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Betreff:    TV1: Vom Recht auf Rausch (I)
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Datum/Zeit: 07.05.93/06:47 Uhr
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Publikation: * Vom Recht auf Rausch *                  (‡) 1992 by TV1

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                        I. 'Tierische' Räusche 
                        ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

     Meine  Eltern  hatten einmal einen Cockerspaniel  mit  einer 
     seltsamen Angewohnheit, die sich jedes Jahr nach der Schnee-
     schmelze beobachten ließ:  zielstrebig steuerte er bestimmte 
     Plätze  an und grub dort in den Schneeresten nach  liegenge-
     bliebenem Fallobst.  Wenn er genug davon fand,  war er  ganz 
     glücklich, aber nicht mehr für solche Banalitäten wie Stöck-
     chen Apportieren zu begeistern. Auch die Koordination seiner 
     vier  Beine  lief nicht mehr ganz so  zufriedenstellend  wie 
     üblich. 

     Der Grund:  die Äpfel waren vergoren und enthielten Alkohol. 
     Das hatte er irgendwann einmal entdeckt und war seitdem  zur
     bewußten Jahreszeit nicht zu halten.  Er wollte sich  seinen
     Rausch abholen und tat es auch.  Von einem Flußgebiet in Na-
     mibia  weiß  man,  daß zu einer bestimmten  Jahreszeit  dort 
     Früchte  überreif  und bereits angegoren vom Baum  fallen  - 
     Grund  genug  für  tausende von Tieren vom  Elefanten  übers 
     Zebra bis zum Pavian,  den Platz trotz einer 'Anreise'   von 
     mehreren hundert Kilometern aufzusuchen und sich hemmungslos 
     dem Rausch zu ergeben. 

     Koalabären  leben ausschließlich von Eukalyptusblättern  und 
     befinden  sich wegen deren leicht berauschender Wirkung  ihr 
     ganzes Leben in einem Dämmerzustand,  regen sich über nichts 
     auf und sind nicht aus der Ruhe zu bringen.  Bei einer Über-
     dosis kommt es schon mal vor,  daß sie einfach vom Baum fal-
     len und ein paar Stunden liegenbleiben. Gefressen werden sie 
     trotzdem  nicht,  weil ihr Fleisch einen  gräßlichen  Beige-
     schmack von Eukalyptus hat - wie australische Farmer berich-
     ten. 

     Der Beispiele gibt es noch mehr,  und sie deuten darauf hin, 
     daß  der  Rausch  keine typisch  menschliche  Eigenart  ist.
     Menschlich  ist allenfalls,  die Sache selbst in die Hand zu 
     nehmen und gezielt Rauschmittel zu erzeugen,  die sich zudem
     angenehmer konsumieren lassen als vergorenes Obst.

     Das 'Recht auf Rausch',  um dessen verfassungsgemäßer Veran-
     kerung es gemäß einiger Kommentatoren angeblich geht, ist de
     facto Naturrecht. Es geht aber nicht um seine verfassungsge-
     mäße Verankerung,  sondern um eine praxis-  und  erfahrungs-
     orientierte Revision der diesbezüglichen jämmerlich geschei-
     terten Gesetzgebung. Es geht um die Frage, ob der Staat ohne
     eindeutige, sachbezogene und stichhaltige Begründung bestim-
     men  darf,  welche Art von Drogen genommen werden dürfen und
     welche nicht.

                                             Fortsetzung folgt...
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Autor : Thomas Vogler                                 BLZ :   70010080
GebTag: 30. Mai (Pfingstsonntag)                      Kto.: 0536930806
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Absender:   T.Vogler@CBRA.ZER
Betreff:    TV1: Vom Recht auf Rausch (II)
Route:      CBRA!INFINET!LDB!BIONIC!HOT!TTB!AWORLD
Msg-ID:     50YXVLWerP@CBRA
Datum/Zeit: 09.05.93/03:29 Uhr
Länge:      8096 Bytes

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Publikation: * Vom Recht auf Rausch *                  (‡) 1992 by TV1

                      __________________________ 
                      II. Recht auf Nüchternheit 
                      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Tatsächlich bestreitet nämlich niemand ein Recht auf Rausch. 
     Und Drogensucht findet statt - legal wie illegal. Schon Ende 
     der Sechziger Jahre verspotteten die Rolling Stones in einem 
     Song 'Mother's little Helper',   die kleinen bunten Tablett-
     chen,  die der Mama über ihren tristen Alltag weghelfen (und 
     nichts  anderes  sind als Drogen von der übelsten Sorte  bis 
     zum Leberschaden). 

     Gerade  beim Tablettenkonsum tun sich nämlich Abgründe  auf, 
     wenn  man ein wenig an der Oberfläche zu kratzen wagt.   Ich 
     habe  das  zweifelhafte Vergnügen,  dazu in  meiner  Familie 
     gleich zwei Fälle zu haben,  die in keiner Statistik auftau-
     chen werden, weil niemand eine solche Statistik erstellt und 
     mächtige  Interessen einer objektiven Durchleuchtung  entge-
     genstehen. 

     Meine Mutter wurde Anfang der Sechziger operiert. Ein klei-
     ner, noch gutartiger Tumor.  Für die Zeit der Nachbehandlung 
     wurde ihr Valium verschrieben - ein im Prinzip normales Ver-
     fahren.  Daß diese 'Nachbehandlung' sich aber über 20  Jahre 
     erstreckte und zu realer physischer Abhängigkeit führte, war 
     nicht mehr normal. Dabei war meine Mutter völlig unschuldig. 
     Nie  kam  ein Arzt auf die Idee,  ihr zu  sagen,   daß  ver-
     schiedene  Symptome  einfach nicht mehr auf  Spätfolgen  der 
     Operation zurückzuführen waren,  wie sie annahm, sondern auf 
     eine  real vorhandene Tablettensucht.  Es wurde nie auch nur 
     der Versuch unternommen, die 'Nachbehandlung'  therapeutisch 
     zu beenden. Sie wurde in Unwissen *und*  Abhängigkeit gehal-
     ten - zum finanziellen Nutzen des verschreibenden Arztes und 
     der Pharmaindustrie. Meine Mutter war völlig geschockt,  als 
     meine Schwester, mittlerweile approbierte Sozialtherapeutin, 
     ihr  Symptome  und  Zusammenhänge  akribisch  und  kompetent 
     darlegte.  Davor hatte sie so etwas mit  dem Hinweis auf die 
     ärztliche Kompetenz immer geleugnet. 

     Der zweite, noch schäbigere Fall, ist der meiner Großmutter. 
     Sie litt,  seit ich denken kann,  an Wetterfühligkeit.   Das 
     Übel begann mit Ohrensausen, einer bei älteren Leuten durch-
     aus normalen  Reaktion des  Kreislaufs  auf  frappante Luft-
     druckveränderungen wie Föhn etc.  Die alte Dame,  allein  in 
     Innsbruck  wohnend,   wurde eines Tages völlig verwirrt  und 
     unterernährt  von der Polizei aufgegriffen.  Ihr drohte  die 
     Einweisung in ein Altenhospiz als hoffnungsloser Pflegefall. 

     Als meine Eltern sie zu sich in Pflege nahmen,  stellte sich 
     heraus,  daß ihr der neue Hausarzt (der alte war verstorben) 
     seit Jahren ein  ganzes Sammelsurium schwer abhängig machen-
     der und suchterzeugender Medikamente verschrieben hatte: Ge-
     gen  das Ohrensausen bekam sie  Herzmittel,  das  Herzmittel 
     machte sie nervös, dagegen bekam sie Betablokker,  die mach-
     ten sie schlapp und apathisch,  dagegen bekam sie Amphetami-
     ne,  die ließen sie nachts nicht schlafen, dagegen bekam sie 
     Barbiturate,  der  Drogencocktail führte zu Allergien, gegen 
     allergische  Reaktionen  bekam  sie  Mittel,   für  die  ein 
     Straßenjunkie jederzeit eine Apotheke  ausräumen würde, wenn 
     er wüßte, was da drin ist... 

     Besonders fatal erwies sich dabei,  daß unter dem Drogenein-
     fluß ihr Gedächtnis schwer litt,  sodaß sie die komplexe Me-
     dikation  (diese 2 mal täglich,  jene 3 mal,  diese vor  dem 
     Schlafengehen usw...)  nicht mehr einhielt und seit  einiger 
     Zeit 'sicherheitshalber' ein paar mehr nahm, manchmal bis zu 
     10  mal am Tag.  Ihr Hausarzt hatte nie ein Medikament abge-
     setzt, nur zusätzliche verschrieben.  Er ignorierte auch den 
     ständig wachsenden Bedarf und verschrieb  ihr einfach etwas, 
     wenn  sie in die Praxis kam,  weil eine der Schachteln  leer 
     war.  Von den Symptomen wie  zunehmende Verwirrung, deutlich 
     erkennbare  Unterernährung  etc.  wollte er  nichts  bemerkt 
     haben... 

     Der  hiesige Arzt faßte sich angesichts der  Medikamente  an 
     den  Kopf und setzte sie alle mit einem Schlag ab,  gab  ihr 
     dafür ein Vitaminpräparat und Baldriantabletten.  Nach einer 
     Phase heftiger physischer Entzugssymptome stabilisierte sich 
     der  Gesundheits-  und Geisteszustand meiner Oma  zusehends, 
     wenn auch vieles einfach nicht mehr zu retten war. Der Arzt, 
     der sie jahrelang als lebende Pharma-Entsorgungsstation miß-
     braucht hatte,  blieb natürlich unbehelligt. Nachforschungen 
     in Altenstationen ergaben,  daß diese Dinge vorzugsweise bei 
     älteren, alleinstehenden Damen geradezu üblich sind. 

