Konzentrationsverlauf und Verstoffwechselung
Die Menge der vom Körper aufgenommenen
Cannabinoide hängt von der Art der Anwendung ab. Die intravenöse
Verabreichung führt zu vollständiger Aufnahme. Beim Rauchen und
Essen wird nur ein Teil der Wirkstoffe resorbiert
(siehe:
Resorption).
Der Konzentrationsverlauf und die Verstoffwechselung wurde vor allem für
THC untersucht, für andere Cannabinoide liegen weniger Informationen
vor.
Nach dem Rauchen tritt die psychische Wirkung nach 5 bis
15 Minuten ein und hält 1 bis 3 Stunden an. Nach dem Essen treten
die psychotropen Effekte verzögert nach 30 Minuten bis 2 Stunden ein,
sie halten allerdings bei stetig langsamem Abklingen auch länger an,
nämlich 5 bis 10 Stunden, nach sehr hohen Dosierungen auch länger.
Die Dauer der Wirkung erklärt sich durch den Verlauf der THC-Konzentration
im Blut (siehe:
Blutspiegel). Die Plasmahalbwertszeit von THC beträgt 20 bis 30
Stunden.
Die Konzentration von THC im Blutplasma und seine Effekte (Rauschwirkung,
Puls, Augenrötung, motorische Beeinträchtigung) verlaufen nicht
parallel. Dies kann nur zum Teil dadurch erklärt werden, daß
der maximale Rauschzustand erst einige Zeit nach Erreichen der maximalen
Konzentration im Blutplasma erreicht wird (siehe:
Konzentration und Effekte).
Die Cannabinoide zeigen vor allem wegen ihrer Fettlöslichkeit in den
verschiedenen Geweben und Organen eine ungleiche Verteilung. Nur etwa 1%
der aufgenommen THC-Dosis erreicht das Gehirn. Diese geringe Menge reicht
offenbar aus, um die bekannten psychischen Effekte hervorzurufen (siehe:
Verteilung).
Nach der Aufnahme in den Organismus werden die Cannabinoide chemisch verändert.
Es werden pharmakologisch aktive Stoffwechselprodukte und pharmakologisch
inaktive Stoffwechselprodukte gebildet. Das wichtigste aktive Stoffwechselprodukt
ist 11-Hydroxy-Delta-9-THC. Die wichtigsten pharmakologisch inaktiven Stoffwechselprodukte
sind Carbonsäuren, vor allem 11-Carboxy-Delta-9-THC.
Nur ein sehr geringer Anteil der aufgenommenen Cannabinoide wird später
unverändert mit dem Stuhl bzw. dem Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung
erfolgt recht langsam mit einer Halbwertszeit von 4 bis 5 Tagen, so daß
noch Wochen nach der letzten Einnahme Cannabisabbauprodukte im Urin nachgewiesen
werden können. Bei gerichtsmedizinischen Untersuchungen werden vor
allem THC-Carbonsäuren nachgewiesen (siehe: Nachweisverfahren).
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