Die Gruene Kraft

Teil Drei 

Die nächste Frage müßte eigentlich sein : " Warum ist es immer noch nicht legal?".  

Nach dem vorhin veranschaulichten Verständnis von Politik und Geschichte ist es Zeit für einen kleinen Abstecher. Politiker, besonders der CDU/CSU lieben es, uns mit angeblichen Gründen für eine Beibehaltung der Prohibition zu unterhalten.  

Im nächsten Abschnitt werden wir uns mal einige sogenannte Fakten über Marijuana anschauen, damit jeder selbst für sich entscheiden kann, ob er mit einer Legalisierung einverstanden ist oder nicht. Ist die Hanf-Prohibition zum Schutz der Öffentlichkeit da oder nur das Resultat einer jahrzehntelangen Verweigerungshaltung, die uns nicht gestattet unsere eigenen Fehler zuzugeben?  
 

Macht es? Macht es nicht? Stimmt es, daß es?  

Bleibt Marijuana nicht in den Fettzellen und hält einen für Monate "high" ?  

Nein. Der Wirkstoff, der für die psychoaktive (nettes Wort) Wirkung zuständig ist, ist Delta-9-Tetrahydrocannabinol. Die meisten nennen dies THC, was allerdings sehr verwirrend ist. Der Körper verändert Delta-9 in mehrere, verschiedene Formen, die sogenannten Metaboliten, die einen nicht "breit" machen. Leider werden diese Stoffe auch als THC bezeichnet. Pamphlete gegen Hanf erzählen von einer Speicherung von THC in den Fettzellen, das dann, ähnlich wie die Zeitkapseln aus der TV-Werbung nach und nach wieder in den Körper abgegeben wird.  

Diese Pseudowissenschaftler sind der Meinung, daß man nach dem Genuß von Cannabis tagelang high wäre. Das stimmt absolut nicht. Das ganze beruht wohl eher auf der Umdeutung eines simplen Faktums. Zwei der THC-Metaboliten, nämlich 11-Hydroxy- Tetrahydrocannabinol und 11-nor-9-Carboxy- Delta-9-Tetrahydrocannabinol reichern sich tatsächlich im Fettgewebe an.  

Allerdings besitzen diese Metaboliten keinerlei psychoaktive Wirkung, da sie nur Zwischenprodukte sind. Das Delta-9-THC selbst verläßt so schnell den Körper, daß meist nach wenigen Stunden schon nicht mehr genug Wirkstoff im Körper ist, um einen Effekt zu erzielen. Das heißt in der Konsequenz, daß jemand, der durch einen Drogentest fällt, nicht ständig berauscht ist.  

Ist denn Marijuana nicht viel potenter als es zum Beispiel in den 60ern war? (Oder öfters: ist heute das Marijuana nicht 10mal stärker als früher?)  

Gut! Diese Behauptung kann man so nicht alleine stehen lassen, denn eigentlich ist sie nicht wahr. Wenn es aber denn so wäre, so würde das heißen, daß es heute viel gesünder wäre, Marijuana zu rauchen als vor 25-30 Jahren. Denn weniger rauchen bedeutet weniger Belastung für den Körper mit zum Beispiel Tabak und deshalb auch weniger Lungenschäden. Die Leute, die dieses Argument benutzen, wissen nicht einmal, wovon sie reden. Einige reden sogar vom 20- bis 30fachem an THC. Das ist absoluter Dumpfsinn, denn es können schon rein mathematisch nicht mehr als 100% sein. Die Wahrheit ist, daß Hanf nicht unbedingt potenter geworden ist. Es gibt zwar einige überragende Züchtungen, besonders aus Holland, aber als Hanf noch legal war, bekam man in jeder Apotheke Tinkturen, die nur aus Cannabinoiden bestanden!  

Aber auch wenn es so wäre gibt es bei Hanf-Rauchern einen Vorgang, der sich Auto-Titration nennt. Damit ist eigentlich nur gemeint, daß der Raucher irgendwann genug hat und seinen Joint, seine Pfeife einfach zur Seite stellt. Hanf ist nicht wie vorgefeuchtetes Toilettenpapier: einmal aus der Packung und es muß benutzt werden. Nichts zwingt einen Raucher dazu, alles auf einmal zu rauchen. 