     Dazu  sage ich nur:  ein Junkie weiß wenigstens,  was er  da 
     tut, und sein Dealer läßt ihn nicht im Unklaren. Da wird die 
     Sucht  nicht  'untergeschoben',   wie in  den  beschriebenen 
     Fällen 'legaler' Drogenverabreichungen. 

     Nun,   diese  beiden Fälle haben nichts mit dem  'Recht  auf 
     Rausch'  zu tun. Sie zeigen aber auf,  wie der Staat ein mit 
     Sicherheit unumstrittenes 'Recht auf Nüchternheit'  oder gar 
     'Recht auf Suchtfreiheit' durch Untätigkeit verletzt, solan-
     ge nur  gesetzlich  abgesegnete Drogenverteilungswege einge-
     halten werden. 

     Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt,  daß die Pharmakon-
     zerne einen erklecklichen  Teil ihrer  Gewinne durch rezept-
     freie Medikamente einfahren,  die zumindest psychisch abhän-
     gig machen  und  bei  unkontrolliertem  Gebrauch nahezu aus-
     nahmslos schwer leberschädigend sind. 'Schmerzmittel' heißen 
     sie,   und obwohl die Forschung längst weiß,  daß  bestimmte 
     (die  meisten)  Arten von Schmerz psychische Ursachen  haben 
     und als solches therapiert werden müßten, bietet die Werbung 
     diese praktischen 'Helferlein'  an wie  Sauerbier. 'Schmerz' 
     resultiert  dabei  aus persönlichen  Zwangssituationen,  die 
     Betäubung  des 'Schmerzes'  ist nicht zuletzt eine Betäubung 
     der  Wahrnehmung dieser Umstände.  In  diversen  Werbefilmen 
     wird 'Schmerz' als Ausrede für den Drogenkonsum gezielt her-
     vorgehoben (natürlich ist  da nicht von 'Drogenkonsum'  oder 
     'Rausch'  die Rede,  sondern von 'Schmerzfrei sofort,  jetzt 
     neu mit Depotwirkung!').  Zu Risiken  und  'Neben'-Wirkungen 
     fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Freiwillig sagt er gar 
     nichts... 
                                             Fortsetzung folgt...
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Autor : Thomas Vogler                                 BLZ :   70010080
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Betreff:    TV1: Vom Recht auf Rausch (III)
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Datum/Zeit: 11.05.93/08:21 Uhr
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                           III. Historisches
                           ~~~~~~~~~~~~~~~~~

     Die  Kelten  waren in der Antike berühmt für  ihre  billigen
     Kneipen,  und der zweite Keltenüberfall auf Rom geschah  der
     Überlieferung  nach als Folge eines Anspruchs der Kelten auf 
     etruskische Weinberge, nachdem ein etruskischer Edelmann sie 
     mit ein paar Amphoren beglückt hatte. Tacitus berichtet ent-
     setzt von den ansonsten  als sittenstreng beschriebenen Ger-
     manen, bei ihnen sei es "für niemanden eine Schande, am hel-
     lichten Tag betrunken zu sein". 

     Wir  stammen also von antiken Rauschkugeln ab.  Im Gegensatz 
     zu den meisten anderen Völkern,  wo die Einnahme von Alkohol 
     und  vergleichbaren Drogen oft auf bestimmte  Festlichkeiten 
     oder  zeremonielle Kulthandlungen beschränkt war,   scheinen 
     unsere Vorfahren von je her ein uneingeschränktes 'Recht auf 
     Rausch'   beansprucht zu haben,  und zwar ohne zeitliche wie 
     örtliche Einschränkungen.  Wer dieses 'Recht'  so weit  aus-
     nutzte, daß er Haus und Hof versoff, hatte ein Problem, aber 
     das war seines und ging niemanden etwas an. 

     Auch  Mord  und Totschlag im Zuge von Räuschen war  nie  ein 
     Grund,  dieses 'Recht' einzuschränken.  Immerhin führten ge-
     wisse Auswüchse zum bayerischen Reinheitsgebot,  das als er-
     ste Drogengesetzgebung im moderneren Sinne verstanden werden 
     kann. Es galt seinerzeit nämlich nicht, die bayerische Bier-
     produktion  gegen chemieversetztes Importbier  zu  schützen, 
     sondern  die nicht unübliche Beimengung von  Bilsenkraut  zu 
     unterbinden, einem Halluzinogen,  das bei entsprechender Do-
     sierung zum völligen Realitätsverlust führen kann. Da kam es 
     schon mal vor, daß ein Zecher im vermeintlichen Dämonenkampf 
     seinen  Zechgenossen  erschlug  oder  die  Einrichtung demo-
     lierte. 

     Das  Bilsenkraut selbst wurde übrigens nicht  verboten,   es 
     ging  ja  lediglich um eine Gesetzgebung zur  Drogenreinheit 
     und  nicht - wie in der heutigen Diskussion zum  Drogenthema 
     nach  konservativer Argumentation - um die widerwillige  Zu-
     lassung  einer  einzigen und angeblich  einzig  traditionell 
     begründeten  'Volksdroge'  unter gleichzeitigem Verbot aller 
     anderen.   Das Bilsenkraut war wesentlicher Bestandteil  des 
     sogenannten 'Pfeifenkrauts',  das verantwortlich dafür  ist, 
     daß es hierzulande schon Pfeifen gab,   bevor Sir Walter Ra-
     leigh den Tabak aus Amerika nach Europa brachte. Ein anderer 
     Bestandteil des 'Pfeifenkrauts' war übrigens Hanf... 

     Hanf kam durch die Skythen schon sehr früh nach Europa.  Von 
     Anfang an war seine Nützlichkeit zur Herstellung von  Seilen 
     und Geweben ebenso bekannt wie die berauschende Wirkung. Von 
     den Skythen berichtet Herodot,  bei ihnen gäbe es die Sitte, 
     eigene Zelte aufzubauen und mit Fellen abzudichten,  um  auf 
     einer zentralen Räucherpfanne Hanfsamen zu verkohlen.   Nach 
     kurzer Zeit in  dem  Zelt jauchzten die  von den Dämpfen be-
     rauschten Skythen laut auf, rannten hinaus und machten Platz 
     für die brav anstehenden Nachrücker. 
       
     Es wurden dem Hanf  auch universelle Heilkräfte  zugeschrie-
     ben,  allerdings galt er im Gegensatz zur 'Gemeinschaftsdro-
     ge'  Alkohol als 'Hausdroge'  zu medizinischen ebenso wie zu 
     Rauschzwecken.  Rom bezog die Hanfseile für seine  Flotte im 
     wesentlichen von keltischen Exporteuren, die im Altertum ei-
     ne  florierende  Hanfindustrie  betrieben,  ohne  selbst  in 
     größerem  Umfang Schiffe zu bauen.  Sollten die Kelten damit 
     den rein für den Export bestimmten Wirtschaftszweig erfunden 
     haben?  Oder haben sie für ein Abfallprodukt einen zahlungs-
     kräftigen Abnehmer gefunden? 

     Vom  Mittelalter ist kein spezieller  Cannabis-Gebrauch  be-
     kannt,   wohl aber vom Mischgebrauch in  besagtem  'Pfeifen-
     kraut'.  Heute noch bezeugen umgangssprachliche und Dialekt-
     ausdrücke die Verwendung:  "Pfeife"  ursprünglich für  einen 
     Menschen, der sich am Pfeifenkraut berauscht und nicht ernst 
     genommen wird, ebenso "Pfeifenkopf". "Starker Tobak"  nannte 
     man nach Einführung  von  Tabak  das  ursprüngliche Pfeifen-
     kraut,  als umgangssprachliches  Synonym steht er für etwas, 
     was einen sprichwörtlich 'umhaut'. "Pfeifendeckel!" bedeutet 
     in manchen,  vor allem schwäbischen Landstrichen soviel wie: 
     "Alles Quatsch", "Unsinn", "egal", "Schwamm drüber" etc. 

     Gesellschaftlich geachtet und von Mythendichtern als Götter-
     gabe verehrt war der Hanf als Rauschmittel nur in Indien, wo 
     der  Legende  nach die Götter Amrita regnen ließen  und  der 
     Hanf dort wuchs,  wo die Tropfen des himmlischen Nektars zur 
     Erde gefallen waren.  Der Islam  verbot ursprünglich den Ge-
     brauch von Haschisch ebenso wie den von Alkohol,  trug  aber 
     letztlich  am  meisten zu seiner Verbreitung  in  Nordafrika 
     bei. Der Koran konnte sich nicht gegen Cannabis durchsetzen, 
     dessen Gebrauch als Droge in Syrien bereits für das 9. Jahr-
     hundert vor Christus nachgewiesen ist.  Im gesamten Verbrei-
     tungsgebiet des Islam  erfüllt  das gemeinsame Haschischrau-
     chen zum Tee  eine  ähnliche  Funktion wie das gemeinschaft-
     liche Trinken am hiesigen Stammtisch. Verpönt ist allerdings 
     das  Essen von Haschisch,  da es von der Wirkung her  leicht 
     unkontrollierbar wird. In den 'Märchen aus 1001  Nacht' (na-
     türlich nicht in der handelsüblichen,  jugendfreien Version) 
     findet sich ein  kurzes  'Märchen  vom Haschischesser',  der 
     nach einem Trip ins Paradies mit entblößtem erigiertem Penis 
     auf den Stufen einer Moschee erwacht, umringt von einer Men-
     schenmenge. 

