Hanf-Bier: Doppelte Dröhnung?
Wädenswil (Reuter)
- Ein Bier aus Hanfblüten hat jetzt eine Schweizer Brauerei auf den
Markt gebracht. Das Gebräu schmecke leicht süßlich nach
Gras und solle neben dem Hanfkenner auch den Normal-Konsumenten ansprechen,
sagte Brauhuus-Chef Gary Wuschech am Montag in Wädenswil.
Das Bier zähle mit 5,8 Prozent Alkoholgehalt eher zu den Starkbieren
und werde nur aus biologischen Rohstoffen hergestellt. Die Hanfblüten
ersetzten den Hopfen. Wuschech betonte, für das Bier werde Hanf mit
niedrigem Gehalt an THC (Tetrahydrocannabiol) verwendet. Der THC-Anteil
im Bier liege unter 0,5 Prozent.
Es sei zwar "in kleinem Umfang eine Haschisch-Wirkung zu spüren,"
die Rauschwirkung rühre aber eher vom Alkohol her.
Ein richtiges Starkbier wollte Wuschech nicht brauen. Bei einem höherem
Alkoholgehalt werde es problematisch mit den THC-Werten, da sich das THC
im Alkohol löse und dann stärker im Bier zur Wirkung komme.
Alternativ-Gebräu
Die Brauerei rechnet mit einem jährlichen Ausstoß
von rund 500 Hektolitern. Das Gebräu, das Ende der Woche in
Bügelflaschen zu 0,33 Litern auf den Markt kommen soll, kostet
2,30 bis 2,60 Schweizer Franken je Flasche und ist damit rund doppelt so
teuer wie herkömmliches Bier. Ein Export sei bislang nicht geplant,
es gebe aber schon Anfragen aus Deutschland, sagte Wuschech. Werbung für
das Bier werde nicht gemacht. "Wir wollen in der Alternativ- Szene bleiben",
sagte er.
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