Erfahrene Raucher sind daran gewöhnt, von ver-schiedenen Quellen ihr Hanf zu beziehen. Sie wissen, wann etwas sehr stark ist und wann nicht. Die Erfahrung verhindert einen absoluten Vollrausch.  

Tötet Marijuana nicht, ähnlich wie Alkohol, die Gehirnzellen und verursacht so starke Hirnschäden?  

Die kurze Antwort: Nein.  

Die lange Antwort: Du fragst bestimmt nach den Schäden, weil du irgendwo schon einmal davon gelesen hast. Es gab in den 70ern, in der Zeit von REEFER MADNESS II, einen Versuch, der angebliche Schäden bei Affen nachweisen sollte. Allerdings war diese Studie so voller Mängel, daß sie von den Forschern selbst verworfen wurde und auch in der medizinischen Literatur keinerlei Beachtung mehr findet.  

Nach dieser Pleite für die Anti-Hanf-Lobby (angeführt von einer suspekten Gruppe namens P.R.I.D.E.) wurden weitere Studien durchgeführt, die alle negativ ausfielen. Besonders wichtig war ein Versuch mit Rhesus-Affen, bei denen nicht nur die organische Struktur des Gehirns nach dem Einfluß von THC untersucht wurde, sondern auch ihr Lernverhalten. Dieser Test zeigte wiederum keine Veränderungen.  

Die Wahrheit ist, daß bis heute kein Beweis für die gehirnschädigende Wirkung von Hanf gefunden wurde. Es ist kein Fall von Schwachsinn, mentaler Störung oder sogar Geisteskrankheit, nicht einmal bei Gewohnheitskonsumenten bekannt oder gar erforscht worden. Dies sagt natürlich nicht, daß Marijuana auf keinen Fall als Rauschmittel mißbraucht werden kann. Wenn eine Person jeden Morgen seine Wasserpfeife braucht, dann hat dieser jemand ein Problem.  

Wenn es keine Gehirnzellen angreift, wie wird man dann high?  

Das Absterben von Gehirnzellen ist keine Vorbedingung, um high zu werden. Marijuana besitzt nämlich eine Chemikalie, die einer natürlichen Chemikalie im Gehirn bis auf kleine strukturelle Unterschiede sehr ähnlich ist. Diese Chemikalie setzt sich an bestimmten Rezeptoren im Gehirn fest, die einen dann high werden lassen. Der Stoff im Gehirn nennt sich übrigens Anand-Amid, dem Sanskrit-Wort (altindisch) für "Glückseligkeit". Die legale und weitaus schlimmere Droge Alkohol setzt sich zwar auch an solche Rezeptoren fest, aber es tötet sie aufgrund der Produktion von Toxinen. Einige Drogen zerstören sogar die Rezeptoren, Hanf nicht.  

Sind schon einmal Menschen an einer Überdosis Marijuana gestorben?  

Niemand hat sich jemals überdosiert. Für jede Substanz gibt es natürlich Menschen, die allergisch darauf reagieren. Allerdings ist dies nach medizinischen Gutachten bei Marijuana noch nie passiert, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist. Nicht ein Tod kann in Zusammenhang mit Marijuana verzeichnet werden, im krassen Gegensatz zu den legalen Drogen Alkohol und Tabak.  

Marijuana kann man einfach nicht überdosieren, nur in der Theorie. Dort liegt aber die Menge an Haschisch bei mehreren hundert Gramm, einer Menge, mit der der Gelegenheitsraucher sein ganzes Leben auskommt. Die Gefährlichkeit einer Droge wird bei Medizinern durch die Menge bestimmt, die tödlich wirkt (die sogenannte letale Dosis LD50) und die die eine Wirkung erzielt (die effektive Dosis ED50). Hanf ist sogar nach den Ärzten der DEA in den USA die "sicherste therapeutisch wirksamste Substanz, die die Menschheit kennt". Siehe da!  

