Andrang bei den BauernNebenan duftet es ganz herrlich nach Erdbeeren und frischem Pesto aus Tomaten und Basilikum, doch alle Blicke gehen nach oben. Dort hängt in sieben Meter Höhe Martin Ahrens in der Eiche und sägt an einem morschen Ast. Der kracht aber nicht mit Gewalt zur Erde, als Ahrens durch ist, sondern baumelt nur leicht an den Seilen, die der Baumpflegemeister um ihn geschlungen hat - starker Applaus für den jungen Mann in voller Klettermontur.Ein "Garten- und Landwirtschaftsfest der Superlative" hatte die Landwirtschaftskammer zu ihrem 100. Geburtstag versprochen, und sie hatte nicht übertrieben. "Wir sind richtig überrannt worden - etwa 20 000 Besucher sind gekommen", freute sich Pressesprecher Peter Wachter. Scharen von Besuchern zogen in den Gewächshäusern an mannshohen Tomatenstauden, Gurken- und Kürbispflanzen vorbei. Um aus dem Irrgarten aus Hanf wieder herauszufinden, brauchten manche allerdings etwas länger. Eine lange Schlange stand auch am Tombola-Stand: "Fünf Lose und zwei Gewinne!" freute sich Brigitte Poppe, die soeben ihre Töpfe mit Sonnenblumen verstaut hatte. Für fünf Nieten gab es eine zweite Chance am Glücksrad - statt auf dem Boden landeten die Nieten so wieder im Eimer. Infos gab es über Fisch- und Pferdewirte, Milchproduktion und Öko-Landwirtschaft. Die Saatgutprüfung erklärte zwischen Mikroskopen und Pilleneinkeimgeräten ihre Arbeit, und die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau untersuchte für zehn Mark Bodenproben auf PH-Wert, Salz- und Nitratgehalt. Ganz kleine Kerle tronten stolz auf Ponys oder riesigen Treckern, und in vielen Zelten lockten Gewinnspiele die Besucher vor Skelette, Pflanzen und Infotafeln. In einem Becken ließen sich lebendige Aale, Forellen, ein Hecht und ein Wels begutachten, nebenan gab’s dann Forelle geräuchert, und auch sonst warteten jede Menge Leckerbissen: Mehr als fünf Stunden ließ Förster Volker Frank sein Wildschwein brutzeln, ehe er endlich zum Messer griff. mim, Hannover |
