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Coffeeshop vs. Kaffeehaus


 

Interessante Parallelen zwischen den früheren Kaffeverboten und den heutigen Verboten von Coffeshops gibt es ja. Dazu ein paar Quellen:

"...Nach Gründung der ersten Kaffeehäuser in der Mitte des 17. Jhdt. wurde 1663 eine Lizenz zum Führen eines Kaffeehauses erforderlich. Dieses Moment der Kontrolle diente aber (nachträglich gesehen) gleichzeitig der Sicherung des coffee-house, denn schon ein Jahr später warnte Lord Mayor vor den Gefahren des "tippling in taverns, alehouses and coffee-houses". Das, was in den Kaffeehäusern passierte, was man als Außenstehender nicht durchschaute und Insider immer stärker anzog, wurde immer mehr Anlaß zur Kritik. So gab es denn auch (wie zu erwarten, H.A.) den Protest insbesondere der Frauen, die nun Abend für Abend allein waren. Und sie fuhren schwere Geschütze auf, um gegen den Kaffeekonsum zu protestieren: in der "women's petition against coffee" (1674) wurde die Unfruchtbarkeit (so unfruchtbar wie die Wüste!!) der Männer angesprochen, die resultiere aus diesem ständigen Genuß des "Türkenschleims" und dieser "Dummkopfbrühe". Aber wie auch immer, den Erfolg der Kaffeehäuser konnten solche Argumente nicht aufhalten. (...)
 


1675 war es denn auch soweit. Die Häuser sollten gesetzlich wieder verboten werden, weil "sie Plätze sind, wo sich die Widerspenstigen treffen". Hier hatten die Kaffeehäuser keinen schweren Stand, denn die skandalösen Berichte, die ausdrückten, daß in den Kaffeehäusern Intrigen gespielt wurden, machten sie noch anziehender. Die öffentliche Aufruhr gegen dieses Gesetz hatte Erfolg. Ab 1676 wurden dann alle die verfolgt, die das Nachrichtenmonopol der Regierung verletzen. Die Kaffeehausinhaber wurden offiziell überwacht, es gab Listen von solchen, in denen Informationen ausgehängt wurden. Einige Kaffeehausbesitzer wurden verhaftet, weil sie angeblich falsche Informationen aushingen. Dieses alles förderte nur, daß die Kaffeehauskeeper sorgfältiger recherchierten. Sie verschafften sich Zugang zur Post, d.h.mit Hilfe von "Kontakt-Beamten", bei der Post wurde das Postgeheimnis verletzt, Briefe geöffnet usw. (Die damaligen Wirte konnte man also zu Recht fragen, was es Neues gab). Ab 1679 wurden dann sogar Besucher von Kaffeehäusern registriert, man kann sich vorstellen, was in diesen Häusern alles lief. Neben der Überwachung von Postarbeitern gab es Listen von suspekten coffee-houses, die von nun ab für die Verteilung von illegalen Zeitungen, Flugblättern u.a. sorgten. Aus 1679 hört man auch, daß Anklagen gegen viele Keeper gerichtet waren - nicht wie heute wegen Übertretung der Polizeistunde - sie hatten sich der Nachrichtenverbreitung zu verantworten. Die Kaffeehäuser waren zu einem entscheidenden Machtfaktor geworden, und im ständigen Wechsel zwischen Anklage seitens der Regierung und Versprechen der Kaffeehausbesitzer auf Besserung konnte die Kaffeehausgeschichte ihren Lauf nehmen. (...)
 

"Es ist bis zu einem Punkt der Absurdität anstößig, daß Menschen annehmen, irgendeinen  Organismus illegalisieren zu können. Falls es ein Organismus auf diesem Planeten verdient, verboten zu werden, wären wir doch wohl als erste dran."