An einer Überdosis ist noch keiner gestorben, wohl aber am Hanf selbst. Denn der Strick, den schon so mancher armer Mensch um den Hals gekriegt hat beziehungsweise kriegt ist fast immer aus Hanf.  

Ich hab's glatt vergessen, beeinträchtigt Hanf nicht das Kurzzeitgedächtnis?  

Dieser Effekt ist wohl der heftigste und zugleich am leichtesten zu merken. Besonders unerfahrene Konsumenten haben damit ihre Probleme. Es ist oft so, daß diese Leute mitten in einem Satz aufhören zu reden, weil sie sich nicht mehr an das vorher gedachte Argument etc. erinnern. Allerdings läßt dieser Effekt mit der Zeit nach, da die Person lernt, damit umzugehen. Diese Effekte treten aber nur im Rausch selber auf, sie sind nicht permanent da. Langzeiterfahrene Konsumenten haben manchmal sogar das Gefühl, sie seien besser in der Lage, sich zu erinnern.  

Das Langzeitgedächtnis zum Beispiel ist derartig gut ausgeprägt, daß wenn man sich an eine bestimmte Stelle in einem Buch erinnert, diese genau sieht und sogar die ungefähre Plazierung auf der Seite angeben kann (dieser Effekt ist wissenschaftlich bewiesen). Auch denken viele besonders über philosophische Texte viel intensiver nach, die dies normalerweise in ihrer Freizeit nicht machen.  

Studien, die die Behauptung aufgestellt haben, daß Hanf das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt sind von neueren Studien entkräftet worden. Da die körperlichen Reaktionen leicht an Geschwindigkeit einbüßen wurde von einigen Wissenschaftlern auf einen Effekt auf das Kurzzeitgedächtnis geschlossen. Dieser Fehler wurde mittlerweile eingestanden und korrigiert.  

Läßt Marijuana meine(n) Freund(in) zum Psychopathen werden?  

Marijuana verursacht grundsätzlich keine Psychosen. Menschen, die an dieser Krankheit leiden können nach dem Konsum von Marijuana einen Einbruch haben. Allerdings liegt dies nicht am Marijuana. Wenn man nämlich diesen Menschen Marijuana ohne ihr Wissen verabreicht oder sie die Wirkung nicht kennen, dann können sie schon eigenartiges Verhalten an den Tag legen. Allerdings gibt es auch viele psychisch kranke Menschen, die sich mit Marijuana selbst medikamentieren, um irgendwie "klar zu kommen".  

Ziehen sich Hanf-Konsumenten nicht aus der Gesellschaft zurück?  

In gewissem Sinne, ja. Das liegt wahrscheinlich daran, daß diese Leute keine Lust haben, verhaftet zu werden. Das gleiche passiert mit sozial wirklich schlecht gestellten Menschen sowie mit psychisch Kranken. Nicht diese Leute sind schuld, sondern die Gesellschaft, die ihnen keinen Weg zurück bietet, die ReIntegration schlicht unmöglich macht. Es gibt natürlich auch die wenigen Fälle von Hanf-Mißbrauch. Die sind allerdings sehr selten und recht schnell zu beheben, in aller erster Linie von Freunden und Familie selbst. Normale Menschen legen nach dem Konsum von Cannabis nicht automatisch ein antisoziales Verhalten an den Tag.  

Im Gegenteil, denn eine Studie in den USA hat herausgefunden, daß Hanf-Konsumenten im Durchschnitt besser situiert sind als die total drogenfreien Menschen. Das ist auf den ersten Blick eigentlich recht amüsant, allerdings steckt auch ein massives Problem in den Ergebnissen dieser Studie. Es gibt Kinder, die an emotionalen Problemen leiden und so nicht an einem gesunden, entdeckerischem Verhalten anderer Heranwachsender teilhaben. Sie brauchen psychologische Hilfe. Die Psychologen sollten sich lieber dieser Fälle annehmen, anstatt die ganze Zeit an Hanfrauchern herumzuforschen.  

Stimmt es, daß Marijuana gleichgültig macht?  

