Biorohstoff Cannabis Sativa
Bauen & Wohnen

Im Bereich „Bauen und Wohnen“ findet der Hanf  zukünftig wohl ein großes Anwendungsgebiet.


Die Eigenschaft

Schon bei der Entstehung als Baumaterial, dem Wachstum der Pflanze, wird die Umwelt entlastet, was wohl kaum ein anderer Rohstoff in solcher Vielseitigkeit und Konsequenz mit sich  bringt. 





Gerade aber die industriellen Erfahrungen und Möglichkeiten, die der Mensch seit 200 Jahren entwickelte helfen uns die Grundstoffe, die Hanf bietet, in grundsoliede wirklich umweltverträgliche Baustoffe einfach zu verarbeiten. Schon heute sind Häuser aus Hanf keine Illusion mehr, denn in Frankreich hat ein Unternehmen bereits 500 Hanfhäuser gebaut. Dabei wird ein patentiertes, ungiftiges Verfahren eingesetzt, bei dem Hanfschäben, zu Dämmstoffen und einem leichten Betonersatz verarbeitet werden.

Auch Ziegel lassen sich mit Hanf produzieren. Dazu werden Hanfschäben in Mischung mit Lehm und Zement zu Hohlraumsteinen verarbeitet, die früher wie heute ein Standartbaumaterial darstellen.

Darüberhinaus scheint auch ein uraltes Prinzip zur Herstellung von Lehmziegeln interessant: Ein Grundstoff -meist Lehm, manchmal jedoch auch Zement- wird mit Hanffassern animiert. Dadurch erhält der Baustoff zur vorhandenen Festigkeit noch eine enorme Elastizität.

Massive Bauweise wie z.B. Hanfschäben  - Kalkgemisch in Gleitschalung wird ergänzt durch die Möglichkeit der Leichtbauweise, bei dem Wände und Dachschalungen aus Hanfplatten und Schütt- oder Mattendämmung zum Einsatz kommen. Auch Kompaktbauweisen mit Thermoblocks und Fertigelementen
(Hanfbeton) sind bereits bessr und billiger.


Hanfhausbau


Für den Beton wird 2mal so viel Hanf- wie Kunstfaser benötigt. Dadurch erhöht sich die (Biege)zugfestigkeit und die Elastizität. Die Rißbildung (v.a. beim Trocknen) werden wesentlich besser als beim herrkömlichen Faserbeton verhindert. Zudem läßt sich die Naturfaser besser als die Kunstfaser in den Frischmörtel einarbeiten. Dabei ergibt sich nur eine einfache Vorraussetzung: Die Fasern müssen auf die notwendige Kürze geschnitten werden- hierbei handelt es sich um nur wenige Millimeter-.

Bei dem „Hanf“-beton entsteht ein angenehmer Nebeneffekt: denn Beimenungen von Hanffasern kosten höchstens ein Drittel der Kunstfaser.

Im Haus geht es dann weiter mit Teppichen, Tapeten und Möbeln aus Hanf. Unter Zuhilfennahme von Hanföl lassen sich Farben, Lacke, Reinigungsmittel und eben auch Kunstoffe
(Hempstone) ersellen, die z.B. in der Installation (Strom/Wasser) eingesetzt werden können.

Betrachtet man die Hanfpflanze nun wieder als solche und ihren Wert für unsere Natur und Umwelt, kann wirklicher „biologischer“ bzw. ökologischer Hausbau nur Konsequens für die Zukunft bedeuten: Bauen und Wohnen mit Hanf.

Der Erste und wohl auch gleich größte Schritt in diese Richtung wird die Verwendung von Hanfisoliermaterialien sein. Diese sind nämlich dank ihrer Diffusionsfähigkeit und hohem Dämmwert
(wie Polystyrol) bestens geeignet zum Dämmen und Isolieren. Sie sind fest, leicht und können Feuchtigkeit sehr schnell aufnehmen und wieder abgeben, womit Hanffaservliese für das Raumklima sogar besser als Holz sind. Eine Fungizide behandlung erübrigt sich dank der hohen Fäulnisbeständigkeit der Hanffaser.

