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Erschienen: 22.09.99

Fachleute besuchen Faserzentrum Pechtelsgrün

4. Sächsischer Hanf-Tag

70 Fachleute und Interessenten aus Sachsen, Tschechien und Polen trafen sich vergangene Woche in Pechtelsgrün zum 4. Sächsischen Hanf-Feldtag. Das Trockenwerk Pechtelsgrün hat seit kurzem die Zulassung als Hanf-Verarbeiter; hier werden Dämmstoffe und Lehmsteine mit Hanf hergestellt.

PECHTELSGRÜN. - Harald Singer, Geschäftsführer des Trockenwerks, begrüßte die Gäste, unter ihnen Dr. Jorschig, Leiter des Referates Nachwachsende Rohstoffe vom Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft in der Gaststätte "Zur Sonne". Die Fachleute kamen aus Landwirtschaft und Textilforschung, aus Baustoff-Maschinenbau und Konsumgüterindustrie.

Im "theoretische Teil" der Veranstaltung ging es um Anbau, Ernte und Verarbeitung von Hanf. Die Darlegungen vervollständigte eine Video-Vorführung durch einen Vertreter des Faserinstitutes für Hanfanbau im polnischen Poznan.

Der fast vergessene Anbau von Hanf und seine Verwertung spielt heute wieder eine bedeutende Rolle in unserer Region. Beispiele sind neue Anbaugebiete im Vogtland und im Erzgebirge, wo der Hanf vor allem zu Baumaterialien verarbeitet wird, zu Papier, Verpackungsmitteln, Speiseölen und Fetten, Farben, Arzneimitteln und diätischen Lebensmitteln sowie Vieh- und Vogelfutter. Laut Geschäftsführer Singer ist es wichtig, Erfahrungen zu nutzen und mit neuen Technologien zu verbinden; dabei müsse das Endprodukt bezahlbar bleiben.

Es gibt EU-Beihilfen für Hanf- Erzeuger - dabei müssen Voraussetzungen erfüllt werden: die Verpflichtung zur Verarbeitung und die Teilnahme an einem strengen Meldeverfahren.

Hanf ist nicht gleich Hanf. Deshalb sind für den Anbau nur rauschgiftarme Sorten zugelassen; Mißbrauch soll ausgeschlossen werden, die Kontrollen sind streng.

Im Anschluß an den "theoretischen Teil" stand der Landwirtschaftsbetrieb von Uwe Schneider im Mittelpunkt des "praktischen Teiles", wobei auch ein Hanffeld und die Ernte dieses landwirtschaftlichen Produktes Begutachtung fanden. Schneider war es auch, dessen Bemühungen es zu verdanken sei, dass dieser "Sächsische Hanftag" in Pechtelsgrün stattfinde, sagte Singer.


W. Popp

http://www.vogtland-anzeiger.de/artikel/aktuell/21p05289.htm
 

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