HANFPARADE
 
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In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Hanf in Asien, Europa, Amerika, überall dort, wo der Mensch sich seßhaft machte, als weitverbreiteter natürlicher Rohstoff, medizinisches Heilmittel und auch als leicht berauschendes Genußmittel eingesetzt. Noch bis 1914 zeigte das schon auf Gewinnmaximierung orientierte Deutsche Reich (Deutschland zählte zu jener Zeit zu den weltweit größten Drogenproduzenten und stellte jährlich etwa 12t Morphine, 9t Kokain und 7t Kodein her) noch keinerlei Intention, die Konvention der Opiumkonferenz von 1912 in Den Haag zu ratifizieren. Hanf war weiterhin über die Apotheken als Medikament zu erwerben und auch als Genußmittel (Hanfzigaretten "Nil") etabliert.

Spätestens seit den dreißiger Jahren begann eine Entwicklung, die leider sehr charakteristisch für die aufstrebende Industrie und ihren allgemeinen Drang nach Profitmaximierung war und ist.

Die haltbarste Naturfaser unserer Erde - eine jedem kostenlos zur Verfügung stehende, universell einsetzbare Medizinpflanze und ein optimaler, nachwachsender Rohstoff für die  Papierindustrie - stand den kommerziellen Interessen der Chemiefaserproduzenten, der Baumwollindustrie, den sich gründenden petrochemischen und pharmakologischen Großkonzernen im Wege. Sicherlich spielte es auch eine große Rolle, daß in Amerika aus ideologischen Motiven heraus - und um nach Beendigung der Alkoholprohibition frei gewordene "Kontrollkapazitäten" weiter zu beschäftigen - ein "Mörderkraut" gebraucht wurde, das man für die Resultate verfehlter Politik verantwortlich machen konnte. Viel scheint sich seitdem nicht geändert zu haben...

Auf Drängen der USA wurde Deutschland 1919 durch den Versailler Vertrag verpflichtet, die Konvention der Opiumkonferenz von 1912 zu ratifizieren und in der nationalen Gesetzgebung umzusetzen. 1929 wurde schließlich der indische Hanf dem Opiumgesetz unterstellt und die Hanfprohibition in Deutschland im Gesetz verankert.

Als Resultat dieses fast 70jährigen Verbotes (im Laufe der Zeit wurden die diesbezüglichen Verbote immer rigoroser, die Strafen für Btm-Vergehen immer drastischer) gerieten die vielseitigen ökologischen und ökonomischen Möglichkeiten der Hanfpflanze immer mehr in Vergessenheit. Seit 3 Jahren darf nun zumindest Nutzhanf in Deutschland wieder angebaut werden, und der Eigenkonsum geringer Mengen unterliegt nicht mehr der Strafverfolgung.

Großflächig angebaut, ließe sich Hanf als schnell wachsender (einjähriger) Rohstoff zur Papier- und Textilherstellung verwenden, wodurch die ökologisch unverantwortliche Abholzung der Tropenwälder gestoppt werden bzw. die Produktion von "pestizidgieriger" Baumwolle oder die Umwelt belastenden Chemiefasern eingeschränkt werden könnte. Nebenbei würde der Hanf noch den Boden und die Luft verbessern (CO2 und schädliche Schwermetalle binden), ohne bei Anbau, Ernte bzw. Weiterverarbeitung umweltschädliche Chemikalien zu benötigen.

Noch aber ist es ein weiter Weg, bis das Potential der Hanfpflanze (als nachwachsender Rohstoff, als natürliche, alternative Medizin und als (im Gegensatz zu legalen Giften wie Alkohol und Nikotin) ungefährlicheres Genußmittel auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen und befürwortet wird.

Als Genußmittel ist Hanf - ausgerechnet in einer Gesellschaft, die sich so viel auf ihre freiheitlichen und liberalen Grundsätze einbildet - nun schon seit geraumer Zeit Objekt politischer Auseinandersetzungen und staatsanwaltlichen Interesses. Akzeptable Gründe gibt es dafür nicht. Weder irrationale Ängste vor "unbekannten" Substanzen noch gewisse privatwirtschaftliche Interessen rechtfertigen die ökonomisch wie ökologisch unsinnige und verbissene "obrigkeitshörige Fürsorglichkeit" der staatlichen Instanzen, durch die Hanfkonsumenten hierzulande immer noch kriminalisiert und verfolgt werden.

Die HANFPARADE´98 wird auch in diesem Jahr wieder viele Menschen vereinen, die sich der aktuellen  Politik von Ignoranz und Strafverfolgung bewußt sind und an diesem Zustand etwas ändern wollen.

Denn nicht ohne Grund wird im Zeitalter verantwortungsloser Umweltzerstörung und skrupelloser Ausbeutung unseres Planeten die Hanfpflanze immer mehr zum Symbol der ökologischen und ökonomischen Erneuerung unseres Wertesystems.

Unsere Aufgabe sehen wir in der Organisation der HANFPARADE`98 und mit ihrer Hilfe in der Einwirkung auf das "öffentliche Bewußtsein". Dafür wird es HANFPARADEN geben. Bis unser Ziel - die vollständige Legalisierung aller Hanfprodukte - erreicht ist. Und wir werden immer mehr...
 
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