Nicht nur die neue Wärmeschutzverordnung in Deutschland sondern auch das Schrumpfen von Ressourcen macht zukünftig die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen im Bereich der Dämmung unumgänglich.

Der Hanf besticht in diesem Zusammenhang nicht nur durch seine ausgesprochen günstige Gesamtenergiebilanz, sondern auch durch eine ganze Reihe von „Selbstschutz- eigenschaften“, die den Einsatz von Chemie überflüssig macht.

Die Problematik beim Einsatz von bisherigen konventionellen Dämmstoffen ist sicherlich weit bekannt. Der hohe Energieverbrauch zur Herstellung, die Probleme bei der Entsorgung, das Entstehen von Feinstaub und Schadgasen nach dem Einbau und die Tatsache, daß künstliche Mineralfasern in dem Verdacht stehen Krebs auszulösen, lassen umweltbewußte Bauherren umdenken.


Kälte-, Wärme- und Schallschutz aus dem Biorohstoff Hanf könnten zuden ökologischen Baustoffen gezählt werden und zeichnet sich darüber hinaus noch durch weitere Vorteile aus: 
 
  • naturgemäßer, extensiver Anbau, auch auf stillgelegten Flächen
     
  • keine Verwendung von Insektiziden

  •  
  • einfacher und unbedenklicher Einbau

  •  
  • von Natur aus resistent gegen Ungeziefer

  •  
  • durch harmlose Zusätze (Borax, Wasserglas) : Brandschutzklasse B2

  •  
  • geringer Energiebedarf bei der Hersellung

  •  
  • Entlastung der Agrarmärkte

  •  
  • gute Gas- und Dampfdiffusion, damit Feuchtigkeitsausgleich möglich

  •  
  • nicht stromleitend (wichtige Hinsicht auf elektromagnetische Wechselfelder)

  •  
  • hohe Wärmedämmung

  •  
  • guter Schallschutz

  •  
  • geruchsneutral

  •  
  • unproblematische und vielfältige Entsorgungsmöglichkeiten: recycelfähig,

  •  
  • kompostierbar bzw. verbrennbar ohne Rückstände

  •  
  • beimAbbau gelangt nur soviel co2 in die Atmosphäre, wie zuvor durch die pflanzlichen Rohstoffe aus der Luft gebunden wurde
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, die gesundheitlich unbedenklich sind, bieten eine echte Alternative. 


Zum Abschluß nun noch ein ein paar Beispiele für Hanfvliese und Hanfbaustoffe:

Trittschalldämmung: Ein in der Regel 3mm dickes Vlies (Flächengewicht 300g/qm) dient zur Unterfütterung von Boden belägen aller Art

Dämmstoffe aus Hanf

Geotextilien:  Vliesmattte für den Deponiebaun, den Wasser- und Straßenbau, Dachbegrünung, den Landschaftsbauund die Rekultivierung von Tagebauen. Die Vliese werden für eine gewisse Zeit die eingebaute Erde befestigen und soll (und kann) später dann verrotten.

Faserverbundmatrix: ist eine Grundlage für Faserverbundstoffe zur Herstellung von Formpreßteilen im Fahrzeugbau.

Möbelplatten: genadelte bis 20mm dicke Hanfvliese, die bei der Produktion von Naturmatrazen als Kernschicht eingesetzt oder zur Polsterung hochwertiger Möbel verwendetwerden.


Hanfbaustoffe (Farben Und Schäben)

Zuschlagstoffe: zu herkömmlichen Innenfarbe und marktgänigen Außenputz  werden zur Strukturbildung kleingehackte Hanffasern zugesetzt.

Schüttdämmung: die Ganzpflanze wird zu Schüttdämmung verarbeitet. So können auf Styroporbasis hergestellte Dämmstoffe ersetzt werden.


Produktentwicklung

Einweg-Fußbodenbeläge: Recycelbare Fußbodenbeläge für kurzzeitige Anwendungen (Messebau)

Thermische Dämmatten: sind dickere Hanfvliese zur Isolierung im Innenausbau.


SH-FÖJ-1998
 
hanf - natur einer tatsache 

außergewöhnlich, doch einfach, einzigartig und vielfältig, voller Nutzen, voller Leben!


 Hanf ist Rohstoff

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