Jonathan Ott, Autor (gefunden in "Hanf!", 6/96)
www.kaffeehaus.com
"...Moorweßel zitiert aus Kruenitz den Inhalt eines Hessencasselischen Ediktes vom 18. Januar 1766, in dem nur "den angesehenen und begueterten Buergern noch die Erlaubnis, Kaffee zu trinken" bleibt, während "Bauern, Tagloehner und Gesinde aber sich dieses Getränks bey 10 Rthlr. Geld= oder 14 taegiger Gefaengnißstrafe, gaenzlich enthalten und selbige sich [...] von dem bey ihnen etwann befindlichen Kaffeegeschirre innerhalb von 6 Wochen losmachen, oder sie, wofern dergleichen nach solcher Zeit, bey ihnen gefunden wuerde, mit willkuerlicher Strafe angesehen werden sollen." Auch soll "allen Handwerksgesellen, Tagloehnern und Gesinde, der mit vielem Zeitverluste betriebene Unfug des Kaffeetrinkens, bey obgemeldeter Strafe, gaenzlich verboten sein". (aus Moorweßel '89, S.335)
 
Bericht ist aus der Zeitschrift "In Form", 1998

Koffein und Ausdauer

Koffein gilt als eine im Sport verbotene Droge, sobald im Urin mehr als 12 mg pro Liter gemessen werden. Eine Studie sollte die leistungssteigernde Wirkung von Koffein untersuchen. Es zeigte sich, dass eine Aufnahme von 3 bis 13 mg/kg Körpergewicht vor der Belastung in den meisten Fällen zu einer deutlichen Steigerung der Ausdauerleistung führt. Dabei wirkten sich Koffeindosierungen bis zu 6 mg/kg Körpergwicht leistungssteigernd aus, ohne den Urin-Wert über den erlaubten Wert zu erhöhen. Erst ab 9 mg/kg wurden in einzelnen Fällen Urinkonzentrationen erreicht, die über dem Grenzwert von 12 mg pro Liter lagen. Eine Tasse Kaffee enthält übrigens ungefähr 100 mg Koffein.  Mässige Koffein-Dosierungen von 5 bis 6 mg/kg erhöhten auch die Leistung bei kurzen intensiven Belastungen von 5 bis 20 Minuten. Unerwünschte Nebenwirkungen, z.B. Kopfschmerzen und Magenprobleme, traten erst bei höheren Dosierungen auf. Interessanterweise zeigten sich die erwähnten positiven Effekte bei niederiger Dosierung nur, wenn Koffein in Tablettenform eingenommen wurde. Kaffeegenuss mit entsprechender Konzentration blieb ohne Wirkung. Als Hauptursache für die beschriebenen postitiven Effekte wird die koffeinbedingte verstärkte Fettverbrennung angenommen, die vor allem zu Beginn einer Belastung mit einem Glykogen-Spareffekt einhergeht.

Bemerkung von Thomas Kyburz, dipl. Ernährungs-Trainer, Body-World GmbH: Koffeintabletten können in der Apotheke bestellt werden ohne ärztliches Rezept. Von der Firma MERCK, Deutschland, gibt es eine ideale Packung mit 50 Tabletten zu 200mg Koffein, wasserfrei (weiss-rosarote Packung) und kostet nur etwa Fr. 11.65

"C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Caffee, nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blaß und krank, sei doch kein Muselmann, der das nicht lassen kann."
(alter Reim aus dem 18. Jhdt.)
 

Mittwoch, 6. Januar 1999, 13:18 Uhr
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Weniger Haschisch-Raucher in den Niederlanden

An dieser Stelle kam ein Artikel von AP, der aus Copyrightgründen entfernt werden musste.
Dieser beschrieb, dass einem Regierungsbericht zufolge etwa 323.000 Menschen, oder 2,5 Prozent der Bevölkerung in den Niederlanden Cannabis rauchen. Bisher sei die Regierung von etwa 675.000 Konsumenten ausgegangen. In den Niederlanden ist der Eigenbedarf soweit Toleriert, dass es in den sogenannten Coffeeshops bis zu einer gewissen Menge verkauft werden kann.

"...Im Sinne eines geisteswissenschaftlichen Ansatzes wird der Jahrhundertsieg des Kaffees und Tabak im achtzehnten Jahrhundert aus heutiger Sicht als  der Sieg von bürgerlicher Vernunft und -Rationalität über die Kultur von Mystik und von Müßiggang gedeutet. Mehr als irgendetwas anderes waren Kaffee und Tabak die Drogen der bürgerlichen Hegemonie und es scheint, als drückte die Cannabisgegenkultur eine Bedrohung dieser 300 Jahre alten Hegemonie einschließlich seines Hauptgewichtes auf technischer Vernunft und der strengenTeilung zwischen Verstand und Körper, Gefühlen und Verstand aus.
 

