Cannabis als Medizin
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Eine leicht verfügbare und erschwingliche Heilpflanze namens Hanf (Cannabis, Marihuana, Haschisch), könnte im Falle einer Legalisierung unverzüglich einen großen Teil der synthetischen Medikamente ersetzen. Bei den wichtigsten Anwendungsgebieten für Cannabispräparate könnten dies 2 bis 20% der bisher verwendeten Präparate sein.

Bei Anorexie (Appetitlosigkeit) und Kachexie (Auszehrung) im Rahmen einer AIDS-Erkrankung verbessert Cannabis den Appetit und führt zur Gewichtszunahme bereits bei Dosierungen unterhalb der psychisch wirksamen Schwelle. Dies kann lebensverlängernd wirken. Zudem steigert es das allgemeine Wohlbefinden.

Als der Deutsche Reinhard Fink im Herbst 1994 in Marokko Urlaub machte, konnte er nach dem Genuß von Marihuana erstmals wieder richtig essen. Seit langem hatte er keinen richtigen Appetit mehr gehabt und wegen seiner AIDS-Erkrankung 10 Kilogramm an Gewicht verloren. Auf dem Flughafen in Paris-Orly wurde er mit 23 Gramm Haschisch erwischt und wegen Drogenbesitzes verurteilt. Die französischen Justizbehörden haben ihm allerdings wegen der Erkrankung die Strafe erlassen.

Bei Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Krebschemotherapie, aber auch bei Strahlentherapie und AIDS wirkt es antiemetisch
(brechreizhemmend).

Viele Patienten sprechen auf herkömmlich brechreizhemmende Medikamente nicht an. Cannabis kann helfen, die mit schweren Nebenwirkungen einhergehende Behandlung besser zu ertragen.

Bei Querschnittserkrankungen kommt es nicht selten zu spastischen Lähmungen, d.h. oft schmerzhafter Tonussteigerung der Muskulatur mit Zunahme der Steifheit.

Cannabispräparate wirken über Effekte auf das zentrale Nervensystem muskelrelaxierend und entspannend. Spastik, Schmerz und Steifheit nehmen ab. Auch viele der 120.000 Multiple-Sklerose-Kranken in Deutschland leiden unter Spastizität. Der muskelrelaxierende Effekt von THC, dem pharamakologisch wichtigsten Cannabisinhaltstoff, wurde in der Göttinger Universitätsklinik bei einem MS-Patienten klinisch bestätigt.

Der Schweizer Jurist Rudi Prerost entdeckte die Wirkung von Cannabis zufällig. Nach der Entfernung eines gutartigen Rückenmarktumors litt er unter Muskelkrämpfen und starken Schmerzen. Nach Genuß eines Joints war er in der darauffolgenden Nacht von seinen Beschwerden befreit. In der neurologischen Abteilung der Züricher Universitätsklinik wurde daraufhin mit ihm eine wissenschaftliche Studie durchgeführt, bei der THC gegen andere Medikamente getestet wurde. Der Cannabiswirkstoff war den anderen Präparaten klar überlegen.

Cannabis wirkt im Gegensatz zu anderen muskelrelaxierenden Präparaten nicht nur antispatisch, sondern auch antiataktisch. Es harmonisiert den Bewegungsablauf. So zeigt es gute Wirkung bei dystonischen Störungen wie muskulärem Schiefhals
(Torticollis spasticus) und beim Tourette-Syndrom. Muskelzittern wird vermindert.

5 bis 7 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen, darunter etwa 500.000 mit problematischen, schwer zu behandelnden Schmerzkrankheiten. Viele Patienten mit starken chronischen Schmerzen sind untertherapiert. Zum Teil vertragen sie Opiate schlecht. Zum Teil sprechen sie, etwa bei Migräne, nicht oder nicht ausreichend auf die verwendeten Schmerzmittel an. Viele Patienten berichten von ihren Erfolgen mit Marihuana.

Auch viele Glaukom-Patienten bekommen ihren erhöhten Augeninnendruck mit den verfügbaren Mitteln nicht hinreichend gesenkt, um vor einer drohenden Erblindung geschützt zu sein. Einem Teil der Patienten gelingt dies mit Hanf. Der augeninnendrucksenkende Effekt von Cannabis wurde in Amerika zufällig im Rahmen der Drogenforschung entdeckt als man untersuchte, ob die Pupillen sich nach Marihuana-Konsum erweiterten oder verengten.

Weitere mögliche Anwendungsgebiete für Cannabis sind Asthma und Epilepsie. Der antibiotische Effekt kann möglicherweise zur Herstellung von Hautsalben genutzt werden.

Auf einem medizinischen Kongreß in Berlin im Oktober 1995, der sich mit Cannabis als Medizin befaßte, forderten Ärzte, Wissenschaftlicher und Patienten einen legalen Zugang zur medizinischen Verwendung des  Heilmittels Hanf.



 

Hanf als Medizin:   

zeigt für viele Anwendungsbereiche hinreichende, medizinische Wirkungen unterhalb der psychisch wirksamen Schwelle;  bei niedriger Dosierung sind Dosissteigerungen nicht erforderlich (nur geringe Toleranzentwicklung); ist ein sicheres Medikament. Der therapeutische Index - das Verhältnis von wirksamer zu tödlicher Dosis - ist mit 1 zu 20.000 so günstig wie bei fast keinem anderem Medikament; kann viele synthetische Medikamente bei verschiedenen Anwendungsbereichen ersetzen.

Franjo Grotenhermen

   
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