     Die  heutige Stellung der westlichen Gesellschaft  gegenüber 
     Cannabis  beginnt mit einer Ächtung durch den Völkerbund  im 
     Jahre  1925,   als der Hanf zusammen mit Kokain und  anderen 
     Drogen in einen Katalog verbotener Rauschmittel  aufgenommen 
     wurde,  weil man die Disziplin der Untertanen durch den Kon-
     sum bedroht sah.  Vor dem ersten Weltkrieg gab es mit Canna-
     bis versetzte Zigaretten und Tabak ganz legal im Handel. Die 
     UNO übernahm -  vor  allem auf Drängen  der USA - diese Äch-
     tung,  und seit 1988  verpflichtet sich jedes Mitgliedsland, 
     keine explizite Legalisierung einzuführen. 

                                             Fortsetzung folgt...
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                    _______________________________ 
                    IV. Amerika, mir graut vor dir!
                    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Vor ein paar Jahren lief im Münchener Szene-Kino Maxim's wo-
     chenlang ein Film namens "Reefer's Madness"  (dt. etwa: Kif-
     ferwahnsinn). Es handelte sich dabei um einen in den Vierzi-
     ger Jahren von der amerikanischen Regierung in Auftrag gege-
     benen 'Aufklärungs'-Film über die Gefahren des Cannabis-Kon-
     sums. Die Handlung im Kurzen:  Ein braver Familienvater wird 
     zum Rauchen  eines Joints verführt  und trudelt anschließend 
     unaufhaltsam in die Marihuana-Suchthölle,  bis er blutunter-
     laufenen Auges Amok läuft. 

     Das  Publikum,  das sich diesen Propagandamüll schenkelklat-
     schend und an den irrsten Szenen grölend applaudierend teils 
     mehrfach ansah,  bestand fast durchweg aus Kiffern. Amüsiert
     haben sich alle,  denn was dort geliefert wurde,  war ein so 
     hanebüchener  Nonsens,  daß Heinz Ehrhardt vor Neid  erblaßt 
     wäre. 

     Zur Zeit,  als dieser Film produziert wurde,  gab es den My-
     thos  der 'Einstiegsdroge'  Haschisch offenbar  noch  nicht. 
     Cannabis selbst wurden alle negativen Drogen-  und Suchtwir-
     kungen zugeschrieben,  die es nur gab.  Die 'Einstiegsdroge' 
     wurde erst erfunden, als die Lächerlichkeit dieser Propagan-
     da offensichtlich geworden war. 

     Die USA scheinen ein ganz besonders gestörtes Verhältnis  zu 
     Cannabis-Drogen zu haben.  Es gibt auch ein Büchlein mit dem 
     Namen "Haschisch, Zerstörung einer Legende"  (1978), das ei-
     nen  ähnlich unfreiwilligen Unterhaltungswert hat.   Amerika 
     'kämpft' mit solch untauglichen Propagandamitteln schon seit 
     Anfang des Jahrhunderts gegen den Drogenmißbrauch,  und doch 
     gibt  es keine Gesellschaft,  in der der Drogenkonsum derart 
     bedrohliche Ausmaße angenommen hat wie die USA.  Die Polizei 
     ist  völlig  hilflos gegen die ganz offen agierenden  Crack-
     Händler,  und die Stadt New York hatte Jahr 1991 eine höhere 
     Zahl von Drogentoten zu verzeichnen als ganz Deutschland  im 
     darauffolgenden Jahr.

     Das legt den Schluß nahe, daß die restriktive Drogenpolitik, 
     wie  die  USA sie betreibt und wie sie bei  uns  nachgemacht 
     wird,   alles andere als in der Lage ist,  das Drogenproblem 
     einzudämmen. Hiesigen Politikern,  die das Problem mit Hilfe 
     einer Aufrüstung der Polizei und polizeilichen Sonderrechten 
     wie  Abhörberechtigung  und  Undercover-Agents   beizukommen 
     trachten,  sei eingebleut, daß dies in den USA längst Praxis 
     ist - ohne sichtbaren Erfolg.  Die lateinamerikanischen Län-
     der haben erst kürzlich die USA zu einer Änderung ihrer Dro-
     genpolitik  aufgefordert,  da sie bei immensen Kosten  nicht 
     die Spur einer Verbesserung gebracht habe ('Drug Squads' der 
     USA ermitteln und  verhaften hoheitsrechtlich und unkontrol-
     liert von der  jeweiligen Staatsregierung in diesen Ländern, 
     wen immer sie kriegen wollen). 

     Vielleicht hat der enorme Aufwand der USA aber auch nur Ali-
     bifunktion.  Ich erinnere mich noch gut an den Sturz des Pa-
     nama-Diktators Noriega.  Selbiger war immer ein 'guter' Dik-
     tator gewesen.  Einen Tag, nachdem er sich auf der Konferenz 
     lateinamerikanischer Länder in Costa Rica in einer öffentli-
     chen  Rede beschwert hatte,  die USA hätten versucht,   sein 
     dortiges Abstimmungsverhalten  zu  kaufen,  war er plötzlich
     ein  Drogenschieber unermeßlichen Ausmaßes,  womit  die  USA
     letztlich die militärische Intervention Panamas rechtfertig-
     ten.

     Dabei ist klar, daß Noriega jahrelang eng mit der CIA zusam-
     mengearbeitet hatte.  Die 'Beweise',  die seine Verstrickung
     in Drogenschiebereien belegten,  mußten  zudem  vorher schon
     vorgelegen  haben.  Noriega sitzt derzeit immer noch in  den
     USA ein,  ohne daß ihm der Prozeß gemacht wird.  Eigenen An-
     gaben  zufolge hat er an mehreren Stellen der USA  Dokumente
     deponiert,  die belastendes Material gegen offizielle Kreise
     der USA enthalten - seine 'Versicherungspolice' sozusagen.

     >Fußnote:___________________________________________________
     Kurz, nachdem dieser Text verfaßt wurde, sind die amerika-
     nischen Justizbehörden aktiv geworden und haben Noriega
     'schuldig gesprochen'. Die Rede ist davon, daß ihm 'bis zu
     160 Jahre Haft drohen'. Ein abschließendes Urteil steht
     nach wie vor aus.
     ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

     Es fällt auch auf, daß das militärische und paramilitärische
     Vorgehen offizieller Sicherheitskräfte der USA in Lateiname-
     rika zusammenfallen mit  dem Erstarken nationaler Drogenkar-
     telle,  die der amerikanischen Mafia das Monopol erfolgreich 
     streitig  machten.  Wer kämpft hier eigentlich gegen wen und 
     worum? 

     Die  Illegalität  von Drogenkonsum,  des  sozusagen  'freien 
     Rechts auf Rausch'  hat jedenfalls keinerlei präventive Wir-
     kung,  wie immer von offizieller Seite beschworen wird,  sie 
     sichert de facto dem organisierten Verbrechen lediglich eine 
     Monopolstellung im Markt.  Dem Syndikat ist es egal,  ob der 
     eine  oder  andere,   kleine oder große geschnappt  und  mit 
     großem  Brimborium angeprangert wird - für jeden  rückt  ein 
     anderer nach. Dem Syndikatwesen wiederum ist es egal, ob mal 
     ein ganzes Syndikat  zerschlagen  wird.   Das setzt nur 'Ar-
     beitskräfte' für die anderen frei. 

     Für  jeden abgeschlagenen Kopf wachsen der Hydra zehn  neue, 
     und das Syndikatwesen ist unbesiegbar,  solange es eine  Mo-
     nopolstellung hat - denn das Geld fließt in der Illegalität, 
     weil niemand sich sein 'Recht auf Rausch'  nehmen läßt,  der 
     es ausüben will. Legalisierung, auch Abgabe von Ersatzdrogen 
     und  - wo es nicht anders geht,  den Drogen selbst  -  durch 
     staatliche  Stellen  (siehe aktueller  Hamburger  Modellver-
     such), ist die einzige Möglichkeit, den Kapitalfluß zu stop-
     pen, aus dem die Hydra ihre Lebenskraft bezieht. 

     Auch  die derzeit aktuelle Diskussion über die Kontenüberwa-
     chung  doktert diesbezüglich lediglich an  Symptomen  herum. 
     Machen  die deutschen Banken nicht die Drecksarbeit und wird 
     der  Boden hier zu heiß,  gibt es irgendwo anderen Boden mit 
     verträglicheren Temperaturen.  Wo viel Geld fließt,   wollen 
     auch viele mitverdienen, denen es letztlich egal ist, ob das 
     Geld schmutzig ist oder nicht. Konservativen Politikern, die 
     sich  gerne  als Herkules gebärden,  sei das  ins  Stammbuch 
     geschrieben:   Es  ist Spiegelfechterei und  Volxverdummung, 
     anderes zu behaupten! 

     In diesem Sinne möchte ich noch einmal zurückkommen auf  das 
     genannte  Propagandamaterial.   Es ist so dümmlich,  daß  es 
     nicht  dazu  taugt,  einen halbwegs kritischen (=zu  eigenen 
     Schlüssen fähigen)  Geist zu überzeugen.  Bestenfalls reicht 
     es zur Spießerberuhigung, daß 'etwas getan wird'. Dabei wäre 
     es naiv,  anzunehmen, daß es keine besseren Leute für Public 
     Relation  gäbe.  Für Kenner und Liebhaber von Verschwörungs-
     theorien sei auf eine Stelle in besagtem Büchlein verwiesen, 
     die von einem mehrere Hektar großen 'Marihuana-Versuchsfeld' 
     in  den USA berichtet.  Dort werden verschiedene  Hanfsorten 
     gezüchtet und nach Angabe des Leiters an 'Marihuana-Forscher 
     in  aller Welt'  versandt.  Zudem züchtet man  hauptsächlich 
     'die am besten erforschte und wirkungsvollste Sorte, die des 
     mexikanischen  Hanfs',  welche auch  hauptsächlich  versandt 
     wird. 

