Konzentration und Effekte
In verschiedenen Studien wurde die Beziehung
der THC-Plasmakonzentration nach intravenöser, oraler und inhalativer
Gabe zu verschiedenen Effekten untersucht wie Ausprägung des Rauschzustandes,
Herzfrequenz und Augenrötung. Die Korrelationen zwischen Plasmakonzentration
und Rauschzustand waren nur mäßig. Viele Probanden berichteten
von einem starken Rauschzustand bei vergleichsweise niedriger THC-Konzentration
im Plasma, bei anderen war es umgekehrt. Dies kann zum Teil dadurch erklärt
werden, daß das maximale „high" erst nach dem Plasmamaximum erreicht
wird.
Der Grund für diese zeitliche Versetzung ist nicht bekannt.
Sie kann nicht erklärt werden durch die langsame Bildung eines aktiven
Stoffwechselproduktes, der dann die psychischen Effekte hervorruft. So
wurde etwa vermutet, daß der aktive Metabolit 11-Hydroxy-Delta-9-THC
die bekannten Drogenwirkungen hervorrufe (siehe: Blutspiegel,
Stoffwechselprodukte).
Wird dieser Metabolit direkt intravenös gegeben, so tritt das „high"
allerdings hier auch nicht sofort auf, sondern mit der bei Delta-9-THC
bekannten gleichen zeitlichen Versetzung. Die Zeitversetzung der Wirkung
könnte eher durch die Zeit erklärt werden, die das THC oder sein
Metabolit benötigt, um die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen und
zum Rezeptor zu gelangen, oder durch die Auslösung biochemischer Prozesse,
die schließlich den Rauschzustand bewirken, bedingt sein (siehe:
Wirkungsweise).
Wird diese Verschiebung des Wirkungseintritts berücksichtigt, so verbessert
sich die Korrelation von Konzentration und Effekt ein wenig, ohne jedoch
hoch signifikant zu sein.
Auch der Grad der Bindehautrötung wurde untersucht. Nach dem Rauchen
bzw. nach intravenöser Anwendung ist sie maximal nach 10 Minuten und
nimmt danach ab. Nach oraler Aufnahme verläuft sie parallel mit der
Plasmaspitze. Im allgemeinen war die Rötung der Bindehaut so lange
vorhanden wie die THC-Plasma-Konzentration über 5 ng/ml lag.
Nach intravenöser Gabe von 5 mg THC stieg die Herzfrequenz bei einer
Plasmakonzentration von 100 ng/ml um durchschnittlich 40 Schläge pro
Minute an (Minimum: 25 Schläge, Maximum: 100 Schläge). Nach dem
Rauchen stieg die Pulsrate bei Plasmakonzentrationen von 45 ng/ml durchschnittlich
um 34 Schläge pro Minute. Der Anstieg der Pulsfrequenz trat schneller
auf als der psychische Effekt und sank auch schneller wieder auf Normalwerte.
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