Ist mir egal. Nein, das war natürlich ein Witz, der besonders in Hanfkreisen ein Klassiker ist. Aber wenn du es genau wissen willst, dann frag doch mal die U.S. Army. Die haben eine Studie durchgeführt mir dem Ergebnis: keine Effekte festzustellen. Wenn dies wahr wäre, wieso benutzen grade östliche Kulturen und besonders die Rastafaris in Jamaika Hanf, um eine Leistungssteigerung zu erreichen, besonders eine mentale? Außerdem gäbe es sonst keine Texte wie diesen hier. Ein weiteres Gegenargument ist, daß Hanf besonders in politisch aktiven, meist alternativen Kreisen zum gesünderen Bierersatz geworden ist.  

Wenn eine Person erwachsen wird (die Phase, die sich so euphemistisch Pubertät nennt), dann ist es normal, daß ein Interesse besonders für alles mit Arbeit und Aufwand verbundene nachläßt. Dieser "Faultier-Effekt" ist deshalb nur bei Jugendlichen zu spüren, nicht bei Erwachsenen. Dies ist einer der Gründe, warum ich bei einer Freigabe auf eine strikte Altersregelung bestehen würde (ab 18), die auch unter Androhung von Strafe kontrolliert werden sollte.  

Ist Cannabis nicht eine Einstiegsdroge? Führt der Konsum nicht unausweichlich zu harten Drogen?  

Das ist absolut unwahr. Tatsache ist, daß Forscher im Hanf eine Möglichkeit sehen, um zum Beispiel Crack-Süchtigen (die wir in der BRD Gott sei Dank nicht in der Zahl wie in den USA haben) den Ausstieg zu erleichtern. Alleine in der BRD gibt es circa 3,5 Millionen Konsumenten und noch einmal 4 Millionen, die es wenigstens einmal probiert haben (offizielle Zahlen des Bundesgesundheitsamtes). Wir haben ja nicht 7 Millionen Heroinabhängige. Sicherlich experimentiert ein gewisser Prozentsatz auch mit anderen Drogen. Allerdings finden fast alle zum Hanf zurück. In den Niederlanden zum Beispiel ging nach der Entkriminalisierung (keine Legalisierung) von Hanf der Konsum von Cannabis und Heroin herunter. Wenn Marijuana in diesem Zusammenhang überhaupt irgend etwas bewirkt, dann die Prävention vor harten Drogen.  

Diese abstruse Idee, daß Hanf unausweichlich zu Heroin führt, nennt man Gateway-Theorie, oder noch eigenarti-ger die "Stepping Stone-Hypothese". Dies wird von den Prohibitionisten schamlos ausgenutzt. Es gab niemals eine gescheite Studie zu dem Thema, obwohl die Zeitungen voll von diesen Horrorstories sind. Selbst die Mediziner lehnen diese These heutzutage zum großen Teil ab.  

Vom soziologischen Standpunkt aus gibt es noch eine weitere Einstiegs-These, die behauptet, daß man als Konsument von Cannabis sich in eine Subkultur begibt, die auch andere Drogen anbietet. Marijuana erschafft diese Subkultur allerdings nicht, die Subkultur benutzt Marijuana. Das bringt auch ein weiteres Beispiel zu Tage, wie man die Masse an harten Drogen reduzieren könnte. Einige Hanfkonsumenten kaufen von Leuten, die auch andere Drogen verkaufen. Das bringt sie in die Nähe dieser Stoffe und die Versuchung könnte für einige zu groß sein. Bei einer Legalisierung würden allerdings die Märkte getrennt und der Zugang zu harten Drogen erschwert (wenigstens für die Hanfkonsumenten).  

Ich möchte aber nicht, daß Kinder (Minderjährige) Marijuana oder Haschisch rauchen. Wie kann ich das auf wirksame Art und Weise verhindern oder wenigstens unterbinden?  