     Da frage ich mich schon - und zwar zwei Dinge: Zum einen in-
     teressiert mich, warum ausgerechnet die am besten erforschte 
     und wirkungsvollste Sorte  zu Forschungszwecken am gefragte-
     sten ist,  zum anderen frage ich mich,  was ich als Gelegen-
     heitskiffer täte,  wenn ich im amerikanischen Senat, im Kon-
     greß  oder gar in der Regierung säße,  um mir den  Nachschub 
     von  garantiert reinem Cannabis aus kontrolliertem Anbau  zu 
     sichern.  Ich kann  nur die zweite Frage kompetent beantwor-
     ten:  Ich würde mich als 'Marihuanaforscher' in die Versand-
     liste eintragen lassen... (Aber ich sitze ja nicht dort, und 
     die,   die  dort  sitzen,  sind mit  Sicherheit  über  jeden 
     Verdacht erhaben ;^) 
                                             Fortsetzung folgt...
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Publikation: * Vom Recht auf Rausch *                  (‡) 1992 by TV1

                     ____________________________ 
                     V. Kiffen macht gleichgültig
                     ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Alkohol  ist eine Leistungsdroge.  Sie wird relativ  schnell 
     abgebaut,  der Konsument steht im Allgemeinen der  Produkti-
     vität  der Gesellschaft schnell wieder zur Verfügung.   Erst 
     nach  langem und dauerhaftem Gebrauch stellen sich  spürbare 
     negative  Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit ein,   und 
     dann zeigt die Gesellschaft die Klauen:  Wird einerseits auf 
     den meisten Büroparties geschluckt,  was Fässer und Champag-
     nerflaschen hergeben,  wird der - einmal entlarvte - Alkoho-
     liker  gemieden,   als hätte er die Pest.  Niemand will  die 
     letzte Konsequenz vor Augen geführt bekommen, zu der der ei-
     gene  Drogengebrauch in bestimmten psychischen und  sozialen 
     Konstellationen führen kann. 

     Der  Alkoholiker am Arbeitsplatz wird meist ein paarmal  er-
     mahnt,  schließlich gefeuert. Niemand denkt daran, den teil-
     weise wirklich hemmungslos praktizierten Alkoholkonsum  (wer
     hier vom 'gemütlichen Beisammensein' spricht, macht sich der
     Verharmlosung schuldig!)  einzuschränken oder gar zu verbie-
     ten.

     Pikanterweise läßt sich häufig beobachten,  daß die einzigen
     Freunde von Alkoholikern in Betrieben die wenigen dort anzu-
     treffenden Anti-Alkoholiker sind.

     Der Alkohol hilft,  den Alltagsfrust zu verdrängen,  und er-
     scheint dem von Alkoholsucht Bedrohten geradezu als  'Brenn-
     stoff',  um überhaupt  noch  mithalten  zu können.  Als ver-
     meintliche Alternative zu einer dringend benötigten Kur oder
     Therapie  aufgrund  persönlicher Umstände hält  Alkohol  den
     Produktionseinsatz aufrecht, und der Alkoholiker in spe läßt
     sich im wahrsten Sinne des Wortes 'verheizen'.  So werden er
     und seine Sucht geduldet, bis es zu spät ist.  Erst in letz-
     ter Zeit unterhalten manche größeren Unternehmen Abteilungen
     zur betriebsinternen Suchtberatung. 

     Üblich ist aber nach wie vor der Zyklus "Verdrängen, Verhei-
     zen,  Fallenlassen". Der Suchtgefärdete läßt sich anstacheln 
     bis  zum Umfallen,  und das macht den Alkohol zum Helfer des 
     Goldenen  Kalbes namens 'Umsatz'.  Sein schlechtes  Gewissen 
     (zumindest latent weiß er ja, was ihm blühen kann) macht ihn 
     zum  willfährigen  Robotnik,   der  immer  mehr die euphori-
     sierende Alkoholwirkung benötigt, um ungebrochene Leistungs-
     fähigkeit zur Schau und unter Beweis zu stellen.  Er schöpft 
     aus dem Alkohol Aggressivität, 'dopt' sich, um auf der Lang-
     streckendiszplin Leistungsgesellschaft  nicht zusammenzubre-
     chen. 

     Cannabis  dagegen hat Wirkungen,  die das genaue  Gegenstück 
     sind. Eine der treffendsten Beschreibungen fand ich in einem 
     vierbildrigen  Comic-Strip aus Kowalski,  dem einzig  freien 
     Blatt im Westen: 

     - Erstes Bild:     Eine Mauer, darauf Graffitti: "Kiffen
                        macht gleichgültig!" von links betritt
                        eine Person das Bild
     - Zweites Bild:    besagte Person entpuppt sich als wu-
                        scheliger Langhaarfreak und Hippie,
                        passiert die Mitte der Graffiti
     - Drittes Bild:    Der Freak schreibt etwas hinter die
                        Graffiti
     - Viertes Bild:    Er verläßt das Bild. Geschrieben hat
                        er: "Mir egal!"

     Wer  Haschisch raucht,  denkt nicht an maximale  Arbeitslei-
     stung - wenn er überhaupt in Zusammenhang mit seiner  Arbeit 
     Haschisch zu sich nimmt. 'Relaxen'  hat er im Sinn, Entspan-
     nung, das genaue Gegenteil der beschriebenen Alkoholwirkung. 
     Der Haschischraucher läßt sich nicht anstacheln und zeigt in 
     der Regel keinerlei Bedürfnis,  seine Leistungsfähigkeit zur 
     Schau zu stellen.  Die Leistungsphilosophie an sich  ist ihm 
     fremd.   Laut  Untersuchungen handelt er 'oft impulsiv, aber 
     nur selten aggressiv'. 

     Aggressivität wird von unserer Gesellschaft aber positiv be-
     wertet;   man  sieht in ihr die Triebfeder für  menschliches 
     Handeln und Ehrgeiz schlechthin.  Nur die Auswüchse der Agg-
     ressivität,  ihr Umschlagen in gewalttätige Handlungen, wird 
     negativ  bewertet.   Das Fehlen von Aggressivität  gilt  als 
     'Laschheit', nicht aggressive Menschen gelten als nicht lei-
     stungsfähig.   Eine Gesellschaft,  die sich gerne als  'Lei-
     stungsgesellschaft' feiert (bei näherer Betrachtung entpuppt 
     sich das allerdings als Mythos,  um die untergeordneten Mit-
     glieder  der Gesellschaft zur Leistung anzustacheln),   kann 
     eine  solche  Droge natürlich nicht gutheißen.  Sie ist  ein 
     Verstoß  gegen die von oben verordnete  Leistungsphilosophie 
     und rüttelt  an  den  vermeintlichen  Grundfesten  des hier-
     archisch strukturierten Gemeinwesens - von oben betrachtet. 

     So gesehen ist Haschisch eine Gefahr für das von der Gesell-
     schaft gezeichnete Selbstbildnis. Haschischrauchern sind die 
     Mythen von Karriere, unbedingtem Leistungswillen und 'gesun-
     dem' Aggressionspotential schwer bis überhaupt nicht zu ver-
     mitteln. Die Lockmittel, mit denen die Gesellschaft Leistung 
     aus ihren Mitgliedern  kitzelt,   orientieren sich aber aus-
     nahmslos an diesen Mythen.  Sie nehmen Form an in Statussym-
     bolen wie  Autos,   Fernseher  und Luxusurlauben,  verschie-
     dentlich in Gehaltserhöhungen,  bei denen  wegen der Steuer-
     progression ein  niedrigeres Netto-Gehalt herauskommt, grös-
     seren Büroräumen und der Möglichkeit,  selbst mal Vorgesetz-
     ter zu  sein - alles Ideale,  mit denen sich kaum ein Kiffer 
     hinter  dem  Ofen vorlocken läßt.  Der will selten mehr  als 
     seinen gerechten Lohn,  ein gerüttelt Maß  an Lebensqualität 
     und ansonsten seine Ruhe. 

     Hinter  der  vielbeschworenen 'Gefahr für die  Gesellschaft'
     steckt bei genauerem Hinsehen die Angst vor der Gefahr einer 
     Nivellierung  der  keineswegs  unumstrittenen Leistungsideo-
     logie, wie den Verantwortlichen in der Politik sehr wohl be-
     wußt ist.  Die einseitige Ausrichtung auf Leistung steht von 
     Psychologen-  und Soziologenseite aber  bereits seit einiger 
     Zeit  unter  scharfem Beschuß,  nicht zuletzt wegen  -  trau 
     schau wem - ihrer Auswirkung auf das  Drogenverhalten.  Erst 
     die sogenannten  Leistungsgesellschaften produzieren Drogen-
     süchtige  in  bedrohlich großer Zahl,  Motivation  ist nicht 
     selten der als unerträglich empfundene Leistungsdruck. Damit 
     erzeugt die Gesellschaft den Hang zum  Drogenkonsum, den sie 
     anschließlich  in Form einer  Symptombehandlung  auszumerzen 
     sucht. 