Den Haag rettet Haschischcafe

An dieser Stelle kommt ein Artikel von dpa, der aus Copyrightgründen entfernt werden musste. In dem geht es darum, dass die niederländische Stadt Den Haag einen Coffeeshop gekauft habe, um ihn vor der Schliessung zu bewahren. Die Behörden hätten zu dem Zeitpunkt des Kaufs nicht gewusst, dass dort auch Cannabis zum Rauchen verkauft werde, so ein Sprecher. Man habe einen "netten Treffpunkt" für das Viertel erhalten wollen.
TAZ Nr. 5215 vom 29.04.1997

Das Verbreiten des Cannabisgebrauches könnte ebenfalls ein 'neues Zeitalter' symbolisieren, in welchem unsere Konzepte des Geistes und des Körpers, von Konkretem und von Abstraktem und alle anderen dualistischen Systeme, die unsere geistigen Landkarten ordneten, einer Revision zu unterziehen sind. Wie Schivelbusch gesagt hat: ' In der gleichen Weise, in der die Kaffee- und Tabakverbote Rückzugsgefechte der mittelalterlichen Weltanschauung des siebzehnten Jahrhunderts waren, (die die moderne Dynamik des freien Bürgers in den neuen Freizeitdrogen witterten), so  kann man die heute gültigen Verbote der bewußtseinserweiternden Drogen als Rückzugsgefechte von bürgerlicher Rationalität und Selbstdisziplin deuten...".
(Prof. Scheerer, Strafrechtsprofessor)
 

www.ansichtssache.de


"...Tatsächlich wird vor allem Kaffee sehr schnell vom aristokratischen Modegetränk zum Alltagsgetränk. Zugleich entwickelt er sich zu einem Symbol bürgerlicher Nüchternheit und Emanzipation. Die wie Pilze aus dem Boden schießenden Kaffeehäuser werden wichtige Kommunikationsorte der bürgerlichen Öffentlichkeit, schließlich Geburtsort und Heimstatt bürgerlicher Geselligkeit und Kultur. Diese Revolutionierung der Trinksitten, die letztlich zum symbolischen Ausdruck einer neuen Lebensführung wird, steht zumindest für das Bürgertum am Endpunkt eines gewaltigen kulturellen Wandlungsprozesses..."
 

Volle Kanne Kaffeekultur mit röstfrischem Aroma

Café-Atmosphäre im Landesmuseum für Technik und Arbeit / Ausstellung mit Mühlen und Maschinen

Voltaire trank 50 Tassen am Tag, Diderot und Defoe liebten den Türkentrank über alles, Balzac hätte ohne ihn keine Zeile zu Papier gebracht, Bach ließ sich eine Kaffeekantate einfallen - und Kant kam auch nicht "ohne" die brühheiße Anregung klar. Stieg der Diener endlich mit dem Kaffee die Treppe hoch, so rief er jauchzend "ich sehe Land". Die große Kultur des Kaffeetrinkens wird jetzt in der Sonderausstellung "automatisch aromatisch" im Landesmuseum für Technik und Arbeit (LTA) in vollen Zügen gefeiert. Vom Kaffeestrauch bis in die Tasse wird der Weg der edlen Bohnen verfolgt und die Geschichte röstfrisch präsentiert.

Als Reiseführer durch die fernen Kaffeewelten und -zeiten präsentiert sich die Unternehmensgruppe "Melitta", die eine der größten Sammlungen historischer Kaffeemaschinen aus aller Welt zur Schau stellt. Der Kaffee-Freak Jan Bersten aus Australien hat seinen einzigartigen Bestand an Töpfen und Kannen, an Mühlen und Maschinen auf Reisen geschickt, und nach einem starken Durchlauf in der Melitta-Stadt Minden erleben die historischen Gerätschaften nun in Mannheim einen zweiten Aufguß mit vielen außerordentlichen Exponaten aus dem Landesmuseum: Die Besucher sind zu einem Täßchen eingeladen, das LTA-Café ist mit dem historischem Original-Gestühl aus den Mannheimer Häusern Herrdegen und Bauer stilvoll eingerichtet. Und wie ein Kunstobjekt baut sich eine gigantische Kaffeemaschine aus dem ehemaligen Mannheimer SEN-Werk auf, eine Erinnerung an starke Zeiten, als 50 Liter auf einen Schlag in dem Riesenbauch köchelten.

