Verein für interaktive Randgruppenarbeit und Suchtproblematik |
1970 |
Gabriel Nahas, seines Zeichens hyperventilierender
Hanfverteufler, tritt Anslingers Nachfolge als
Sonderberater der Narkotika Kommission der UNO an. Währenddem
aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse die Stimmung
gegenüber Cannabis wieder langsam umschlägt, verfestigt
sich der Geist der Repression in der UNO. Nahas
verbringt die folgenden Jahre damit, Munchs alte, zum Teil
von M. selbst widerrufene Vorbehalte gegen Cannabis neu
aufzufrischen und durch aus wissenschaftlicher Sicht
haarsträubende Experimente zu "bestätigen" und bringt
sich an den alljährlichen
UN-Suchtstoffkommissionssitzungen mit einer jeweils neuen, haarsträubenden
"Erkenntnis" in's Gerede (seine Erkenntnisse werden zwar
von kaum einem Wissenschaftler goutiert, dennoch reichen
die Argumentationen jeweils aus, um Diskussionen über
eine allfällige Cannabisfreigabe "bis zum Vorliegen
weiterer Erkenntnisse" zu verschieben). In den 90ern wird Nahas von der Psychosekte VPM an Symposien jeweils als "gewichtige internationale Fachkapazität präsentiert". USA: Nahas diagnostiziert an erstickten Affen Hirnschäden und schiebt sie zugeführtem Cannabis zu. Nahas, der sich selbst als engagierter Haschischfeind bezeichnet, behauptet, in Europa würde das Rauchen einiger Joints als landläufige Selbstmordmethode angewendet (selbstverständlich ist das die "fundierte Fachaussage eines Experten")
"Man muss nur eine Sache als Problem bezeichnen und sich anbieten, es zu lösen, dann ist man auch kompetent". "Wenn sich ein Gesetz nicht gleich durchsetzen lässt, muss man mit noch härteren Strafen an die Sache rangehen"
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1971 |
D: Wolfram Keup wärmt Anslingers "Einstiegs-Theorie" als
"Domino-Theorie" auf
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1972 |
UNO: Nahas behauptet, Cannabiskonsum führe zu
irreparablen Gehirnschäden und einem vorzeitigen Altern um
Jahrzehnte
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22.03.1972 |
USA: Die amerikanische Kommission für Marihuana und
Drogen Missbrauch empfiehlt, Gefängnis- und Geldstrafen für
Marihuanagebrauch abzuschaffen, der private Gebrauch
soll legalisiert werden.
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1973 |
UNO: Nahas behauptet, dass der Konsum selbst kleiner
Cannabismengen zu schweren Fehlgeburten (Kinder mit
mehreren Köpfen) führen könne und dass sich dies ohne
weiteren Konsum selbst mit einer Verzögerung von einer
Generation einstellen könne.
USA: Das "Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs" wird endgültig und vollständig aufgelöst. Nachfolgeorganisation wird die DEA.
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1974 |
UNO: Nahas verbreitet, Cannabis mache Männer impotent
und Frauen unfruchtbar
USA: Gouverneur Reagan bestellt ein Marihuana-Gutachten und Dr. Heath fügt einigen Affen eine CO-Vergiftung zu, die er dann als Marihuana-Schädigung verkauft
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1975 |
UNO: Nahas verbreitet, Cannabiskonsum lasse den Männern
Brüste und den Frauen Schnäuze wachsen.
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29.07.1975 |
John E. Ingersoll, letzter FBN-Chef sagt vor dem
Untersuchungsausschuss des Senats aus: "Die Korruption hatte
höchste Ebenen erreicht, vor allem im New Yorker Bureau
... es gab einen Ausverkauf an Informationen ... Die
V-Leute hatten zuviel Freiheit und konnten praktisch im
Alleingang bestimmen, wer verhaftet werden sollte ... Es
gab gefährliche Verbindungen zur Unterwelt"
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14.11.1975 |
USA: Henry J. Anslinger segnet das Zeitliche.
Zuvor hatte Anslinger seinen gesamten Aktennachlass der
Pattee Library an der Pennsylvania State University
vermacht (öffentlich einsehbar). Eine Sichtung ergibt, dass
Anslingers "zweifelsfreie Quellen" zu 95% aus
Ausschnitten von Boulevardzeitungen bestehen..
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1976 |
UNO: Nahas behauptet, CannabiskonsumentInnen würden
unausweichlich an Krebs sterben
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1977 |
UNO: Nahas alljährliche Horrorstory berichtet diesmal
von Chromosomenbrüchen nach Cannabiskonsum (er hatte
allerdings die Petrischalen vor dem Betrachten im
Mikroskop 16 Stunden bei Raumtemperatur stehenlassen,
bei der Beurteilung befanden sich die Spermapräparate
bereits in einem Auflösungszustand)
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1978 |
UNO: Nahas berichtet von "sozialer Deprivation durch
Zerstörung der entsprechenden Gehirnzentren" nach
Cannabiskonsum.
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1979 |
UNO: Nahas setzt seine gesammelten Erfindungen und
Manipulationen der letzten 10 Jahre als medizinische
Fakten in den UN-Suchtstoffbericht. Wissenschaftler
schütteln die Köpfe, die Repressionsbefürworter
jubilieren. Zwischen 1970 und 1980 wurden weltweit 97 Untersuchungen zur Frage einer allfälligen Cannabis-Sucht angestellt. 94 davon verlaufen negativ, 3 positiv. Wen wunderts, das in der Folge praktisch ausschliesslich letztere 3 von Politikern zitiert werden
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1981 |
USA: Ronald Reagen macht den "erbitterten
Marihuana-Gegner" (Selbsteinschätzung) und bisherigen CIA-Direktor
George Bush zum Direktor der Drogenverfolgungsbehörde
(bis 1988). Bush gilt als Lobbyist der Pharmaindustrie
(seit 1977 Direktor bei Lilly, Grossaktionär bei
verschiedenen Pharma-Firmen). Einmal mehr steht der
Rehabilitierung der medizinalen Anwendung von Cannabis ein
einflussreicher Politiker im Weg.
Die WHO zieht Bilanz: weltweit gebe es 437,5 Millionen CannabiskonsumentInnen. Die Zahl der bei der WHO registrierten Cannabis-ExpertInnen liegt bei 12'732
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09.1983 |
USA: Die Reagan/Bush-Regierung sondiert bei Bibliotheken
und Universitäten, inwieweit die Möglichkeit besteht,
die gesamten Materialien und Protokolle der
Cannabis-Forschung aus den Jahren 1966-1976 dem Zugriff der
Oeffentlichkeit zu entziehen. WissenschaftlerInnen und
MitarbeiterInnen finden das Unterfangen derart lächerlich,
dass die Regierung schliesslich darauf verzichtet
(Dennoch sind seither grosse Mengen an Material aus
Bibliotheken und Archiven verschwunden, z.B. das Original
des Films "Hanf für den Sieg" (1942); bis ins Jahr 1958
zurück sind zudem sämtliche Erwähnungen des Films aus
den offiziellen Dokumentationen getilgt worden)
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1990 | CH: Die Psychosekte VPM veranstaltet in Zürich einen "internationalen Drogenkongress" und engagiert dafür Gabriel Nahas als "wissenschaftlichen Kronzeugen" für ihre fanatische Drogenideologie. |
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© 1996 virus [letzte Änderung: 10.5.97] / hf