     Eine  politische Argumentation in dem Sinne,  Alkohol  ließe 
     sich bedauerlicherweise nicht verbieten, andere Rauschdrogen 
     seien  daher umso vehementer zurückzudrängen,  ist mehr  als 
     scheinheilig.   Zum einen ist der alkoholabhängige Politiker 
     kein Einzelfall, zum anderen wird die Droge Alkohol ganz ge-
     zielt  eingesetzt.   Ein klassisches Beispiel dafür ist  der 
     kürzlich wieder  einmal  abgehaltene 'Politische Aschermitt-
     woch'  der CSU in Passau. Wer hier beispielsweise den Waigel 
     hat reden hören,  bekommt eine Ahnung davon,  wie hier  mehr
     oder weniger  dümmliche  Parolen dem angedudelten Parteivolk 
     der CSU von seinen Häuptlingen reingedrückt werden.  Für Ar-
     gumentationen  ist  hier  kein Platz;  wer sein  Bier  nicht 
     trinkt (Aschermittwoch ist in Bayern weniger der Auftakt zur 
     Fastenzeit als vielmehr  das  Startsignal für die Starkbier-
     zeit), muß seine Enthaltsamkeit schon triftig begründen kön-
     nen  (Leberschaden,  Herzschrittmacher u.ä.),  um nicht  als 
     Marsmensch zu gelten. 
                                             Fortsetzung folgt...
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                     _____________________________ 
                     VI. Die süchtige Gesellschaft 
                     ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Wir  leben in einer süchtigen Gesellschaft.  Sie ist gewinn-
     süchtig, geltungssüchtig, konsumsüchtig, freßsüchtig,  illu-
     sionssüchtig,   fernsehsüchtig.  Seit sie sich von einer Be-
     darfsdeckungsgesellschaft hin  zu  einer  Bedarfsweckungsge-
     sellschaft entwickelt hat,   nehmen Drogenverhalten und dro-
     genähnliches Konsumverhalten zu. Die Werbung reagiert darauf 
     und  verkauft zunehmend Träume,  anstatt das  Produkt selbst 
     anzupreisen:  Die Lebensversicherung katapultiert den glück-
     lichen  Beitragszahler  in  ein  kanadisches   Seenparadies, 
     glückliche  Opas lutschen in sonnendurchfluteter Natur  noch 
     glücklicheren kleinen Mädchen  das  Joghurt mit naturidenti-
     schen Aromastoffen weg, um sie anschließend mit der nächsten 
     Plastikdose   voller  Buttersäureesterpampe  zu   beglücken, 
     Kopfschmerztabletten machen beliebt und erfolgreich, ganz zu 
     schweigen  von diversen Parfums und  Rasierwässerchen,   das 
     Ticket nach Rio kostet 12 Mark 50 und heißt Bacardi... 

     Das Fatale daran:  die Werbung spült uns weich mit absolutem 
     Unsinn - und jeder weiß es.  Wirken tut sie trotzdem,  nicht 
     umsonst ersinnen Werbestrategen solche Traumkampagnen, um an 
     das Innerste der potentiellen Kunden zu appellieren,   ihnen 
     im  Vertrauen auf den Placebo-Effekt der erwarteten  Wirkung 
     auch  das sinnloseste oder gar gesundheitlich bedenkliche zu 
     verkaufen.  Unsere Gesellschaft  ist  verkommen zu einer Ge-
     sellschaft der nicht eingelösten Versprechen. 

     Die  Werbung nutzt die allerorten anzutreffende Unzufrieden-
     heit für ihre Zwecke. Vorzugsweise verkauft sie Träume,  die 
     dem  einzelnen Menschen im Alltagsleben fehlen.  Hau ab  von 
     der langweiligen Party, setz dich in deinen Opel Corsa,  und 
     schon  röhrt  Joe Cocker "Unchain my Heart",  du  düst  über 
     menschenleere Straßen und findest dich im Nu auf der  Spitze 
     einer Klippe am Meer vor einer eindrucksvollen Naturkulisse.  

     Die  Wirklichkeit  kommt allerdings auch im  Opel  Corsa  im 
     nächsten  Stau  zum Stocken.  Aggressionen richten  sich  im 
     Straßenverkehr gegen die Mit-Verkehrsteilnehmer, die dem von 
     der Werbung versprochenen rauschigen Glücksgefühl durch ihre 
     Anwesenheit  im Wege stehen - ohne daß der Fahrer  sich  des 
     ursächlichen Zusammenhangs bewußt wäre. 

     Von  der Ersatzdroge Konsum (sie aktiviert tatsächlich  kör-
     pereigene Endorphine, wer hat noch nie etwas vom sprichwört-
     lichen 'Kaufrausch'  gehört?)  zur 'richtigen'  Droge ist es 
     nur  ein  kleiner Schritt.  Ob die nun Alkohol  oder  anders 
     heißt, ist zunächst einmal nebensächlich.  Entscheidend ist, 
     daß eine wirkliche Befriedigung nie stattfindet - der Rausch 
     ist  meist Sublimation eines nicht  erfüllten  Bedürfnisses, 
     nicht die tatsächliche Stillung dieses Bedürfnisses. 

                                             Fortsetzung folgt...
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                       _________________________ 
                       VII. Der Drogenbauchladen 
                       ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Erst  in diesem Jahrhundert wurden körpereigene Drogen  ent-
     deckt,  die sogenannten Endorphine (endogene Morphine).  Mit 
     zunehmender  Forschung auf diesem Gebiet kamen  erstaunliche 
     Dinge  zutage:  Nahezu unser gesamtes Triebleben wird  durch 
     Drogen  gesteuert!  Kein normaler Mensch übt Geschlechtsver-
     kehr so aus, wie ihn die Kirche gerne hätte: als rein ratio-
     nalen Akt der Kinderzeugung. Das Euphoriegefühl des Orgasmus 
     beruht auf einem wahren Feuerwerk von endogenen Drogen.  Der 
     Sex-Süchtige ist in Wahrheit nicht süchtig nach Sex,  er ist 
     süchtig nach dem dabei entstehenden endogenen Drogencocktail 
     und dem explosiven 'Flash', der ihn dabei überkommt. Und der 
     'normale' Mensch wird - wie jedes höhere Lebewesen - von der 
     Natur  mit Drogen 'belohnt',  wenn er sich  in  dieser  oder 
     anderer Weise um die Evolution verdient macht. 

     Solange  der Mensch nicht einer akuten Ausnahmesituation der 
     Unterernährung (Hunger)  ausgesetzt ist,  wird sogar der Eß-
     trieb durch körpereigene Drogen gesteuert.  Der Freßsüchtige 
     ist  nicht  freßsüchtig,  er ist ebenso wie  der  Sex-Maniac 
     süchtig nach einem ganz bestimmten endogenen Drogencocktail. 

     Auf der Suche nach endogenen Drogen braucht man sich nur der 
     Sprache zu bedienen; instinktiv richtig spricht der Volxmund 
     dort von 'Rausch'  und 'Sucht',  wo körpereigene Drogen auch 
     tatsächlich im Spiel sind.  Das gilt auch für den 'Geschwin-
     digkeitsrausch'  und den 'Machtrausch'.  Bezüglich letzterem 
     wurde erst jüngst  ein  außerordentlich diffiziler Zusammen-
     hang  von Endorphinausschüttungen und der Stellung in  einer 
     hierarchisch strukturierten Gesellschaft entdeckt:  Je höher 
     die Stellung in einer Gruppe (kann auch eine Firma sein bzw. 
     die soziale Stellung schlechthin),  umso konzentrierter wer-
     den bestimmte Endorphine ausgeschüttet. Die niedrigsten Mit-
     glieder einer solchen Gruppe werden von ihrem eigenen Körper 
     durch Drogenentzug bestraft. 

     Damit scheint die Natur den einzelnen Menschen geradezu  an-
     stacheln zu wollen, eine möglichst hohe soziale Stellung an-
     zustreben.  Bequemer wäre  es ja vielleicht ohne diesen Ehr-
     geiz,   aber  zur Überwindung dieser Bequemlichkeit  behilft 
     sich die Natur  mit  Verlockungen in Form von endogenen Dro-
     gen.  Einen Mangel kompensiert der Mensch mit  Ersatzbefrie-
     digung.  Das muß nicht heißen,  daß er gleich zum Drogenkon-
     sumenten  wird.   Vielleicht  kompensiert er  beispielsweise 
     seine  mangelnde soziale Stellung mit einem  schnellen  Auto 
     und drückt jedesmal auf die Tube, wenn ihm was stinkt... 

     Das  Spiel,  welches die Natur hier besonders mit den Säuge-
     tieren spielt, ist dabei keineswegs gefahrlos.  Wie überall, 
     wo Drogen im Spiel sind, besteht im Zusammenhang mit psychi-
     schen Dispositionen das  Risiko  von Abhängigkeit und Sucht. 
     Wie immer,  wenn  Drogen verwendet werden,   um sich von be-
     stimmten Dingen abzulenken, wenn Mängel durch Euphorien kom-
     pensiert  werden  sollen,  ist es zur Sucht nur ein  kleiner 
     Schritt. 

     Und ob es nun ein wesentlicher Vorteil ist, sich auf körper-
     eigene  Drogen  zu beschränken,  kann man so  pauschal  auch 
     nicht  sagen.  Der 'Geschwindigkeitsrausch',  mit dem andere 
     Mängel kompensiert werden,  ist akut lebensgefährlich.   Wer 
     seine  Frau oder Kinder verprügelt,  um als  Underdog  seine 
     mangelhafte Ausschüttung an 'Machtendorphinen' zu kompensie-
     ren, ist gemeingefährlich. Letzteres geschieht vor allem un-
     ter dem Einfluß der 'externen' Droge Alkohol; unter dem Ein-
     fluß von Cannabis  scheint  ein Hang zum Mißhandeln von Mit-
     menschen dagegen nicht zum Wirkungsspektrum zu  gehören. Ein 
     Grund mehr! 
                                             Fortsetzung folgt...
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                  ___________________________________ 
                  IIX. Die 'drogenfreie' Gesellschaft
                  ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Die 42 000 Drogentoten im letzten Jahr (40 000  Alkoholtote, 
     2000  Herointote)  sind mehr als nur eine Unzahl von Einzel-
     schicksalen. Sie beschreiben das letale (=tödliche) Suchtpo-
     tential der Gesellschaft als Ganzes.  Die Anzahl der Süchti-
     gen ist weit  höher,  und noch höher ist die Zahl aller Dro-
     genkonsumenten. Allein die ermittelten 3 bis 4 Millionen Ha-
     schischraucher stellen 5% *aller* 80 Millionen Bundesbürger. 
     Addiert man die (nicht haschischrauchenden)  Alkoholtrinker, 
     Tablettenschlucker vom 'Schmerzmittel'  bis zu diversen Auf-
     putschern und Schlaftabletten und die Benutzer schwerer Dro-
     gen wie Kokain und Heroin, zieht davon die Kinder ab - sagen 
     wir mal:  unter 12 Jahren - bleibt nur ein Bruchteil der Be-
     völkerung übrig, der gar keine Drogen zu sich nimmt. 

