldorf hat
in  der Nacht zum Montag bei einem Einsatz einen Mann angeschossen
und dabei tödlich verletzt. ...
                  
     
DM  Amsterdam  -  Die  Amsterdamer  Polizei  sucht  gezielt
homosexuelle   Beamte.   In  einschlägigen  Zeitungen  sollen
demnächst  Stellenanzeigen geschaltet werden, bestätigte
gestern  Polizeisprecher  Klaas  Wilting.  "Die  Polizei  soll ein
echtes Spiegelbild der Gesellschaft sein." ...
 
         
           Der Kommissar & das Pornomädchen
     Warum war sie ihm wichtiger als Ehe und Karriere?
                  Von Burkhard Wittmann
Ihr intimes Zusammenleben: "Es ging ganz schnell. Er verließ
seine  Frau, wir mieteten gemeinsam eine Wohnung, 60 Quadratmeter.
Das  Bett  kaufte  er  - vergoldet, 4000 Mark. ... Er hat aber ein
doppeltes  Spiel  getrieben.  Mimte nach außen hin als hoher
Polizeibeamter den Saubermann, hielt mich als heimliche Geliebte -
und  hielt  sich  auch noch seine Frau warm. Von Scheidung oder so
nie ein Wort."
Geschenke?   "Ja,   zwei.   Eines  seiner  Polizeihemden  und  ein
Brillantring. Der sei ein Erbstück von seiner Mutter ... . Er
versprach  mir,  daß wir irgendwann nach Mallorca ziehen. Er
warte nur noch auf das Millionenerbe seiner Tante." ...
Gestern   saß   er   wieder  an  seinem Schreibtisch. Mit
beflecktem Ruf, aber vollem Gehalt.«
                         
 
         
                     Für 10 Mark:
          Oberkommissar spielte in Porno-Film mit
                              ...
                     Von B. Wittmann
"Ein hoher  Münchner  Polizeibeamter  in  den  Armen einer
jungen  Pornoproduzentin - peinlich genug, aber in diesem Fall ein
Skandal.
Die  Dame  heißt  Nina  P.  (26,  braune Löckchen). Per
Zeitungsanzeige  suchte  sie einen Pornodarsteller, möglichst
standfest.  Es  meldete  sich:  Oberkommissar  Gottlieb S. aus der
Stabsabteilung  des Polizeipräsidiums München. 50 Jahre,
verheiratet. ... Das Filmchen (mit deftigen Sexszenen) war schnell
abgedreht.  Seine Gage: nur zehn Mark (schließlich hatte der
Herr Kommissar seinen Spaß dran).
Aber  es  kommt noch dicker: Er verliebte sich in die Produzentin,
verließ die Ehefrau, zog bei Madame Porno ein.
Vielleicht  gerade  noch  seine  Privatsache.  Aber:  Nina  P. war
früher  Sympathisantin  der Rote-Armee-Fraktion. Vorbestraft
wegen   Körperverletzung,   Raub,  Brandstiftung.  63  Monate
saß sie im Gefängnis - was er wußte.
Die  Verbindung  flog  auf, als sie und der Oberkommissar in einen
Verkehrsunfall verwickelt wurden. Reaktion seiner Vorgesetzen: Die
Affäre  wurde heruntergespielt. Eine scharfe Ermahnung - mehr
nicht.  Es  habe  sich  um  eine  einmalige  und  obendrein nicht
steuerpflichtige Tätigkeit gehandelt. ..."
                         
 
                 
Tödlicher    Schuß   löste   sich   bei   einer
Rangelei
      Ermittler: Kein Vorsatz bei Polizei erkennbar
Hannover  (dpa/AP). Der tödliche Schuß auf einen
jungen  Türken  war  "keine  Absicht",  hat gestern Hannovers
Polizeipräsident  Sander  ausdrücklich  betont.  ... Der
Darstellung  der Polizei widersprach der Kurdische Kulturverein in
Hannover:  Zeugen  hätten gesehen, wie der Beamte gezielt auf
den  flüchtenden  Jugendlichen  geschossen  habe.  Von  einer
Rangelei,  wie  von  der Polizei berichtet, hätten sie nichts
gesehen.
                  
Duisburg  (lnw)  -  Etwa 1200 Mitglieder und Sympathisanten
der  "Föderation  der  Arbeiter  aus  der Türkei" (ATIF)
haben am Samstag in Duisburg "gegen die Angriffe und Provokationen
seitens   der   deutschen   Polizei"  protestiert.  Seit  Monaten,
heißt  es in dem Aufruf der ATIF, "terrorisiere" die Polizei
die Anhänger der vom Verfassungsschutz als linksextremistisch
eingestuften    Organisation.    ...    Nach   Erkenntnissen   des
Bundesverfassungsschutzes ist die ATIF eine Basisorganisation, die
die politische Arbeit der TKP/ML unterstützt. Beide werden zu
den     linksextremistischen     türkischen     Gruppierungen
gezählt,  die in der Bundesrepublik nach Schätzungen des
Bundesinnenministeriums  rund  4200  Mitglieder  haben.  Über
Verbindungen  zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ist den
Behörden nichts bekannt.
                         
    
              Manche packt das Jagdfieber
   142 Blaulicht-Unfälle in NRW / Sonder-Training für
                      Polizeibeamte
»Düsseldorf   (dpa)  ...  "Dümmer  als  die
Polizei  erlaubt", heißt es dann. "Manche Beamte denken, sie
müßten  nur  Blaulicht  und Martinshorn einschalten und
häztten   automatisch  freie  Fahrt",  sagt  Rudolf  Seifert,
Sachgebietsleiter      Kraftverkehrswesen     bei     der
NRW-Bereitschaftspolizei. ...«
                         
   
           Gericht rüffelt die Regierung
   "Polizeistaatliche Gesinnung in Hessens Innenministerium"
                 (VG Frankfurt, V/1 G 1704/90)
                           ...
              Sind Polizisten aus Verärgerung
                     rechts-anfällig?
                            ...
                 Von Franz Ludwig Averdunk
Münster  (Eig.  Ber.)  "Es muß mal wieder ein Politiker
entführt   werden,   dann   kriegen  wir  auch  die  passende
Ausrüstung."  An  diesen  verbittert-sarkastischen  Satz, der
innerhalb der Polizei kursierte, erinnert sich die Kriminalbeamtin
Dagmar  Larisika-Ulmke.  Inzwischen,  seit  1985,  sitzt  sie  als
FDP-Abgeordnete  im Düsseldorfer Landtag - und muß nach
wie   vor   feststellen,  daß  sich  die  Ordnungshüter
"alleingelassen   fühlen".  Mögliche  Folge  nach  ihrer
Ansicht:  Ein gefühlsmäßiges "Liebäugeln" mit
der rechts-außen-Szene, sprich "Republikanern". ...