Legalisieren, ganz einfach. Erstmal würde das Haschisch zum Beispiel von den Schulen verschwinden. Es lohnt sich für keinen Dealer, sich an eine Schule zu stellen und noch ein zusätzliches Risiko einzugehen, wenn er es mit den Preisen in einer Apotheke oder einen Coffeeshop nicht aufnehmen kann. Außerdem ist es meiner Meinung nach zutiefst asozial, an Schulen Drogen an kleine (!) Kinder zu verkaufen, und das sollte auch hart bestraft werden. Ebenso dürfen Kinder absolut keinen Zugriff auf Hanf haben, eine Altersbegrenzung ist notwendig. Es darf nicht so werden wie mit dem Alkohol. Jeder 13jährige kann sich heute eine Flasche Wodka besorgen und viele machen dies auch. Das darf einfach nicht sein.  

Als Elternteil hat man noch eine zusätzliche Verpflichtung. Willst du später deine Kinder mit ihren Freunden losziehen lassen, damit sie sich mit irgendeinem Straßenstoff berauschen? Oder lieber ruhig mit ihnen reden, daß sie noch ein bißchen warten sollten und ihnen schrittweise einen Umgang mit Hanf beibringen?  

So gut wie kein Kind wird auf dich zugehen und sagen:"Papa,Mama, ich nehme illegale Drogen, nämlich Hanf!". Aber wenn, dann sollte man mit dem Kind reden. Außerdem ist mir ein 18jähriger Hanfkonsument lieber als ein 14jähriger, der sich dauernd betrinkt oder sogar noch Kokain oder Amphetamine nimmt.  

Kinder wollen eigentlich immer das tun, was niemand von ihnen erwartet. Das ganze nennt sich Neugier. Wenn man so einen Wirbel um Hanf macht, so macht man es gleichzeitig auch interessant. Das ganze könnte man als Verbotene Frucht-Faktor bezeichnen.  

Allerdings sollte man Hanf nicht so darstellen, daß man denken könnte, Drogen (und ich glaube, ich habe bis jetzt klar gestellt, daß Hanf keine Droge ist) wären insgesamt harmlos. Kinder würden nie auf ihre Eltern hören, solange diese ruhig mit ihnen diskutieren und ihnen ihre Ansichten veranschaulichen können. Respekt nennt sich das ganze auch. Der ist aber nur zu erwerben, wenn du als Elternteil genug über die Thematik weißt.  

Könnten Kinder nicht Hanfpflanzen vom Feld stehlen?  

Wenn du dir darum sorgen machst, daß deine Kinder Hanf von industriellen Feldern stehlen, dann sollte festgestellt werden, daß der sogenannte Industriehanf nur bis 0,3% Hanf enthält. Wenn das deine Kinder dann rauchen würden, bekämen sie gräßliche Kopfschmerzen, mehr aber auch nicht. Außerdem ist es Aufgabe der Anbauer, dieses zu verhindern. Übrigens wird das meiste heimgezüchtete Marijuana im Haus angepflanzt.  

Eine kleine Anmerkung: Wenn die Kinder in deiner Stadt nichts besseres zu tun haben als Marijuana von den Feldern zu stehlen, dann braucht deine Stadt dringend eine neue Bibliothek oder einen Jugendclub.  

Hey, weißt du nicht, daß Marijuana den Testosteron-Spiegel senkt und Jungen in der Pubertät beeinträchtigen kann?  

Cannabis läßt keine gesunden, heranwachsenden Jungen in schlacksige, weiblich aussehende Memmen mutieren. Diese Angsttaktik (man kann sie getrost Homo-Phobie nennen) wurde in früheren Kampagnen gerne benutzt. Es sollten eigentlich nur Jungen erschreckt werden. Sie sollten glauben, daß sie zu einem Mädchen werden, wenn sie Hanf konsumieren. Allerdings sollten junge Menschen so oder so kein Hanf rauchen.  

Senkt Marijuana nicht die Anzahl der Spermien in Männern?  

Nein. Es macht auch nicht impotent oder steril. Wenn es so wäre, dann gäbe es keine Rastafaris und auch keine Afghanis mehr. Laßt diese abstrusen Argumente endlich aus dem Spiel.  

Ich habe gehört, daß Marijuana bei jungen Frauen die Hormonproduktion stört, die Menstruationszyklen beeinflußt und sogar zu Unfruchtbarkeit führen kann. Stimmt das alles?  