     Tatsächlich  hält von wenigen Ausnahmen abgesehen auch  nie-
     mand  eine drogenfreie Gesellschaft im Sinne einer  staatli-
     chen Organisation für möglich oder gar für wirklich  erstre-
     benswert. Zu den wenigen Ausnahmen gehören auch noch Politi-
     kerstatements,  die man angesichts des parlamentarischen Al-
     koholismus nur als  verlogen bezeichnen  kann.  Eine Gesell-
     schaft kann zum Einen nur dann drogenfrei sein,  d.h. völlig 
     frei vom Konsum nicht  körpereigener  Drogen,  wenn die Sti-
     mulation  der körpereigenen Drogen  ausreichend  ist  (jeder 
     Mangel würde durch Drogeneinnahme kompensiert), zum Anderen, 
     wenn  sie  ihren Mitgliedern ohne Drogen  ein  Leben  bieten 
     kann, das Drogenkonsum als Verschlechterung der Lebensquali-
     tät wahrnehmen läßt.  Das ist in Gesellschaften ab einer ge-
     wissen Größenordnung aber schlicht unmöglich,  weil  einfach 
     Frustpotential  und Kompensationsbedürfnis allein durch  die 
     Anzahl der Menschen zu sehr zunehmen. 

     Drogenfreie Gesellschaften existieren daher nur in geschlos-
     senen und überschaubaren Gruppen, meist solchen mit religiö-
     sem Hintergrund.  Solche Gemeinschaften kultivieren ganz be-
     wußt ein Gemeinschaftsgefühl,  institutionalisieren es durch 
     gemeinsames Essen,  Meditieren etc.  Es werden Techniken an-
     gewendet, die die Ausschüttung von Endorphinen sicherstellen 
     (dazu  gehören  Meditationstechniken zum Erreichen  gewisser 
     Glücksgefühle übrigens ebenso wie die Selbstquälung der Fla-
     gellantentruppe vom Opus Dei). Die überall sonst herrschende 
     'Hackordnung'  wird entweder bewußt  ausgesetzt  (alle  sind 
     gleich)  oder durch  ein  striktes hierarchisches Gehorsams-
     system lahmgelegt. 

     Übertragen auf ein amorphes und vielschichtiges  Gemeinwesen 
     wie  einen  Staat  lassen sich  solche  Konzepte  allerdings 
     nicht. Das beste Beispiel dafür war die amerikanische Prohi-
     bition,  massiv betrieben von den damals politisch sehr ein-
     flußreichen  Quäkern.  Die Quäker trinken keinen Alkohol und 
     nehmen auch sonst keine Drogen, sie rauchen nicht einmal Ta-
     bak.  Ihren politischen Einfluß gewannen sie in der Zeit der 
     Rezession,  als ihre  wohlgeordneten Gemeinschaften so ziem-
     lich als einzige  noch funktionierten.  Ehrenamtlich betrie-
     bene  Quäkerküchen ernährten die vom Staat  alleingelassenen 
     Arbeitslosen,   untereinander brauchten sie  kein  Geld  und 
     konnten daher wirtschaftlich weitgehend unabhängig agieren. 

     Die  Quäker sahen das Übel der Rezession vor allem durch den 
     traditionellen  Alkoholkonsum verursacht,  mit dem sie  sich 
     durch  ihre eigene Wohltätigkeit konfrontiert sahen und  der 
     ihre heile Welt zutiefst erschütterte. Da sie scheinbar ohne 
     Rausch  auskamen,  wollten sie dem amerikanischen Volk  eine 
     Radikalkur verpassen - und die wirkte sich katastrophal aus: 
     Der Alkoholkonsum wurde nicht zurückgedrängt.  Millionen von 
     Liquor-Stores (dort gab's vorher Whisky,  Bier etc.)  mußten 
     dichtmachen oder umsatteln, das Geschäft übernahmen die sich 
     zunehmend  organisierenden  Gangsterbanden  (der  Zwang  zur 
     großflächigen  Organisation rührte aus der Notwendigkeit des 
     Aufbaus  eines  eigenen   und  autark  funktionierenden Ver-
     triebsnetzes), Schnapsbrennen wurde geradezu zum Volkssport. 

     Das Experiment Prohibition scheiterte kläglich, wie mittler-
     weile jeder weiß.  Gangsterbanden und Familienclans kamen zu 
     Macht und Einfluß, viele davon bis heute.  Es wurde mehr und 
     vor allem heftiger getrunken als je zuvor,  denn wo es keine 
     Möglichkeit gibt,  offen zu trinken,  wird heimlich das ver-
     meintliche Defizit aufgeholt - und weit übertrieben.  In ge-
     ringerem  Ausmaß  kann man etwas ähnliches beim  Pub-Syndrom 
     beobachten,  einer irisch/englischen Spezialität:  die Poli-
     zeistunde,   für  unsere Begriffe extrem früh um 09:45   Uhr 
     abends eingeläutet, führt dort nicht wie hier zur Bestellung 
     eines letzten Biers, sondern derer drei, vier oder gar fünf, 
     die dann auch im Schnellverfahren (15  min)  eingesaugt wer-
     den.   Auf diese Sitte spielt übrigens der 'Anhalter'  an  - 
     dies für Kenner der Materie 42. 

     Dabei lebten die Quäker gar nicht ohne Rausch - sie  besorg-
     ten  ihn  sich nur anders:  ihren Namen  hat  die  religiöse 
     Gemeinschaft vom 'Zungenreden',  das in der Gemeinde prakti-
     ziert  wird.   Dabei  fallen  einige  Mitglieder  in  Trance 
     (Rausch)   und brabbeln für Außenstehende  Unverständliches. 
     Für  die Gemeindemitglieder (in leichterer Trance)   enthält 
     das 'Quaken' göttliche Offenbarungen. Grundlage sind gemein-
     schaftlich betriebene Meditations-  bzw. Bet-Techniken.  Die 
     Bevölkerung  eines  ganzen Staates in solchen  Techniken  zu 
     unterweisen  - hoffnungslos.  Es ist schließlich  einfacher, 
     Drogen zu nehmen, als körpereigene zu stimulieren. 

     Tatsache  ist,   daß eine wirklich drogenfreie  Gesellschaft 
     überhaupt nicht existieren kann,  bestenfalls eine,  die dem 
     Körper  keine Drogen zuführt.  Da das aber illusorisch  ist, 
     versucht  man  eine monotoxische Gesellschaft zu  erzwingen, 
     eine, die nur eine Droge nimmt und sonst keine (ach ja,  die 
     Pillen - sind doch keine Drogen!  Verschreibt doch der  Arzt 
     :-).   Das ist die Logik der Monokultur mit allen ihren  sy-
     stemimmanenten Fehlern. Einigkeit und Recht auf Alkohol! 

     Es stellt sich die Frage, ob es nicht ein ganz und gar typi-
     scher  Hirnriß dieser monokulturellen Gesellschaft ist,   in 
     der  Zulassung nur einer Droge ein geringeres Übel zu  sehen 
     als in der Zulassung mehrerer,  auch wenn diese weit weniger 
     Schaden verursachen.  Von atemberaubender Intelligenz  zeugt 
     eine derart quantitative Betrachtungsweise jedenfalls nicht. 

                                             Fortsetzung folgt...
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Publikation: * Vom Recht auf Rausch *                  (‡) 1992 by TV1

                         ____________________ 
                         IX. Rausch und Sucht
                         ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Die politische Argumentation gegen Cannabis wird immer  wie-
     der mit der Suchtgefahr bzw.  der Gefahr eines Einstiegs  in 
     schwere Drogensucht begründet.  Das ergibt mehrere Paradoxa, 
     nicht  nur  im Hinblick auf  die  geringere  Suchtgefährdung 
     durch  Cannabis  (man spricht hier nur von der Gefahr  einer 
     'Gewöhnung',   physische Entzugssymptome sind nicht bekannt) 
     im  Verhältnis  zum  eindeutig  potentiell  suchterzeugenden 
     Alkohol. 

     Psilocybin  etwa,  Meskalin oder LSD - alles enorm  wirksame 
     Drogen  - werden als nicht suchterzeugend,  ja nicht  einmal 
     als gewöhnungserzeugend geführt.  Die Gefahr,  die von ihnen 
     ausgeht,  ist unmittelbarer.  Überdosierungen können zu psy-
     chischem Zusammenbruch oder zum Tod führen. 

     Andererseits  gibt es so etliche Mittelchen,   die  physisch 
     suchterzeugend sind,  ohne einen Rausch oder eine rauschähn-
     liche  Wirkung zu erzeugen.  Dazu gehören unter anderem  die 
     vielen Abführmittelchen,  neben 'Schmerztabletten',  Aufput-
     schern und Sedativa Verkaufsschlager in den Apotheken. Jeder 
     Arzt kennt  die  bei  dauerhaftem  Konsum  zwangsläufige Ab-
     hängigkeit (der Körper wird 'faul' und stoppt die Produktion 
     körpereigener  Verdauungsförderer),  aber es  ist zum  Einen 
     einfacher,  den Rezeptblock zu zücken,  als  eine Darmflora-
     Therapie  mit noch dazu nicht gerade  kooperativen Patienten 
     durchzuführen,  zum Anderen stellt die Abhängigkeit eine Art 
     Einkommensgarantie dar. 

