Initiative für Nachwachsende RohstoffeGülzow: Durch die Veröffentlichung des Konzeptes „Nachwachsende Rohstoffe" der Bundesregierung zur Förderung von Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben 1996-2000 und zwei auf dieses Konzept aufbauende Fachgespräche hat die Bundesregierung wertvolle Anstöße für die Gestaltung der wissenschaftlichen Arbeit im agrarischen Nichtnahrungsbereich gegeben. Diese mündeten bereits in zwei öffentliche Bekanntmachungen bestimmter Schwerpunkte der Forschungsförderung.Am 17. Juli 1996 stellte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nach Notifizierung durch die Europäische Union und Verabschiedung durch das Kabinett das Konzept zur weiteren Förderung nachwachsender Rohstoffe der Öffentlichkeit vor. Bundesminister Jochen Borchert hatte diesem Konzept die zuversichtliche Aussage vorangestellt „Ich bin sicher, daß das neue Förderkonzept die Entwicklung und die Verwendung maßgeschneiderter Naturrohstoffe weiter voranbringt: zum Nutzen der Verbraucher, der Industrie und unserer Landwirtschaft." Um die Inhalte des Förderkonzeptes noch weiter mit Leben zu füllen, führte die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den Wochen nach der Veröffentlichung zwei Fachgespräche zu den Themen „Pflanzliche Proteine" und „Umweltfreundliche Schmier- und Verfahrensstoffe" durch. Hierzu wurden jeweils eine Reihe ausgewiesener Experten sowie die Entscheidungsträger im Bundesministerium geladen, um sich allseits ein Bild vom Stand der Technik und der notwendigen weiteren Schritte für die Schaffung zukunftsträchtiger Märkte zu machen. Durch ein überaus konstruktives Diskussionsklima wurden in jeder Gesprächsrunde wertvolle Ergebnisse erzielt, die in öffentlichen Bekanntmachungen dokumentiert wurden. Im Bundesanzeiger (48) 156 findet sich der Text der „Bekanntmachung über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen des Förderkonzeptes „Nachwachsende Rohstoffe" 1996-2000 zu den Schwerpunkten „Protein" und „Umweltfreundliche Schmier- und Verfahrensstoffe". Im Bereich Protein soll danach besonders die Untersuchung interessanter Anwendungsfelder mit hoher Wertschöpfung einheimisch produzierter pflanzlicher Proteine gefördert werden. Hierzu zählen biologisch abbaubare oberflächenaktive Verbindungen zur Dekontamination von Böden und Gewässern, Hilfsstoffe zur Abwasserreinigung, Papierveredelungsprodukte, Kosmetika oder auch Gummizuschlagstoffe. Aber auch die Untersuchung und Beeinflussung funktioneller Eigenschaften der Proteine sowie die Entwicklung von Verfahrenslinien zur Proteingewinnung zählen zu den eruierten Schwerpunkten. Im Bereich umweltfreundlicher Schmier- und Verfahrensstoffe werden Schwerpunkte insbesondere bei der Entwicklung von Mobilhydraulikölen, Betonentschalungsölen, Getriebeölen bei Arbeits-, Bau- und Landmaschinen sowie Motorenölen gesehen. Die Entwicklung von Additiven, verbesserten Grundölen und schließlich auch einem geeignetem Testsystem zur schnellen Überprüfbarkeit eines Schmierstoffes sollen weitere Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit darstellen. Ebenfalls auf Basis des neuen Förderkonzeptes wird zur gezielten Einwerbung von Vorhaben auf dem Gebiet der energetischen Nutzung fester Biomasse zur Wärme- und Stromerzeugung in nächster Zeit eine weitere Ausschreibung im Bundesanzeiger durchgeführt. Herausgeber: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., Hofplatz 1, 18276 Gülzow Verantwortlich: Dr.-Ing. Andreas Schütte Tel.: (03843) 6930-0, Fax.: (03843) 6930-102 e-mail: F.N.R.@t-online.de |