Alles unbewiesen. Es gibt keinerlei Studie, die dies beweist. Allerdings sind zum Beispiel in den USA Versuche an Frauen verboten. Das hier ist die weibliche Version der männlichen "Ich mach dich zum Eunuchen"-Taktik. So weit die Wissenschaft bis jetzt ist, handelt es sich mal wieder nur um eine Angsttaktik.  

Ich hab's glatt vergessen, beeinträchtigt Hanf nicht das Kurzzeitgedächtnis?  

Geh nach Hause.  

Ist das Rauchen von Marijuana nicht viel gefährlicher als das Rauchen von Tabak?  

Es gibt genug Gründe, warum es das nicht ist. Vielleicht hat dir jemand erzählt, daß ein Joint so schädlich ist wie 10 Zigaretten, aber das ist übertrieben. Sicherlich besitzt auch Marijuana Teer, genauso wie Tabak. Wissenschaftler haben herausgefunden, daß jede Pflanze, die geraucht wird, Teer freigibt. Mit einer Wasserpfeife zum Beispiel können aber schon bis zu 80% der Schadstoffe herausgefiltert werden (Dazu gibt es zwei Studien, einmal von der University of California und einmal von der Universität von Amsterdam, wo sonst?). Trotzdem ist Hanf bei weitem nicht so krebserregend wie Tabak.  
 

  • Hanfraucher rauchen nicht "Kette", denn Hanf macht nicht physisch süchtig wie Tabak. Außerdem gilt, je potenter das Hanf, desto weniger Belastung für die Lungen
  • Tabak beinhaltet im Gegensatz zu Hanf Nikotin. Nikotin kann Arterien verhärten und Herzkrankheiten entstehen lassen. Über die Krebsgefahr durch Nikotin braucht man sich gar nicht erst zu unterhalten. Tabak produziert beim Verbrennungsprozess eine Chemikalie mit dem Namen N-Nitrosamin, die für diesen Prozeß verantwortlich ist.
  • Marijuana beinhaltet THC. THC öffnet wie ein Hustenbonbon die Lungen und ermöglicht so eine bessere Reinigung. Das läßt sich einfach nachweisen. Eine normale Zigarette wird nach dem Konsum von Hanf viel leichter und frischer empfunden. Nikotin allerdings setzt diesem Prozeß wieder ein Ende, die Lungen verkrampfen sich regelrecht.
  • Bis jetzt weiß man über die krebserregenden Stoffe in Tabak nicht viel. Einige gehen davon aus, daß neben dem angesprochenen N-Nitrosamin eine Substanz, die Lead 210 genannt wird, kanzerogen ist. Es gibt bis jetzt noch keinen Fall von Lungenkrebs durch Hanf bekannt, auch wenn dies durchaus denkbar wäre
  • Hanfverbote machen es schwierig, gesund Hanf zu konsumieren. In einigen Ländern sind zum Beispiel Wasserpfeifen illegal. Auch ist das Essen von Hanf etwas teurer, da mehr Grundstoff benötigt wird. Vielleicht klingt das ganze ein wenig lustig, aber je legaler Cannabis wird, desto sicherer ist es. 

Leiden Kinder von hanfrauchenden Müttern an einem "Fetalem Marijuana Syndrom"?  

Wenn es so etwas gibt, dann gibt es dafür noch keine Beweise. In vielen unterentwickelten Ländern konsumieren schwangere Frauen Cannabis, um den morgendlichen Brechreiz auszukurieren, den Appetit wieder anzuregen und ein bißchen den Streß zu reduzieren. Dort fehlt das Geld für teure Medikamente, die diese Symptome unterbinden. Allerdings sollte gesagt werden, daß rauchen immer schädlich für ungeborenes Leben ist. Essen wäre die bessere Alternative. Studien in Jamaika ergaben nicht, daß die Kinder geschädigt wurden, ähnlich wie es bei Alkohol leider oft der Fall ist. .  