     Zu solchen Mitteln gehört übrigens auch die Anti-Baby-Pille. 
     Durch  die  dauernde  Befeuerung des  Gehirns  mit  unwahren 
     Schwangerschaftsbotschaften  versucht  die  Hypophyse   nach 
     langjährigem Gebrauch bei vielen Frauen gar nicht mehr,  ei-
     nen Eisprung herbeizuführen. Manchmal stellt sich der natür-
     liche Rythmus nach einiger Zeit wieder ein,  manchmal müssen 
     Frauen aber auch mit Hormonbehandlungen  erst wieder auf ge-
     bärfähig gepeppt werden, wenn sie Kinder kriegen wollen. 

     Sucht und Rausch hängen nicht unmittelbar zusammen.  Es gibt 
     rauscherzeugende  Drogen,  die nicht süchtig machen,  und es 
     gibt  nicht-rauscherzeugende Drogen,  die sehr wohl  süchtig 
     machen. 

     Sucht ist auch nicht gleich Sucht. Nur wenige Drogen wie Al-
     kohol,  Morphine (darunter die beiden 'Hustenmittel'  Codein 
     und Heroin),  Kokain,  Amphetamine und Barbiturate  erzeugen 
     über kurz oder lang körperliche Abhängigkeit.  Dabei  findet 
     Drogensucht nie im luftleeren Raum statt. Wer Drogensüchtige 
     (bzw.  Alkoholabhängige) kennt,  weiß,  daß sie in der Regel 
     aus katastrophalen sozialen Umständen stammen.  Dabei  macht 
     es keinen Unterschied, ob Vater und/oder Mutter trinken, do-
     minant bis zum Erbrechen oder Archetypen von Versagern sind, 
     der Stiefvater die Tochter vergewaltigt hat - immer ist  die 
     Drogensucht nicht die Ursache,  sondern das Symptom schwerer 
     sozialer bzw.  psychischer Störungen,  die oft lange zurück-
     liegen. 

     Die Anonymen Alkoholiker wissen das. Sie bezeichnen sich als 
     alkoholabhängig,   auch wenn sie Jahrzehnte  keinen  Tropfen 
     mehr angerührt haben,  und sie animieren ihre Mitglieder und 
     Gäste,  ganz offen über ihre Probleme zu sprechen.  Sie wis-
     sen,  daß diese Probleme und nicht der Alkohol Ursache ihrer 
     Sucht  sind.  Ihr Ziel ist es,  'trocken'  zu werden und  zu 
     bleiben,   denn sie wissen,  daß ein Alkoholiker sein  Leben 
     lang  Alkoholiker bleibt.  Nur die Annahme der Sucht und die 
     Offenbarung  vor anderen hilft dabei,  von der Droge  selbst 
     wegzukommen.  Das aber kann nur funktionieren,  wenn es eine 
     Gemeinschaft - eben wie die Anonymen Alkoholiker - gibt, die 
     den  Süchtigen auffängt.  Der Griff zur Flasche beginnt  mit 
     der ersten einsamen Stunde neu,  wenn man sich an  niemanden 
     wenden kann. 
                                             Fortsetzung folgt...
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Publikation: * Vom Recht auf Rausch *                  (‡) 1992 by TV1

                 _____________________________________ 
                 X. Knast, Therapie oder Gehirnwäsche?
                 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Therapien gegen Drogensucht gibt es nicht! Das muß an dieser 
     Stelle mal ganz klar gesagt werden. Alkohol- oder Drogenent-
     zug  kann man praktizieren,  aber jeder  Drogensüchtige  war 
     schon süchtig, bevor er 'seine Droge gefunden hat',  und wie 
     der Alkoholiker bleibt auch er  danach sein Leben lang süch-
     tig. Seine einzige Chance, von der Droge selbst loszukommen, 
     ist das Akzeptieren  seiner lebenslangen Sucht und ihrer Ur-
     sachen, das bewußte Fernhalten der Suchtbefriedigung und ei-
     ne Gemeinschaft von Menschen,  denen er vertraut und an  die 
     er sich jederzeit wenden kann. 

     Auf der Suche nach einem Zivildienstplatz habe ich mich sei-
     nerzeit in verschiedenen 'Therapiezentren'  umgesehen.   Das 
     Resultat war letztendlich,  daß ich zur Bundeswehr  gegangen 
     bin. Das nur mal am Rande... 

     Die 'Therapien',  die bei uns angeboten werden,  sind keine! 
     Meist  handelt es sich dabei um menschenverachtende  Gehirn-
     wäsche:  Der Neuankömmling wird rasiert vom Kopf bis zu  den 
     Sohlen,   seine Persönlichkeit wird bewußt zertrümmert.   Es 
     wird bewußt mit einem enormen Leidensdruck gearbeitet, Hier-
     archien  unter  den Patienten werden übermäßig  ausgebaut  - 
     kurz:  es wird versucht,  den einzelnen Menschen  regelrecht 
     umzuprogrammieren,   und zwar für ein Leben  in  Hierarchie, 
     Unterordnung,  Leistung... die ganze Philosophie der Gesell-
     schaft (du mußt dich einordnen, du mußt stark sein,  du mußt 
     dein Leben in die eigene Hand nehmen, du mußt...  du mußt... 
     du  mußt...)  wird dem Drogensüchtigen mit Hochdruck in  die 
     Hirnschale gepreßt. 

     Dabei ist seine Sucht ja gerade ein indirektes oder auch di-
     rektes Symptom dieser  fragwürdigen Gesellschaftsideale. Be-
     trieben von rührigen  Organisationen oder auch zumindest um-
     strittenen Institutionen (Scientology etc.) besteht das Per-
     sonal aus ehemaligen Drogenbenutzern (eben nicht: ehemaligen 
     Abhängigen!  s.o.),  die es in  der  therapiezentrumseigenen 
     Hierarchie eben bis zum Kalfaktor  gebracht  haben. Sie sind 
     wer!  Und das hat ihnen ihr  Leben lang gefehlt...  In Wirk-
     lichkeit sind sie von der einen  Abhängigkeit  in die andere 
     geraten:  von der Drogenabhängigkeit  in die Drogentherapie-
     zentrumsabhängigkeit. 

     Ohne diese Aufgabe, oft das einzige, wovon sie etwas verste-
     hen, würden die meisten von ihnen zusammenbrechen.  Das The-
     rapiezentrum sichert ihnen auch die Gemeinschaft,  jenen so-
     zialen Rückhalt, der zum Drogenverzicht nötig ist.  Der nor-
     male Entzugspatient ist ärmer dran.  Er muß irgendwann gehen 
     und  steht dann im Normalfall vor  derselben  sozialen Leere 
     wie  vor seinem Entzug.  Und die Rückfallquoten zeichnen ein 
     trauriges 'Erfolgs'-Bild.  Gibt es kein  Umfeld,  etwa durch 
     angeschlossene  Betriebe  mit  Arbeitsstätten sowie betreute 
     Wohngemeinschaften,  liegt die  Rückfallquote  bei weit über 
     90%;  gibt es dauerhafte Resozialisierung nach der Therapie, 
     sind  die Erfolgsquoten immer noch jämmerlich  im Verhältnis 
     zum Kostenaufwand der Entzugstherapie. 

     'Therapie  statt  Strafe'  kann man mit etwas Sarkasmus  als 
     ähnlich  tautologische Verdrehung betrachten  wie  'Freiheit 
     statt Sozialismus'.  Ob die Persönlichkeitszertrümmerung  im 
     Knast  oder einem Therapiezentrum vollzogen wird,  ist  eher 
     nebensächlich. Das einzige,  was im Vergleich für ein Thera-
     piezentrum spricht,  ist im Gegensatz zum Knast die tatsäch-
     liche Drogenfreiheit. Im Knast an Drogen zu kommen, wenn man 
     Kohle  hat,   ist nach Aussagen 'Ehemaliger'   leichter  als 
     'draußen'.  Die Rückfallquoten jedenfalls sind ähnlich hoch, 
     allerdings kommen aus  Knästen  öfters mal Delinquenten dro-
     gensüchtig  heraus,   die vorher noch gar keinen Kontakt  zu 
     Drogen hatten (mit  schönem  Gruß  an die bayerische Justiz-
     vermisterin Berghofer-Weichner:  Am Anfang aller Sucht steht 
     die Selbstlüge!). 

     Paradoxerweise  verhindert  es dieser und fast alle  anderen 
     Staaten,  daß die einzig sinnvolle Dauertherapie,  die  nach 
     dem Muster der Anonymen Alkoholiker,  eine Grundlage findet. 
     Deren  Konzept  basiert darauf,  daß  niemand  fortgeschickt 
     wird, auch wenn er rückfällig geworden ist, und auf der Ein-
     leitungsformel  eines jeden Bekenntnisses auf  der  Versamm-
     lung:  "Ich heiße XYZ und ich bin Alkoholiker." Wie soll das 
     gehen, wenn der Abhängige fürchten muß,  aufgrund einer sol-
     chen Aussage vom Fleck weg verhaftet zu werden? Es ist dabei 
     nicht die Legalität des Alkohols,  die  ein solches Vorgehen 
     möglich macht,  es  ist  das Fehlen der Kriminalisierung von 
     Süchtigen. 

