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Wo man aus Hanffasern Autoteile herstellt


Friesack - Autoteile aus Hanffasern, mit Pflanzenöl hergestellte Farben, Waschmittel und Hautcremes. Auch wenn sie vielseitig verwendbar sind: Nachwachsende Rohstoffe haben in der Industrie Mauerblümchenstatus. Den Einsatz von Stoffen wie Hanf, Raps und Flachs will eine in Deutschland einzigartige Ausbildungsinitiative in Friesack (Havelland) fördern.

Seit einigen Tagen bildet die ländliche Erwachsenenbildung (LEB) 14 Fachkräfte für nachwachsende Rohstoffe aus. Innerhalb eines Jahres sollen die Teilnehmer des vom Arbeitsamt finanzierten Projektes "vom Samenkorn bis zum fertigen Produkt" alles über die Rohstoff-Pflanzen erfahren, sagt Projektkoordinatorin Brunhilde Winkler. Wo sich der Anbau von Hanf- und Ölpflanzen lohnt und für welche Produkte es Marktchancen gibt, lernen die zukünftigen Fachkräfte ebenso wie Fakten über deren technische Verarbeitung.

In 2000 Unterrichtsstunden sollen die Teilnehmer mit den Grundlagen für eine eigene Existenz ausgestattet werden, sagt Karl Eule, Leiter des Kreis-Agraramtes.

Der Bezug zur Praxis wird im Unterricht großgeschrieben. Vorgesehen sei ein dreimonatiges Praktikum in einem biorohstoffverarbeitenden Betrieb. Hilfe bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen im In- und Ausland habe der Biomassenverband Deutschland zugesichert.

Vier Ausbildungsplätze sind noch frei. Voraussetzung ist eine Ausbildung im Bereich Landwirtschaft, Textil, Gartenbau, Chemie, (Bau-) Ökonomie. Auskunft gibt das Arbeitsamt.

©Berliner Morgenpost 15. Dezember 1997


 
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