Dieses Argument soll schwangere Frauen von Hanf abhalten. Die Behauptungen sind nicht wissenschaftlich fundiert und oft werden die sozialen Umstände der Mütter vollends außer Acht gelassen. Schwangere sollten nicht soviel rauchen, wie schon gesagt. Delta-9-THC kann durch die Plazenta in den Fötus eintreten, die anderen Metaboliten allerdings nicht. Außerdem wandelt der Organismus des Fötus Delta-9-THC noch nicht in Metaboliten um. In den letzten drei Monaten ist der Fötus am verletzlichsten. Eltern sollten sich dies immer vor Augen führen, wenn sie über den Konsum von Hanf nachdenken.  

Verursacht Hanf nicht eine ganze Menge von Autounfällen?  

Nicht wirklich. Die Unfallrate von Hanfkonsumenten ist im Durchschnitt leicht unter der von den nichtkonsumierenden Menschen. Personen, die "stoned" Auto fahren neigen sogar zu erhöhter Vorsicht. Allerdings ist auch der Konsum von Hanf im Straßenverkehr eigentlich unverantwortlich und sollte ähnlich geahndet werden wie der von Alkohol. Auch hierzu gibt es interessante Studien, die alle dasselbe sagen: Hanf im Straßenverkehr ist ein zusätzliches Risiko, allerdings nicht in dem Ausmaße wie Alkohol.  

Hast du keine Angst davor, daß jemand süchtig werden kann?  

Cannabis erzeugt keine Entzugserscheinungen. Es ist zwar gewohnheitsformend (Psychische Abhängigkeit), aber nicht für eine physische Abhängigkeit verantwortlich. Die Mehrheit der Leute, die mit dem Konsum von Marihuana aufhören, brauchen nicht zweimal nachzudenken. Marijuana mit suchtfördernden Drogen gleichzusetzen ist, gelinde gesagt, dumm.  

Eine Bedingung für physische Abhängigkeit ist das Entstehen einer gewissen Toleranz, die mit Entzugserschei-nungen einhergeht. Hanf besitzt diese Eigenschaften nicht. Koffein, Alkohol und Nikotin aber sehr wohl.  

Ich habe gehört, daß im Hanf 400 unterschiedliche Chemikalien sein sollen.  

Das stimmt ausnahmsweise einmal. Aber auch in deinem Hamburger oder deiner Tofu-Grillwurst sind über 400 Chemikalien. Kaffee zum Beispiel beinhaltet über 800 (!!) Chemikalien und die Polizei überwacht trotzdem nicht McDonalds oder macht eine Razzia bei Burger King. Menschen, die Marijuana rauchen werden nicht öfter krank, sie sterben nicht eher, sie verlieren nicht ihre Jobs (außer bei Drogentests in den USA) und bekommen auch keine Mutantenkinder. Also was soll das ganze?  

Greift das Zeug nicht das Immunsystem an und erleichtert es, einen Schnupfen zu kriegen?  

In der Tat hat THC einen immunsuppressiven (nettes Wort) Effekt. Allerdings nur solange, wie der Rauschzu-stand auf voller Höhe ist. Und daß sind meist nur 2 Stunden. Die Macrophagen in der Leber werden nicht stimu-liert, sondern für kurze Zeit einfach abgeschaltet. Dieser Effekt ist für die Behandlung von MS sehr bedeutend geworden.  

Bis heute haben Mediziner nicht herausgefunden, ob Marijuana ein Risiko für das Immunsystem ist. Allerdings hielt das einen gewissen Carlton Turner nicht davon ab zu behaupten, Hanf erzeuge AIDS und Homosexualität. Seine Behauptungen waren so lächerlich, daß die Washington Post und das Newsweek Magazine ihn seitenlang auf die Schippe nahmen und er irgendwann seine Behauptungen wiederrief. AIDS-Patienten benutzen Marijuana, um die Symptome dieser Krankheit zu mildern. Einige Studien empfehlen Marijuana für diesen Zweck und sagen sogar aus, daß Marijuana einen positiven Effekt auf das Immunsystem hat, denn AIDS/HIV ist schließlich eine Immunschwäche mit tödlichem Ausgang. 


Zurück! 
für diesen Zweck und sagen sogar aus, daß Marijuana einen positiven Effekt auf das Immunsystem hat, denn AIDS/HIV ist schließlich eine Immunschwäche mit tödlichem Ausgang. 

Zurück! 
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