     Der  Griff zur süchtig machenden Droge ist kein  krimineller 
     Akt!  Niemand wird 'zufällig' süchtig,  nur 'weil er mal was 
     probiert  hat'.  Indem die politischen Vertreter dieser  Ge-
     sellschaft solche Horrorszenarien malen,  die in ausreichend 
     verkorksten  Familien erst recht zu psychischen Katastrophen 
     führen  und  spätere  Drogensucht  (wie  war  das  mit   dem 
     Alkohol?)  eher fördern als verhindern (wie war das mit  der 
     angeblichen  Prävention?),  versuchen sie,  sich selbst  von 
     Schuld freizusprechen.  Es sind aber die Zustände  innerhalb 
     einer Gesellschaft, die erst zu bedrohlichen Drogenproblemen 
     führen. Eine wirklich gut funktionierende - menschenwürdige! 
     -  Gesellschaft konsumiert zwar vielleicht Drogen,  aber sie 
     fällt nicht verbreiteter Drogensucht zum Opfer. 

     Man  könnte hier den Vergleich mit den 'Schädlingen'  in der 
     Natur anführen. Sie sind zwar immer vorhanden, werden jedoch 
     erst dann zu einem bedrohlichen Problem,  wenn Monokulturen, 
     Raubbau  etc.   die  Widerstandskraft  eines  Ökosystems ge-
     schwächt haben.  Aber daß unsere Politiker im Bereich Ökolo-
     gie  und vernetztem Denken ein paar fast schon  pathologisch 
     zu nennende Erkenntnisdefizite aufweisen,  weiß man ja.  Sie 
     kennen halt nur,  daß man zur Giftspritze greifen muß,  wenn 
     zuviele Käfer krabbeln. Daß dabei auch die Vögel draufgehen, 
     die  die Käfer dezimieren - wen interessiert's?  Sollen  sie 
     halt keine Käfer fressen... 
                                             Fortsetzung folgt...
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Betreff:    TV1: Vom Recht auf Rausch (XI & Schluß)
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Datum/Zeit: 27.05.93/05:00 Uhr
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                  ___________________________________ 
                  XI. Wenn schon, dann bitte sinnlos! 
                  ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

     Ich lebe in einem Ort aus lauter Weißbierdrogis.  Wir  haben 
     eine  gut funktionierende heimische Drogenproduktion (bestes 
     Weißbier  von Welt),  und ein paar von diesen Weißbierdrogis 
     (mich  eingeschlossen)   verachten auch einen guten  Zug  am 
     Joint hin und wieder nicht.  Komischerweise bin ich auf mei-
     ner Drogenkarriereleiter aber  nicht  so recht über Cannabis 
     hinausgekommen,   obwohl ich mittlerweile 36  bin  und  nach 
     stoiber'scher Logik längst auf dem Höhepunkt,  dem Frankfur-
     ter Bahnhofsklo, heruntergefallen sein müßte. 

     Neben  einigen  Alkoholikern und einer Unzahl von  Freizeit-
     trinkern  kenne ich ein paar Menschen von hier,  die im her-
     kömmlichen Sinne drogenabhängig geworden sind, und ich kenne 
     ein  paar mehr,  die gelegentlich auch harte Drogen  nehmen. 
     Einer ist  eben erst nach übermäßigem Gebrauch von Kokain in 
     Verbindung mit dem  gegen leicht erhältliches Rezept erhält-
     lichen Rohypnol draufgegangen.  Ich kenne auch ein paar Men-
     schen,   die gar keine Drogen nehmen.  Manche von  letzteren 
     sind ganz nett, die meisten besaufen sich aber derart an ih-
     rer Nüchternheit, daß es ganz und gar keinen Spaß macht, mit 
     ihnen zusammen zu sein. Und dann gibt es noch die Legion der 
     vermeintlich Drogenfreien,  die nie  verstehen werden, warum 
     sie ihre Tablettenschränke nicht mehr zukriegen, ich dagegen 
     nicht mal einen habe... 

     Ich plädiere dafür,  daß Drogenkonsum generell entkriminali-
     siert wird,  weil Drogeneinnahme selbst kein krimineller Akt 
     sein kann. Das spricht meinem demokratisch-rechtsstaatlichen 
     Empfinden Hohn:  ich gehöre nicht dem Staat,  als  deutscher 
     Staatsbürger bin ich Mitglied des verfassungsmäßigen kollek-
     tiven Souveräns,  des deutschen Volkes.  Als solches spreche 
     ich meinen parlamentarischen Vertretern das Recht ab,  unser 
     naturgemäßes und  freiwilliges Verhalten einzuschränken, so-
     lange dadurch nicht andere Mitglieder des Souveräns an Leib, 
     Eigentum  oder  in  Ausübung  ihrer  Freiheit beeinträchtigt 
     werden. 

     Ich  fordere  meine Vertreter in den  verschiedenen  Verfas-
     sungsorganen auf,  der Evolution endlich Rechnung zu  tragen 
     und unser allen höheren Lebewesen eigenes und naturgegebenes 
     Recht  auf Rausch sowie die eigenverantwortliche  und  freie 
     Wahl  der Mittel nicht länger widernatürlich zu verweigern - 
     ich propagiere nicht den Rausch als Mittel der sozialen Kom-
     munikation,   und ich fordere schon gar nicht zu  exzessivem 
     Konsum sozialgefährdender Drogen auf. 

     In diesem Sinne  fordere ich die Pflicht der staatlichen Or-
     gane zur  objektiven Aufklärung im  Sinne einer Eigenverant-
     wortlichkeit des Individuums ein. Ich plädiere dafür anstel-
     le der gängigen Praxis von Verkleisterung, Dauernotlügen und 
     Legendenverbreitung, die wirkungsvoller Prävention wegen ih-
     rer Unglaubwürdigkeit einen Bärendienst erweisen. 

     Ich  plädiere weiterhin dafür,  daß im Rahmen einer  Behand-
     lungs-Nachweispflicht  mit  Priorität von Heilung und  Ursa-
     chenbehandlung eine stärkere Kontrolle auf  Pharmaindustrie, 
     Ärzte und Apotheken ausgeübt wird und daß bei Mißachtung des 
     Mißbrauchsverbots bei Industrie, Ärzten und Apothekern durch 
     legalisierte,  aber durch keine Indikation unter Berücksich-
     tigung des Heilungs-Primats abgedeckte  Drogenabgabe diesel-
     ben Strafen gelten wie bei  Drogenschiebern,  die mit harten 
     Drogen Profit erwirtschaften. 

     Ich plädiere dafür, daß Suchtkranke von kontrollierten Stel-
     len notversorgt und daß überregionale Süchtigenvereinigungen 
     nach  dem Muster der Anonymen Alkoholiker gefördert  werden, 
     ebenso damit  verbundene Entzugseinrichtungen mit anschlies-
     sendem Resozialisierungskonzept. 

     Ich plädiere für  eine sachbezogene und wissenschaftlich ab-
     gesicherte Differenzierung von Drogen und ihrer  Weitergabe, 
     und ich plädiere dafür, daß im Rahmen einer Gesetzesänderung 
     formulierte  Grundsätze einerseits auch für  Pharmaindustrie 
     und -handel gelten,   andererseits  die Produktion von nach-
     weislich sozial und  individuell ungefährlicheren Drogen als 
     den sogenannten 'traditionellen' (Bier,  Wein, Schnaps, 'Ma-
     genbitter')  freigegeben und  im Falle kommerzieller Verwer-
     tung denselben Kontrollen unterworfen wird. 

     Ich plädiere für ein generelles Werbeverbot von Drogen aller 
     Art in den Medien, also auch von Schmerz-, Abführ- und ande-
     ren Mitteln,  weil sie nötiger medizinischer  und psychothe-
     rapeutischer Versorgung im Sinne von Heilung entgegenwirken. 

     Ich  plädiere  dafür,  daß die Gesellschaft als  Ganzes  ihr 
     Suchtpotential  als solches anerkennt,  damit sie  überhaupt 
     sinnvoll dagegen vorgehen bzw. damit umgehen kann. 

     Rausch *ist*  Naturrecht,  sonst würde sich die Natur  nicht 
     bestimmter  Rauschmittel bedienen.  Und weil sie  Naturrecht 
     *ist*, wird kein von Menschen ersonnenes Gesetz den Gebrauch 
     von  Drogen  durch Menschen verhindern können -  erst  recht 
     nicht,   wenn die Inkonsequenz beim Drogenkonsum derart  zum 
     Himmel  schreit wie bei gewissen Politikern,  die zwar  (hin 
     und  wieder deutlich alkoholisiert oder barschelmäßig tavor-
     bedröhnt)  im Fernsehen  auftreten und inkompetent von 'Ein-
     stiegsdrogen' schwafeln,  während sie lediglich interessiert 
     sind,   ihren eigenen Drogenkonsum zu verharmlosen  und  die 
     Produzenten 'ihrer'  Drogen  aus der Diskussion herauszuhal-
     ten. 

     Wer Drogen nehmen will,  soll Drogen nehmen - er tut's ja so 
     oder  so.  Denen aber,  die sich ihr Recht auf Rausch -  wie 
     auch  immer - nehmen wollen,  möchte ich doch eine gute alte 
     Trinkerregel auf den Weg geben:  Wenn schon,  dann  sinnlos! 
     Was  das  heißen  soll?  Nun:  Wer einen anderen  Grund  zum 
     Rauschdrogenkonsum  vorschützt als den,  sich einen 'gottge-
     fälligen' Rausch zu verschaffen, ist suchtgefährdet! In die-
     sem  Sinne  sollte man sich die Politikerstatements zur  mo-
     notoxischen  Alternative Alkohol zu Gemüte führen:  'soziale 
     Funktion',  'Tradition',  'Gläschen Wein',  'Glas Bier' bla-
     blabla... Es sind die ganz und gar typischen, geradezu klas-
     sischen Selbstlügen von Alkoholabhängigen,   nachzulesen  in 
     der diesbezüglichen Fachliteratur... 
                                                         * Ende *
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