Besonders schöne Reliquien der Kaffeeverehrung erzählen von der ungefilterten Konsumgeschichte der frühen europäischen Kaffeezeit, die dann allerdings zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ein reines ungetrübtes Vergnügen mündete: 1908 hatte die patente 35jährige "Kaffeetante" Melitta Bentz den unbekömmlichen Bodensatz endgültig leid, sie durchlöcherte eine Blechdose, schnitt ein Löschblatt aus dem Schulheft ihres Sohnes zurecht und brühte in Dresden für ihr Kränzchen den ersten Filterkaffee auf. Ihre geniale Idee veränderte ihr Leben und die Kaffee-Welt: Das Familienunternehmen zählt heute weltweit 4500 Mitarbeiter. Der ganze Kult um den Hochgenuß entfaltet sich im LTA, wo auch die kleine und feine Ludwigshafener Rösterei Mohrbacher eine unverkennbare Duftmarke setzt.

Nur noch ein Rest von 58 Kleinbetrieben bringt in Deutschland der Bohne den Geschmack bei. Die Masse wird bei Großkonzernen gedreht und gewendet, ehe der Stoff, aus dem die "Droge der Klarheit" fließt, dann in aller Munde kommt.

Mannheimer Morgen, 11.02.99
 



"...Immanuel Kant, der Königsberger Philosophieprofessor, der 1782 sein revolutionierendes philosophisches Werk "Kritik der reinen Vernunft" veröffentlichte, schreibt 1784 in der "Berlinschen Monatszeitschrift" über die Aufklärung. - Er lehnt jegliche Vorurteile oder die primitive Akzeptanz von Autoritäten ab und sieht den eigenen Verstand als Maßstab für alle Entscheidungen des Menschen. Faulheit und Feigheit sieht er als die Ursachen für Unmündigkeit und Unterwürfigkeit. Er erkennt aber auch, daß Preußen seinen Bürgern nur deshalb Gedankenfreiheit zusicherte, weil es gleichzeitig durch Zwangsmaßnahmen eine Umsturz der herrschenden Verhältnisse ausschloß. Mit diesen Gedanken machte er sich auch in Preußen zur persona non grata..."

http://home.ipn.de/~pdshsh/BERHIS01.HTM

Kaffe macht wach und nüchtern, und das konnten die Herrscher von Gottes Gnaden damals gar nicht brauchen, schon gar nicht beim "Gesinde".

"...Inhalt eines Hessencasselischen Ediktes vom 18. Januar 1766, in dem "nur den angesehenen und begueterten Buergern noch  die Erlaubnis, Kaffee zu trinken" bleibt, waehrend "Bauern, Tagloehner und Gesinde aber sich dieses Getraenks bey 10 Rthlr. Geld=3D oder 14 taegiger Gefaengnisstrafe, gaenzlich enthalten und selbige sich [...] von dem bey ihnen etwann befindlichen Kaffeegeschirre innerhalb von 6 Wochen losmachen, oder sie, wofern dergleichen nach solcher Zeit, bey ihnen gefunden wuerde, mit willkuerlicher Strafe angesehen werden sollen." Auch soll "allen Handwerksgesellen, Tagloehnern und Gesinde, der mit vielem Zeitverluste betriebene Unfug des Kaffeetrinkens, bey obgemeldeter Strafe, gaenzlich verboten sein".
Kaffee Nebenwirkungen
Ist Kaffee eine Droge?
Ein paar Worte über Zucker...

www.kaffeehaus.com
www.coffeeshop.de

Drogentourismus und Coffeeshops
Niederländische Erfahrungen mit Cannabis-Legalisierung
get lost - der Amsterdamführer

www.bombshell.de/adamcoffes
www.homegrownfantasy.com
www.coffeeshop-nl.com

CoffeeShop Free Europe (RAF)


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